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US-Wahlen im Liveticker
Donald Trump: Wahlkampfsprecherin Karoline Leavitt soll Sprecherin des Weissen Hauses werden
Trump gewinnt mit Arizona den letzten der sieben Swing States
Biden und Trump treffen sich am Mittwoch im Weissen Haus

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FBI: Bombendrohungen von russischen Mail-Adressen

Die US-Bundespolizei FBI hat Bombendrohungen eigenen Angaben zufolge nach Russland zurückverfolgt. «Dem FBI sind Bombendrohungen gegen Wahllokale in mehreren Bundesstaaten bekannt, von denen viele von russischen E-Mail-Domänen zu stammen scheinen. Bisher konnte keine der Drohungen als glaubwürdig eingestuft werden», hiess es in einer Mitteilung. Man werde die Lage weiterhin genau beobachten und bei Bedarf reagieren, um die Wahl zu schützen, hiess es.

Zuvor hatte es Berichten zufolge Bombendrohungen in zwei Wahllokalen im besonders umkämpften «Swing-State» Georgia gegeben, weswegen die Abstimmung dort kurzzeitig unterbrochen worden war. (DPA)

Grosser Andrang vor den Wahllokalen auch in kleinen Dörfern

Auch Tages-Anzeiger-Korrespondent Fabian Fellmann ist am Wahltag schon früh unterwegs. «Ich starte vor einem Wahllokal in Tatamy in Northampton County in Pennsylvania. Hier wird in der Primarschule gewählt.» Wie vielerorts ist der Weg zu den Urnen gesäumt von Trump- oder Harris-Schildern, die Unentschlossene in letzter Sekunde noch umstimmen sollen. «Es sind schon lange Schlangen um das Gebäude, auch der Parkplatz ist voll.» Direkt daneben findet er säuberlich aufgereihte amerikanische Schulbusse: Die Kinder haben wegen der Zwischennutzung ihrer Schule als Wahllokal frei bekommen.

Linda Linton ist für die Präsidentschaftswahl früh aufgestanden und hat sich herausgeputzt.

Vor dem Gebäude finden sich Wählende beider Seiten. Linda Linton, die für Kamala Harris gestimmt hat, sagt: «Es stehen sehr viele Leute an hier. Es ist ziemlich ausgewogen zwischen Demokraten und Republikanern.» (fem/ffe)

Wahllokale in allen 50 Bundesstaaten sind offen

Mittlerweile sind die Wahllokale in allen 50 US-Bundesstaaten geöffnet. Gegen Mitternacht Schweizer Zeit werden erste Prognosen und Zwischenergebnisse erwartet.

Trump: Würde Niederlage bei «fairer Wahl» anerkennen

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat erklärt, dass er im Fall seiner Wahlniederlage diese unter der Bedingung eines fairen Wahlverlaufs anerkennen würde. «Wenn ich eine Wahl verliere, wenn es eine faire Wahl ist, wäre ich der Erste, der das anerkennt», sagte Trump am Dienstag nach seiner Stimmabgabe im US-Bundesstaat Florida. «Bislang denke ich, dass sie fair war», fügte er mit Blick auf die Präsidentschaft- und Kongresswahl in den Vereinigten Staaten hinzu.

Republican presidential nominee former President Donald Trump speaks as former first lady Melania Trump listens after they voted on Election Day at the Morton and Barbara Mandel Recreation Center, Tuesday, Nov. 5, 2024, in Palm Beach, Fla. (AP Photo/Evan Vucci).Donald Trump

Über seine Chancen sagte er vor Reportern: «Ich bin sehr zuversichtlich. Wir sind mit einem sehr grossen Vorsprung reingegangen». Der Wahlausgang werde alles andere als knapp sein, prognostizierte er. Umfragen hingegen sagen ein sehr knappes Rennen zwischen ihm und der Demokratin Kamala Harris voraus.

«Meine Unterstützer sind nicht gewalttätig»

Trump rechnet nicht mit Ausschreitungen. «Natürlich wird es keine Gewalt geben.» Das müsse er seinen Unterstützern auch nicht explizit sagen. «Meine Unterstützer sind keine gewalttätigen Menschen», sagte der 78-Jährige. Auch er selbst wolle keine Gewalt.

Der ehemalige US-Präsident sprach sich zudem für Stimmzettel auf Papier und Wahlen an einem einzelnen Wahltag ohne Möglichkeit einer vorzeitigen Stimmabgabe aus. «Ich habe gehört, dass man in Pennsylvania erst in zwei oder drei Tagen eine Antwort haben wird», sagte Trump mit Blick auf die mögliche Wartezeit, bis ein Ergebnis feststeht. «Ich denke, es ist ein absoluter Skandal, wenn das der Fall ist». (AFP/DPA/fem)

Donald Trump gibt Stimme in Florida ab

Donald Trump hat seine Stimme im Mandel Recreation Center in Palm Beach, Florida, abgegeben. Er erschien mit seiner Frau Melania. Nach seiner Stimmabgabe äusserte sich der Ex-Präsident «sehr zuversichtlich», wieder ins Weisse Haus einzuziehen. Er glaube, er habe einen «grossartigen Wahlkampf» gegen seine demokratische Rivalin Kamala Harris geführt, sagte Trump zudem vor Journalisten. (fem)

Republican presidential nominee former President Donald Trump and former first lady Melania Trump walk after voting on Election Day at the Morton and Barbara Mandel Recreation Center, Tuesday, Nov. 5, 2024, in Palm Beach, Fla. (AP Photo/Evan Vucci)

Online-Wahlkampf bis zur letzten Sekunde

Angesichts des als äusserst knapp vorhergesagten Rennens um das Weisse Haus werben Kamala Harris und Donald Trump auch am Wahltag unermüdlich um jede Stimme – auch in Online-Netzwerken. «Wenn wir kämpfen, gewinnen wir», schrieb die demokratische Präsidentschaftskandidatin Harris am Dienstag im Online-Dienst X. Der republikanische Ex-Präsident Trump bezeichnete den angebrochenen Wahltag bei X als den «wichtigsten Tag in der amerikanischen Geschichte».

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Der Enthusiasmus der Wähler sei «gross», erklärte Trump getreu dem zu seinem Markenzeichen gewordenen Slogan «Make America Great Again». Er bat sie, «Ihre Stimme abzugeben, egal wie lange es dauert. Bleiben Sie in der Schlange!», beschwor Trump seine Anhänger mit Blick auf den erwarteten Andrang vor den Wahllokalen. «Gemeinsam werden wir einen gewaltigen Sieg erringen und Amerika wieder gross machen», gab sich der 78-jährige Rechtspopulist siegessicher.

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Im Gegensatz zu Trump wendet sich dessen demokratische Rivalin Kamala Harris nicht in einem längeren Post, sondern mit kurzen eindringlichen Sätzen bei X stündlich an die Wähler. Heute sei deren «letzte Chance, bei dieser Abstimmung etwas zu bewirken», erklärte sie. «Helfen Sie mit, auch den letzten Wähler zu erreichen, bevor die Wahllokale schliessen», appellierte Harris etwa an die ehrenamtlichen demokratischen Wahlkampfhelfer.

«Klopfen Sie an Türen. Rufen Sie Wähler an. Wenden Sie sich an Freunde und Familie», führte Harris aus. «Gemeinsam werden wir das nächste Kapitel der grössten Geschichte schreiben, die je erzählt wurde», betonte die 60-jährige Vize-Präsidentin.

Ihre Stimme hatte Harris zuvor bereits per Briefwahl in Kalifornien abgegeben. Für später sind am Dienstag Radiointerviews in ihrem Terminkalender geplant. Ex-Präsident Trump verbringt die Wahlnacht dagegen auf seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Es wird erwartet, dass er dort auch später seine Stimme abgibt. (DPA)

US-Präsident Biden verfolgt Wahltag im Weissen Haus

Der scheidende US-Präsident Joe Biden wird den historischen Wahltag aus dem Weissen Haus verfolgen. Öffentliche Auftritte des 81-Jährigen sind nicht geplant.

Mitarbeiter seines Teams sagten dem Fernsehsender CNN, Biden und seine Frau Jill wollten die Wahlergebnisse zusammen mit langjährigen Mitarbeitern und leitenden Angestellten aus der Residenz im Weissen Hauses beobachten. Damit verläuft der Wahltag ganz anders, als sich Biden das vor einigen Monaten noch vorgestellt hat. Denn eigentlich wollte er selbst erneut kandidieren – zog sich dann aber unter Druck aus seiner eigenen Partei zugunsten seiner Vizepräsidentin Kamala Harris zurück. (DPA)

J.D. Vance gibt Stimme in Ohio ab

Auch der Vizepräsidentschaftskandidat der Republikaner, Ohio-Senator J.D. Vance, hat in Cincinnati gemeinsam mit seiner Familie seine Stimme abgegeben. Er fühle sich gut, sagte er anwesenden Journalisten. «Aber man weiss es nie, bis man es weiss.» Vances Heimatbundesstaat galt bei vergangenen Wahlen noch als umkämpfter «Swing-State», tendierte zuletzt aber stärker in Richtung der Republikaner. Sowohl 2020 als auch 2016 gewann Trump den Staat im Mittleren Westen mit jeweils gut acht Prozentpunkten Vorsprung. (fem)

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Die Wahl läuft – Urnen in 38 Bundesstaaten geöffnet

Um Punkt 14 Uhr Schweizer Zeit haben elf weitere Bundesstaaten ihre Urnen geöffnet. Unter anderem in Arizona, Iowa, Louisiana, Minnesota, South und North Dakota, Oklahoma, Texas und Wisconsin können Wählende ab sofort ihre Stimme abgeben. Somit kann Stand jetzt in 38 von 50 Bundesstaaten gewählt werden. (fem)

epa11701535 A police officer directs traffic at the Maricopa County Tabulation and Election Center in Phoenix, Arizona, USA, 04 November 2024. Maricopa County Elections, serving more than 2.4 million registered voters, is responsible for candidate filings, in-person voting and vote centers, hiring thousands of elections workers for each election, as well as the tabulation of ballots. The US general election takes place on 05 November 2024. EPA/ALLISON DINNER

Indischer Heimatort von Harris’ Grossvater betet für «Stolz des Dorfes»

Der Tempel ist erfüllt von rhythmischen Gesängen. Der hinduistische Priester hebt ein Licht vor das Bild einer Gottheit. Die Bewohner der winzigen Ortschaft im Süden Indiens haben sich versammelt, um für Kamala Harris zu beten. An diesem Tag sind sie dabei nicht unter sich. Eine ganze Schar von Reportern begleitet die Szene. Kameraleute kämpfen um Plätze für die besten Perspektiven. Sogar ein paar Touristen sind gekommen.

Villagers participate in special prayers for the victory of Democratic presidential nominee Vice President Kamala Harris, at Sri Dharmasastha Hindu temple in Thulasendrapuram, the ancestral village of Harris, in Tamil Nadu state, India, Tuesday, Nov. 5, 2024. (AP Photo/Aijaz Rahi)

Das Dorf unterscheidet sich kaum von unzähligen anderen in der ländlichen Region im Bundesstaat Tamil Nadu. Was Thulasendrapuram aber besonders macht, ist eine Verbindung zu der Kandidatin der US-Demokraten, die als erste Frau und als erste Person mit südasiatischen Wurzeln die Macht im Weissen Haus übernehmen könnte.

Während Millionen Amerikaner ihre Stimme abgeben, wird deswegen auch im Tausende Kilometer entfernten Thulasendrapuram mitgefiebert. In dem von Reisfeldern und Kokospalmen umgebenen Dorf ist Harris ein wichtiges Gesprächsthema in der örtlichen Teestube. Entlang der Strassen hängen etliche Banner und Plakate, auf denen ihr Gesicht zu sehen ist.

Grossvater im Dorf aufgewachsen

Der Grossvater von Harris wurde vor mehr als hundert Jahren in Thulasendrapuram geboren und wuchs in dem Dorf auf. Als Erwachsener zog er in die etwa 350 Kilometer entfernte Metropole Chennai, in der er bis zu seinem Ruhestand als hochrangiger Regierungsbeamter arbeitete. Dessen inzwischen weltberühmte Enkelin ist nie in Thulasendrapuram gewesen und es leben auch keine Verwandten von ihr mehr dort. Trotzdem wird die Familie, die es in den USA so weit gebracht hat, von den Bewohnern von Thulasendrapuram verehrt.

Es sei schon etwas Besonderes, dass sich die Enkelin eines Mannes aus «unserem Dorf» um die US-Präsidentschaft bewerbe, sagt Natarajan. «Ihr Sieg wird für jeden von uns eine erfreuliche Nachricht sein.» Schon jetzt scheint es für Thulasendrapuram dank der unverhofften Berühmtheit aufwärts zu gehen. Kürzlich wurde mit dem Bau eines Wasserspeichertanks begonnen. Die Mittel dafür spendete eine örtliche Bank. Laut Angaben von Bewohnern soll an dem Tank am Ende eine Plakette mit Harris’ Namen angebracht werden.

Indian women prepare a Kolam, a traditional art work using colored powder, congratulating U.S. Vice President-elect Kamala Harris in the hometown of Harris' maternal grandfather, in Thulasendrapuram, south of Chennai, Tamil Nadu state, India, Sunday, Nov. 8, 2020. After rooting for Kamala Harris as President-elect Joe Biden running mate, people in her small ancestral Indian village woke up Sunday morning to the news of her making history. (AP Photo/Aijaz Rahi)

Kamala Harris noch nie vor Ort

Die bereits verstorbene Mutter der US-Demokratin, Shyamala Gopalan, wurde ebenfalls noch in Indien geboren. Sie zog dann aber als Studentin in die USA und heiratete dort einen aus Jamaika stammenden Mann. Der Name der Tochter, Kamala, ist ein Wort aus der alten indischen Sprache Sanskrit, das «Lotus-Blume» bedeutet.

Von einigen Reisen während der Kindheit abgesehen, hat Harris selbst nicht viel Zeit in Indien verbracht – vor allem nicht, seit sie Vize-Präsidentin ist. Sie hat aber immer wieder emotional von ihrer besonderen Verbindung zu dem Geburtsland ihrer Mutter gesprochen, die als 19-Jährige in die USA kam und Krebsforscherin wurde. In den letzten Stunden des Wahlkampfs veröffentlichte das Team von Harris ein Video mit dem Titel «Mother» («Mutter»). Die Stimme eines Sprechers sagt darin: «Diese Tochter von Shyamala, die Tochter dieser amerikanischen Geschichte, ist bereit, uns auf dem Weg voran anzuführen.»

Am Tempel von Thulasendrapuram wird die US-Präsidentschaftskandidatin in einer Liste von Spendern aufgeführt, weil eine Tante, Sarala Gopalan, in deren Namen Geld gegeben hat. Vor dem Gebäude hängt ein grosses Banner, auf dem der «Tochter des Landes» viel Erfolg bei den Wahlen gewünscht wird. (DPA)

Harris verbringt Wahlnacht an Elite-Uni der Schwarzen

Kamala Harris verfolgt den Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA am Dienstag auf dem Campus ihrer ehemaligen Universität. Die Howard University ist ein passender Ort für die wohl bedeutendste Nacht ihres Lebens. Denn die Hochschule in Washington, bekannt als «das schwarze Harvard», spielt in der Biografie der demokratischen Kandidatin eine bedeutende Rolle.

Wo alles begann: Harris besuchte einst die Howard University, jetzt will sie hier zur Präsidentin gekrönt werden. In den frühen Morgenstunden laufen noch die Aufbauarbeiten. Im Hintergrund die Founders Library. 
Foto: Pablo Martinez

Seit ihrem Abschluss 1986 kehrte die derzeitige Vize-Präsidentin der USA in entscheidenden Momenten ihres Lebens immer wieder dorthin zurück. «Die Howard University ist einer der wichtigsten Teile meines Lebens», sagte sie 2019, als sie bei den Vorwahlen der Demokraten für die Präsidentschaft kandidierte. «Dort habe ich mich zum ersten Mal um ein gewähltes Amt beworben» – als Vertreterin des Studentenrates. «Hier hat also alles begonnen.»

Harris könnte die erste schwarze Präsidentin der Vereinigten Staaten werden. Dass sie den Wahlabend in Howard verbringt, hat grosse symbolische Bedeutung: Der US-Kongress gründete Howard 1867, zwei Jahre nachdem der Bürgerkrieg die Sklaverei endgültig beendet hatte. Namensgeber Oliver Howard war ein General aus dem Norden, der sich für die Hochschulbildung der ehemaligen Sklaven einsetzte.

Howard gilt als eine der besten der etwa 100 historisch schwarzen Universitäten und Colleges. Noch heute sind die meisten der rund 11’000 Studierenden in Howard Schwarze oder Angehörige von Minderheiten. Imposante Gebäude aus rotem Backstein mit weissen Säulen gruppieren sich um den zentralen Rasenplatz des Campus, genannt «The Yard».

Mitte August kam Harris hierher, um sich auf ihre Fernsehdebatte mit ihrem Kontrahenten Donald Trump vorzubereiten. Eines Tages «werdet ihr vielleicht für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten kandidieren», sagte sie damals den Studierenden. (AFP)

Es geht los – die ersten Urnen an der Ostküste sind geöffnet

Im Osten der USA haben die ersten Wahllokale seit wenigen Minuten geöffnet: Seit 6 Uhr morgens (12 Uhr Schweizer Zeit) können Stimmberechtigte in den Bundesstaaten Connecticut, New Jersey, New York, New Hampshire, Virginia, Indiana, Maine und Kentucky ihre Stimme abgeben – abgesehen von ein paar Ausnahmen. In Vermont öffneten die Urnen gar teils bereits eine Stunde früher.

Um 12.30 Uhr Schweizer Zeit folgt dann mit North Carolina der erste Swing-State, auch in Ohio und Westvirginia machen die Wahllokale dann ihre Türen auf. Am längsten müssen sich Wählende in Hawaii gedulden: Dort kann das Papier ab 18 Uhr eingeworfen werden. (fem)

Was passiert im Kongress?

Neben der Präsidentschaft entscheiden die Wählerinnen und Wähler am Dienstag auch über die künftige Machtverteilung im US-Kongress. Die 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie 34 der hundert Senatoren werden neu gewählt. Das Ergebnis wird eine wichtige Rolle dabei spielen, wie leicht der Gewinner der US-Präsidentschaftswahlen bis zu den nächsten Kongresswahlen im Jahr 2026 regieren kann. Im Repräsentantenhaus, in dem derzeit die Republikaner die Mehrheit haben, deuten Umfragen auf ein extrem knappes Ergebnis hin. Da die Abgeordneten für eine Zeitspanne von zwei Jahren gewählt werden, sind alle 435 Sitze neu zu besetzen. Für eine Mehrheit in der Parlamentskammer werden 218 Sitze benötigt.

Damit die Demokraten diese Mehrheit erreichen, müssen sie in New York und Kalifornien – den in der Regel demokratisch wählenden Bundesstaaten mit den meisten Vertretern im Repräsentantenhaus – gut abschneiden. Bei den Midterms – den Zwischenwahlen in den USA vor zwei Jahren – blieb eine befürchtete «rote Welle» zwar aus, die Demokraten verloren jedoch fünf Sitze im Kongress. Diese wollen sie nun zurückgewinnen – es wird ein äusserst knappes Rennen erwartet.

Das beleuchtete US-Kapitol bei Nacht, Washington, 21. Januar 2018.

Im 100 Sitze zählenden Senat haben bislang die Demokraten derzeit eine sehr knappe Mehrheit: Die 47 demokratischen Senatoren bilden zusammen mit vier Unabhängigen, die in der Regel mit ihnen stimmen, eine Mehrheit von 51 zu 49 Sitzen. Nun zeichnet sich aber ab, dass die Republikaner die Wende schaffen könnten.

Das sind die wichtigsten Duelle:

West Virginia: Es gilt als so gut wie sicher, dass die Republikaner mindestens einen Sitz hinzugewinnen – den des unabhängigen Politikers Joe Manchin in West Virginia, der nicht erneut antritt. Ihn wird voraussichtlich der republikanische Gouverneur Jim Justice ersetzen. Gelingt es den Republikanern, einen weiteren Sitz für sich zu gewinnen, haben sie die Kontrolle über den Senat.

Montana: In dem nordwestlichen Bundesstaat, der 2016 und 2020 für Trump stimmte, versucht der demokratische Senator Jon Tester – der einzige Mandatsträger, der Landwirt ist -, seinen Sitz zu verteidigen. Dies könnte jedoch schwierig werden, denn der Republikaner und ehemalige Elitesoldat Tim Sheehy liegt in den Umfragen vorn. Allerdings werden Sheehy Lügen im Zusammenhang mit einer angeblichen Kriegsverletzung vorgeworfen.

Ohio: Der 71-jährige Demokrat Sherrod Brown sitzt bereits seit 2007 im Senat. Er hofft auf eine weitere sechsjährige Amtszeit, aber Ohio stimmte bei den zurückliegenden beiden Präsidentschaftswahlen für Trump. Brown konkurriert mit dem Republikaner Bernie Moreno, einem ehemaligen Autohändler mit Wurzeln in Kolumbien. Bisher werden beiden gleich grosse Chancen eingeräumt. Brown hat sich im Wahlkampf für das Recht auf Abtreibung stark gemacht.

Pennsylvania: In dem bei der Präsidentschaftswahl wohl am härtesten umkämpften Swing State hofft der demokratische Senator Bob Casey Junior auf seine Wiederwahl. Die meisten Umfragen sehen Casey mit leichtem Vorsprung vor dem republikanischen Geschäftsmann David McCormick. Mcormick war bei mehreren Kundgebungen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump aufgetreten, darunter am 13. Juli in Butler, als der 78-Jährige nur knapp ein Attentat überlebte.

Michigan: Die demokratische Senatorin Debbie Stabenow geht in den Ruhestand und ihr Sitz ist neu zu vergeben. Die Demokraten setzen in Michigan auf die Kongressabgeordnete Elissa Slotkin, eine 48-jährige ehemalige CIA-Analystin. Für die Republikaner tritt der ehemalige Abgeordnete Mike Rogers an, ein früherer FBI-Agent, der den Vorsitz im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses innehatte. In den jüngsten Umfragen liegt Slotkin vor Rogers, aber ihr Vorsprung liegt innerhalb der Fehlermarge.

Wisconsin: In dem wichtigen Swing State kämpft die Demokratin Tammy Baldwin um eine dritte Amtszeit im Senat. 2013 wurde die 62-Jährige die erste offen lesbische Senatorin der US-Geschichte. Baldwin hat in den meisten Umfragen einen leichten Vorsprung gegenüber ihrem republikanischen Konkurrenten Eric Hovde. Auch hier liegt der Vorsprung jedoch innerhalb der Fehlermarge.

Texas und Nebraska: In Texas konkurriert das Parteischwergewicht Ted Cruz gegen den demokratischen Herausforderer Colin Allred, einen ehemaligen NFL-Spieler, um den Sitz im Senat. Eine Niederlage von Cruz wäre für die Republikaner ein harter Schlag. In Nebraska hofft der Unabhängige Dan Osborn auf einen Überraschungssieg über die republikanische Senatorin Deb Fischer, die bereits zwei Amtszeiten im Senat absolviert hat. (TA/AFP)

Wann kommen die Resultate der Swing States?

Tag der Entscheidung in den USA: Im bis zuletzt extrem knappen Präsidentschaftsrennen haben die US-Bürger am Dienstag die Wahl zwischen Vizepräsidentin Kamala Harris von den Demokraten und dem republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump. Die ersten Wahllokale öffnen im Osten des Landes um 06.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MEZ). Doch wann geben eigentlich die entscheidenden Swing States ihre Resultate bekannt? Das entnehmen Sie dieser Aufstellung unter Punkt 4. (TA)

Wer siegt in den Swing States? Für Donald Trump und Kamala Harris entscheidet sich dort die Wahl.

Statistik-Guru sieht Demokraten minim im Vorteil

Der amerikanische Statistik-Guru Nate Silver sieht Kamala Harris am Tag der Wahl minim im Vorteil. Wie er auf X verkündete habe sein Team um Mitternacht US-Zeit 80’000 Mal den Wahlausgang simuliert. Harris habe in 40’012 Fällen (50,015 Prozent) gewonnen. Letzte Woche hatte Donald Trump bei Silver noch in Führung gelegen. Bei den verschiedenen nationalen Polls sieht das Bild laut Silvers Bulletin etwas klarer aus: Dort liegt Harris mit 48,6 Prozent knapp vor Trump, der auf 47,6 Prozent kommt. Das knappste Rennen prophezeit der Statistiker für den Swing State Pennsylvania. Dort trennen Harris (48,1) und Trump (48,2) laut Prognose lediglich 0,1 Prozentpunkte. (TA)

US-Vizepräsidentin Kamala Harris lacht mit Ehemann Doug Emhoff an Bord der Air Force Two in Pittsburgh am 4. November 2024.

Wettanbieter setzen mehrheitlich auf Trump

Kamala Harris geht davon aus, dass der Wahlausgang einer der knappsten in der US-Geschichte sein könnte. In den Quoten der Buchmacher schlägt sich das nicht nieder. Bei den meisten grossen Wettanbietern in den USA liegt Donald Trump am Wahltag klar in Führung. Laut der Website electionbettingods.com, die die Quoten fünf grosser Anbieter zusammenfasst, führt Trump am Dienstagmorgen (MEZ) mit 56,7 Prozent. Kamala Harris kommt auf 42,8. Auch bei den grossen britischen Buchmachern zeigt sich ein ähnliches Bild. Harris hat zumindest ihren Rückstand in den letzten Tagen etwas reduzieren können. Bei einzelnen Anbietern liegt sie nun sogar vorne.

In den USA gab in den letzten Wochen auch die eine oder andere seltsame Transaktion auf den Wettmärkten zu reden. So wurde bekannt, dass ein Mann auf Polymarket mehr als 30 Millionen Dollar auf einen Sieg von Trump gesetzt hatte. Danach betonten sowohl er als auch die Plattform, dass es sich nicht um einen Versuch der Marktmanipulation handle. «Mir geht es nur darum, Geld zu verdienen», sagte der Mann dem «Wall Street Journal» und behauptete, er habe «absolut keine politischen Absichten». (TA)

Donald Trump gestikuliert bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Van Andel Arena in Grand Rapids, Michigan, vor einem Bildschirm mit der Aufschrift 'Dream Big Again'. Im Hintergrund sind amerikanische Flaggen zu sehen.

Abba-Star: Trump hat unsere Musik nicht verstanden

Abba-Star Björn Ulvaeus hält nichts davon, dass auf Wahlkampfveranstaltungen von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump Lieder und Videos der schwedischen Kultband liefen. «Das mag ich überhaupt nicht!», sagte der 79-Jährige dem schwedischen Rundfunksender SVT. «Wir haben niemals zugelassen, dass unsere Musik im politischen Zusammenhang verwendet wird. Das ist schrecklich», sagte er.

Zugleich hält der schwedische Musiker all das auch für sehr komisch. «The Winner Takes It All handelt von jemandem, der verloren hat und als Verlierer dasteht», sagte Ulvaeus unter Verweis auf einen der Welthits von Abba aus dem Jahr 1980, in dem es um eine Frau geht, die ihren Mann an eine andere Frau verloren hat. Trump könne also nicht genau auf den Liedtext geachtet haben, mutmasste der Schwede lächelnd. (DPA)

Björn Ulvaeus präsentiert die CILP-Plattform bei einer Pressekonferenz bei der WIPO in Genf, November 2023.

Nationalgarde in zehn Bundesstaaten im Einsatz

Wegen möglicher Ausschreitungen während und nach der Wahl haben die US-Sicherheitsbehörden Vorkehrungen in nie dagewesenem Ausmass getroffen – am Dienstag sind weitere bekannt geworden. In zehn Bundesstaaten ist die Nationalgarde im Einsatz, in neun weiteren stehen Truppen bereit. Mehr als zwei Dutzend Bundesstaaten haben sich bereit erklärt, Truppen der Nationalgarde nach Washington, D.C. zu entsenden, falls sie in den Wochen nach der Präsidentschaftswahl und im Vorfeld der Amtseinführung angefordert werden.

Vor allem in umkämpften Swing States wie Nevada und Arizona, wo es 2020 zu Protesten kam, sind die Massnahmen sichtbar: So werden einige Schulen und Kirchen, die zuvor als Wahllokale dienten, aus Sicherheitsgründen nicht mehr als solche genutzt. Wie die «Washington Post» am Montag berichtete, gibt es zudem Pläne, Scharfschützen auf Dächern in Maricopa County einzusetzen. Maricopa County ist der mit Abstand größte Wahlkreis im Swing State Arizona, die Ergebnisse sind hier traditionell knapp. Nachdem Joe Biden dort mit 50,1 Prozent die Wahl von 2020 gewonnen hatte, zogen wütende Trump-Anhänger mit Gewehren vor die Wahlbehörde. Der Secretary of State von Arizona, Adrian Fontes, erklärte, er werde eine kugelsichere Weste tragen, um für einen möglichen Angriff gewappnet zu sein. Er ist für die Bestätigung der landesweiten Wahlergebnisse zuständig.

Zwei Personen gehen an einem mit Brettern vernagelten Geschäft in der Innenstadt von Washington, DC, am 4. November 2024 vorbei, in Vorbereitung auf mögliche Unruhen rund um die Wahlen am 5. November.

Übers Land hinweg sollen Panikknöpfe für Wahlhelfer vorhanden sein sowie Drohnen zur Überwachung fliegen. Ersthelfer werden in Bereitschaft versetzt und Polizeikräfte in den Strassen eingesetzt. Weitere Zeichen der Vorsicht: An diesem Wochenende wurden neue, acht Fuss hohe Metallzäune um das Weisse Haus in Washington, das Finanzministerium und die angrenzenden Teile des Lafayette Square sowie vor dem Gelände des Naval Observatory und dem Wohnsitz von Harris errichtet. (TA/SZ)

Trump fordert Ergebnis in Wahlnacht

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat erneut falsche Erwartungen an die Auszählung der Stimmen für die US-Wahl geschürt. «Wir wollen die Antwort heute Nacht», sagte der 78-Jährige mit Blick auf die Wahlnacht bei seiner Abschlusskundgebung in Grand Rapids im besonders hart umkämpften «Swing State» Michigan. Trump hatte bereits in den vergangenen Tagen mit unbelegten Wahlbetrugsvorwürfen Stimmung gemacht. Der Republikaner tritt gegen die Demokratin Kamala Harris an – es läuft auf ein knappes Rennen hinaus. (DPA)

Erste Wahlergebnisse: Gleichstand im Dorf Dixville Notch

Eine Frau steht vor einer Tafel mit dem Titel 'First in the Nation Dixville, NH 2024', die Wahlergebnisse der US-Wahl um Mitternacht zeigt. Harris und Trump sind jeweils mit 3 Stimmen verzeichnet.

Die ersten Entscheidungen der US-Präsidentschaftswahl sind gefallen: In dem kleinen Örtchen Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire erzielten die Demokratin Kamala Harris und ihr republikanischer Gegenkandidat Donald Trump mit 3 zu 3 Stimmen ein Unentschieden, wie dort kurz nach Mitternacht (Ortszeit) auf einer handbeschriebenen Tafel verkündet wurde. Die Wahlbeteiligung betrug 100 Prozent.

Das Wahllokal in Dixville Notch öffnet seit 1960 am Wahltag bereits um Mitternacht. Da es in dem Skiort nahe der Grenze zu Kanada nur sechs registrierte Wähler gibt, sind Stimmabgabe und Auszählung schnell abgewickelt. Bereits um kurz nach Mitternacht stand das Ergebnis fest. US-Fernsehsender übertrugen Abstimmung und Auszählung live. Bei der Wahl 2020 hatte hier US-Präsident Joe Biden ohne Gegenstimme gegen Trump gewonnen.

Ballots are counted in the US election at midnight in the living room of the Tillotson House at the Balsams Grand Resort, marking the first votes in the US election, in Dixville Notch, New Hampshire on November 5, 2024. The six people voting in Dixville Notch, four Republican and two undeclared, kick off Election Day at the stroke of midnight.
Vice President Kamala Harris and former President Donald Trump have tied with three votes each. (Photo by Joseph Prezioso / AFP)

Dass so früh abgestimmt werden darf, ist einem Gesetz in New Hampshire zu verdanken. Es erlaubt Gemeinden mit weniger als 100 Einwohnern, sowohl bei den Vorwahlen als auch später bei der Präsidentenwahl schon um Mitternacht ihr Wahllokal zu öffnen. Historischer Hintergrund: Damit sollte Eisenbahnarbeitern ermöglicht werden, sich nach der Stimmabgabe schlafen zu legen und dann pünktlich zur Arbeit anzutreten.

Längst nicht immer spiegelten die Resultate aus den kleinen Orten, wer dann am Ende Präsident wurde. CNN-Kommentatoren werteten den Gleichstand als Zeichen dafür, wie eng das Rennen zwischen Harris und Trump ist. (DPA)

red