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Ausländische Medien zur Abstimmung
«Die Schweiz fällt zurück»

Waadtland im April. Witzige Werbung für ein Doppel-Nein zu den Agrarinitiativen.
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Richtungsweisend und zum Teil überraschend deutlich. Die krachenden Schweizer Abstimmungsresultate zu den Agrarinitiativen und dem CO₂-Gesetz wurden auch im Ausland gehört.

Vor allem Medien aus den Nachbarländern thematisierten das Schweizer Nein zu einer grüneren Zukunft. Das österreichische Boulevardblatt «Kronen-Zeitung» spricht von einem Paukenschlag.

«Ein Paukenschlag.»

«Kronen-Zeitung»

Auch die ansonsten eher nüchterne «Süddeutsche Zeitung» trommelt laut und schreibt in Bezug auf das CO₂-Nein ebenfalls von einem Paukenschlag.

Regierung und Parlament hätten jahrelang an dem Gesetz gearbeitet, so die Zeitung mit Sitz in München – und erklärt ihrer Leserschaft: Die jährlichen CO₂-Emissionen sollten bis 2030 auf die Hälfte des Ausstosses von 1990 gesenkt werden. Damit wären Benzin und Diesel teurer geworden, und Flugreisende hätten je nach Strecke auf ihre Tickets bis zu 120 Franken Klimaabgabe zahlen müssen. Mit dem Nein bleibe nun aber unklar, ob und wie die Schweiz ihre Vorgaben im Rahmen des Pariser Klimaabkommens erfüllen wolle.

Es bleibe unklar, ob und wie die Schweiz ihre Vorgaben im Rahmen des Pariser Klimaabkommens erfüllen wolle.

«Süddeutsche Zeitung»

Während die liberale «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ) diese Frage vorsichtig mit «unwahrscheinlich» beantwortet, ist für die TAZ der Fall klar. Laut der links-grünen Berliner Zeitung «ist es ohne neues CO₂-Gesetz unmöglich, die Emissionen bis 2030 wie geplant um 37,5 Prozent zu senken». Das liege auch daran, dass manche Klimamassnahmen jetzt sogar ganz entfielen. Beispiel Benzin: Wer Treibstoff importiere, der habe die CO₂-Emissionen bisher schon ausgleichen müssen – mit bis zu fünf Rappen pro Liter. Mit dem CO₂-Gesetz wäre die Obergrenze auf zwölf Rappen gestiegen. Nun aber falle die Kompensation ganz weg. «Jetzt ist guter Rat teuer.»

«Jetzt ist guter Rat teuer.»

TAZ

Die TAZ erinnert auch daran, dass für die Klimabewegung die Vorlage nicht weit genug gegangen sei und dass diese zu Recht nicht als Wundermittel angesehen worden sei. «Doch die Alternative ist noch schlechter.»

«Huge Shock». Grosser Schock. Die englische BBC zeigt sich angesichts der Entscheidungen des Schweizer Volks ungewöhnlich emotional und schreibt von einem «verheerenden Schlag für Umweltschützer». Die Schweiz falle damit im Kampf gegen den Klimawandel im europäischen Vergleich zurück. «Die Regierung muss zurück ans Reissbrett.»