Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

GC, Schalke & Co.
Diese Sport-Rekorde will keiner

Die Saison 2018/19 war für den damaligen GC-Trainer eine zum Vergessen.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Es ist das Spiel der Spiele. Für den Zürcher Christian Gross und seine taumelnde Schalker Mannschaft. Gelingt ihnen gegen Hoffenheim kein Sieg, sind sie seit 31 Spielen ohne Vollerfolg und stellen den Bundesliga-Rekord von Tasmania Berlin aus der Saison 1965/66 ein.

Es wäre ein unschönes Etikett, das die Beteiligten kaum je mehr los würden. Und eine mit Hohn und Spott versehene Rekordmarke, die Schalke 04 im ohnehin schon äusserst komplizierten Kampf gegen den Abstieg nicht auch noch brauchen könnte. Doch es gibt sie eben immer wieder. Diese Rekorde, die keiner will.

Doppelte Bedrohung für Derby County

Auch wenn die Schalker den Tasmania-Negativrekord tatsächlich brechen sollten, gehen ihnen die Herausforderungen im Schauderkabinett dennoch nicht aus. Der englische Fussballclub Derby County blieb bei seinem Abstieg aus der Premier League 2008 ligaübergreifend während 36 Spielen (32 Premier League, vier Championship) ohne Sieg. Vom 17. September 2007 bis 13. September 2008.

Ohnehin findet derzeit eine besondere Art der Rekordjagd statt. Derby Countys Marke gerät gleich doppelt ins Wanken: Neben Schalke bewirbt sich auch Sheffield United dafür. Nur zwei Punkte holten die Blades aus den ersten 17 Spielen dieser Saison. Auch das ist ein Premier-League-Rekord, so schlecht ist noch kein Team gestartet. Nicht einmal Derby County 2007, das damals am fünften Spieltag immerhin noch zum einzigen Saisonsieg kam. Insgesamt ist Sheffield saisonübergreifend seit 20 Spielen ohne Vollerfolg.

Von Ancona über Gijón bis nach Zürich

Wie sieht es in den weiteren Top-Ligen Europas aus? In Italien blieb die US Anconitana in den Jahren 1993 und 1994 während insgesamt 30 Spielen sieglos, dagegen hören sich die 24 Spiele ohne Sieg von Sporting Gijón 1997/98 in Spanien fast schon harmlos an.

In der Schweiz rannte der FC Nordstern Basel 1941 in der NLA während 23 Spielen einem Vollerfolg hinterher. Damit gebührt den Baslern der Schweizer Rekord – dafür dem einst stolzen Rekordmeister GC die Negativmarke in der Ära Super League. In ihrer Abstiegssaison aus der höchsten Schweizer Spieklasse 2018/19 reihten die Grasshoppers 21 Partien ohne Sieg aneinander. Von einem 0:2 am 2. Dezember 2018 gegen den FCZ bis zum 3:3 in Lugano am 25. Mai 2019 blieb das Team ohne Sieg, das in jener Saison von Thorsten Fink, Tomislav Stipic und zuletzt beim Abstieg von Uli Forte trainiert wurde.

GC lag nach der Saison 2018/19 am Boden.

Zahnlose Haie und niedergeschlagene Basler

Imponierende Negativrekorde gibt es natürlich auch in anderen Sportarten. Etwa im Eishockey, als die San Jose Sharks in der NHL-Saison 1992/93 nicht weniger als 71 Spiele verloren. In der Schweiz musste der EHC Basel 2007/08 in der damaligen National League A eine Niederlagenserie von 23 Spielen erdulden und sorgte für einen einmaligen Rekord.

Zurück zum US-Sport: Niederschmetternde Ergebnisse hatten auch die Spieler der Philadelphia 76ers 2015 zu verdauen: Sie verloren in der NBA 28-mal am Stück.

Abserviert und verprügelt

Noch bitterer sind diese Rekorde für Einzelsportler, müssen sie diese doch allein anstatt im Team verarbeiten. Etwa für den Tennisspieler Vince Spadea, der vom 18. Oktober 1999 bis 19. Juni 2000 auf der ATP-Tour 21 Niederlagen in Folge kassierte. Bevor seine Negativserie begann, konnte der US-Amerikaner im April 1999 in Monte Carlo immerhin noch einen gewissen Roger Federer, damals 17 Jahre alt, klar in zwei Sätzen besiegen.

Ein Standardbild: Robin Deakin am Boden.

Schmerzvoll – und dies im wahrsten Sinne des Wortes – ist die Rekord-Niederlagenserie des Boxers Robin Deakin. Sein Profidebüt begann noch mit einem Sieg, danach verlor er zwischen 2007 und 2014 unfassbare 51-mal in Folge. In den Medien erhielt Deakin den Titel «der schlechteste Boxer von Grossbritannien» verliehen und genauso wurde er auch an seinen Kämpfen angekündigt, ehe er sich jeweils in den Ring stellte und vom Gegner wieder aufs Maul bekam.

Nur halbe Arbeit für den Eismeister

Spektakulär hört sich auch die Rekord-Geschichte von Thailands U-18-Eishockey-Junioren an, die im Jahr 2000 den Alterskollegen aus Südkorea mit 0:92 unterlagen. Bei Drittelsresultaten von 0:36, 0:24 und 0:32. Wegen der vielen (Tor-)Unterbrüche dauerte die Partie über zweieinhalb Stunden, und in der zweiten Drittelspause reinigte der Eismeister dann nur noch die eine Seite des Eisfelds.

Eine Spur gnädiger waren die Frauen aus der Slowakei, die Bulgarien 2008 beim bisherigen Frauen-Rekordmatch im Rahmen der Olympia-Qualifikation nur eine 82:0-Niederlage beifügten. Die höchste Pleite an einer A-WM kassierte übrigens Dänemark 1949 mit einem 0:47 gegen Kanada. So hoch fiel nicht einmal die höchste WM-Niederlage im Handball aus. Da unterlag Luxemburg 1958 Deutschland lediglich mit 4:46.

Skandalspiel in Madagaskar

Im Fussball verlor Amerikanisch-Samoa im Rahmen der Qualifikation für die WM 2002 gegen Australien 0:31. Damit kommt dem Inselstaat aus dem Pazifik die zweifelhafte Ehre zu, für die höchste Niederlage im internationalen Fussball zuständig zu sein.

Aber es ist bei weitem nicht das höchste Resultat. In Madagaskar verlor Antananarivo am 31. Oktober 2002 gegen Ligakonkurrent Adema mit 0:149. Es ist das höchste Ergebnis aller Zeiten in einem offiziellen Erstliga-Spiel. Allerdings geschah dies auf freiwilliger Basis: Die Spieler von Antananarivo produzierten 149 Eigentore. Angeordnet wurde es von ihrem Coach Zaka Be aus Protest gegen die Schiedsrichter. Umstrittene Entscheide eines Unparteiischen hatten sein Team kurz zuvor den Meistertitel gekostet. Für dieses unfassbare Schauspiel wurde Zaka Be vom nationalen Verband für drei Jahre gesperrt.

Zumindest diese Art von Sanktionen hat Christian Gross nicht zu befürchten, sollte er mit Schalke am Samstag gegen Hoffenheim den Bundesliga-Negativrekord einfahren.

Schlechter ging bislang nicht: Tasmania Berlin (im Bild Captain Hans-Günter Becker, Mitte, im Zweikampf mit Dortmunds Legende Reinhard Libuda, reihte in der Bundesliga 31 Spjele ohne Sieg aneinander – in einer einzigen Saison.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.