Das sagen die Zeitungen«Kein Wunder unter Gross»
Das Debüt des Schalke-Trainers missglückte. Doch die deutsche Presse gibt Christian Gross keine Schuld, spricht vom «alten königsblauen Bild». Derweil fordert der Neuling bereits neue Spieler.
«Kein Wunder unter Gross» titelte die Deutsche Presseagentur nach dem Debüt des Schweizer Trainers bei Schalke. «Neuer Trainer, neues Jahr, gleiche Misere», schrieb sie. Schalke spielte gegen die Hertha Berlin im ersten Spiel nach der kurzen Winterpause am Anfang gut mit, verlor am Schluss aber doch klar mit 0:3.
«Ganz gut begonnen, Tor kassiert, danach bemüht, aber harm- und glücklos», fasste die «Sportbild» den Schalker Auftritt in Berlin zusammen. «Wie Gross das ändern soll, weiss niemand.» Auch Marcel Reif, Experte bei der «Sportbild», sagte vor dem Spiel: «Wie Gross es plötzlich hinkriegen soll, weiss ich nicht.» Er sei aber einer, der seinen Job kann. «Er ist auch alt genug, um zu wissen, dass das, was auf ihn zukommt, kein Wochenendausflug wird.»
Schuld an der Niederlage gibt die deutsche Presse nicht dem Schweizer Trainer. Zu lange her ist der letzte Sieg der Schalker (351 Tage), zu schlecht die Mannschaft (13 Punkte aus den letzten 30 Spielen), als dass vom «Retter», wie ihn das ZDF bezeichnet hat, bereits im ersten Spiel ein Sieg erwartet werden konnte. Eine Bundesliga-Runde ohne Punkte für Schalke ist mittlerweile Normalität. Kritik am neuen Trainer blieb entsprechend aus.
Gross wusste gemäss der «Welt» kurz nach der Pause endgültig, worauf er sich bei seiner Mission auf Schalke eingelassen hatte. Beim 0:2 in der 52. Minute schaute die Abwehr nicht gut aus. Allgemein sei in der zweiten Halbzeit kaum mehr Gegenwehr zu spüren gewesen. «Das Team trat auf wie ein Zweitligist», schrieb der «Spiegel».
«Der nächste Trainer – das alte königsblaue Bild» schrieb Sport1. Zwei Personalentscheide bezeichnete der Sportsender auf seiner Website als «überraschend»: Im Tor setzte der Schweizer auf Ralf Fährmann und verbannte Frederik Rönnow auf die Bank. Ein Wechsel, der kaum die Niederlage als Folge hatte. Der 32-Jährige war bei den Gegentoren chancenlos und verhinderte mit einigen guten Paraden eine noch grössere Enttäuschung.
«Ich glaube an die Qualität der Spieler», sagte der 66-jährige Schweizer vor seinem Debüt. Das Spiel im Berliner Olympiastadion schien ihn aber daran zweifeln zu lassen. «Wir müssen vor dem Tor effizienter werden», sagte er. Denn auch in Zukunft werden sie nicht viele Chancen haben. «Wir brauchen torgefährliche Stürmer. Ich hoffe, dass wir noch den einen oder anderen Spieler bekommen, der uns in der aktuellen Situation hilft.» Er sieht aber auch ein, dass dies wegen der aktuellen finanziellen Lage schwierig werden dürfte.
Auch Mark Uth, der nach einer Kopfverletzung wieder auf dem Feld steht und eine gute Möglichkeit hatte, Schalke 1:0 in Führung zu bringen, fordert die Verantwortlichen auf «auf dem Transfermarkt tätig zu werden». Denn: «Wenn wir so spielen, sind wir nicht wettbewerbsfähig.»
Eine erste Verstärkung sollte schon bald einsatzbereit sein: Der ehemalige Schalker Sead Kolasinac wechselt leihweise von Arsenal zu den Königsblauen. Der Verteidiger dürfte wohl schon am Samstag gegen Hoffenheim spielberechtigt sein. Dann geht es für Schalke darum, die Einstellung des Negativ-Rekords von Tasmania Berlin von 31 sieglosen Spielen zu verhindern.
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