Rekord bei Corona-NeuinfektionenDie Pandemie erreicht in der Schweiz und weltweit einen neuen Höhepunkt
Mehr als 17'600 Ansteckungen innert 24 Stunden – und das dürfte erst der Anfang einer riesigen Welle in der Schweiz sein. Welche Länder ebenfalls stark betroffen sind.
Das Coronavirus macht keine Weihnachtsferien. Während die meisten Schweizerinnen und Schweizer in diesen Tagen entspannen und einen Gang runterfahren, nimmt die Verbreitung von Sars-CoV-2 wieder massiv Fahrt auf. Seit dem 21. Dezember steigt die Kurve der Ansteckungen und hat mittlerweile einen neuen Höhepunkt erreicht.
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Am Mittwoch meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 17’634 Neuinfektionen innert 24 Stunden – die mit Abstand höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Im 7-Tages-Schnitt stecken sich derzeit über 11’200 Personen pro Tag an. Und bald dürften es noch viel mehr sein.
Omikron ist schon jetzt die vorherrschende Virusvariante in der Schweiz. Weil sie deutlich ansteckender ist als die bisher dominierende Delta-Variante, wird eine starke Zunahme der Fallzahlen erwartet. Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes rechnet mit über 20’000 Neuinfektionen pro Tag in der zweiten Januarwoche. So wie es aussieht, könnte das auch schon früher eintreffen.
Für das stark beanspruchte Gesundheitswesen sind das keine guten Aussichten. Die Lage ist bereits angespannt, das Personal am Limit, Operationen werden verschoben. Die Auslastung der Intensivstationen liegt schweizweit bei 79 Prozent, in einigen Kantonen sogar bei über 90 Prozent. Und fast die Hälfte der Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen, nämlich 49 Prozent, sind Covid-Fälle. Die Spitäler müssen sich auf das Schlimmste gefasst machen, da sie eine Zunahme der Fallzahlen immer erst mit Verzögerung zu spüren bekommen.
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Nicht nur die Schweiz, sondern auch zahlreiche andere Länder verzeichnen Rekordwerte. Frankreich zählte am Samstag erstmals über 100’000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. In den USA meldete die Gesundheitsbehörde am Montag mit mehr als 440’000 Fällen einen Höchstwert, in Italien und Grossbritannien war es mit über 78’000 respektive 129’000 Fällen am Dienstag so weit.
Vielerorts, beispielsweise in Australien, Island und Spanien, zeigt die Kurve der Ansteckungen fast senkrecht nach oben. In Dänemark haben sich die Fallzahlen seit Ende Oktober verachtfacht.
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Und so erstaunt es nicht, dass nun weltweit so viele Neuinfektionen gezählt werden wie noch nie: Über 1,7 Millionen Personen wurden am Mittwoch positiv auf Covid getestet. Durchschnittlich stecken sich derzeit mehr als 929’000 Menschen pro Tag an.
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Dieser Anstieg sei wahrscheinlich auf eine Kombination aus dem über die Zeit abnehmenden Schutz durch Impfung oder Genesung sowie der gestiegenen Übertragbarkeit der Virus zurückzuführen, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO). «Zuverlässige Beweise zeigen, dass Omikron gegenüber der Delta-Variante einen Wachstumsvorteil mit einer Verdopplungsrate von zwei bis drei Tagen besitzt.»
Treiber der negativen Entwicklung ist vor allem Europa, das die mit Abstand höchste Inzidenz aller Kontinente aufweist. Besonders schlimm ist die Lage in Dänemark, das im Schnitt über 1500 Ansteckungen pro 100’000 Einwohner verzeichnet. Auch Irland und Grossbritannien beklagen ein hohes Infektionsgeschehen. Die Schweiz folgt mit 840 Fällen pro 100’000 Einwohner bereits auf Platz sieben weltweit.
Diese Rangliste ist mit Vorsicht zu geniessen, schliesslich wird längst nicht überall so viel getestet wie in der Schweiz und anderen europäischen Ländern. Klar ist, dass es weltweit eine hohe Dunkelziffer gibt und viele Fälle unentdeckt bleiben. Tatsächlich stecken sich also um ein Vielfaches mehr Menschen an, als aus den offiziellen Statistiken hervorgeht.
Die Verbreitung von Omikron lässt sich indes nicht mehr aufhalten. Es bleibt nur noch die Hoffnung, dass die neue Variante tatsächlich mildere Verläufe verursacht. Doch selbst wenn sich das als richtig herausstellen sollte – was noch alles andere als sicher ist –, wird sie zu einem grossen Problem für das Gesundheitswesen. Denn bei vielen Infizierten kann auch ein kleiner Prozentsatz von schweren Fällen zu einer hohen Zahl von Hospitalisierungen führen.
Das zeigen verschiedene Szenarien für die Schweiz: Derzeit müssen 1,4 Prozent der Infizierten im Spital behandelt werden. Sollte das so bleiben und die Prognose der 20’000 täglichen Ansteckungen eintreffen, gäbe es mehr Spitaleintritte als auf dem bisherigen Allzeithoch im Herbst vor einem Jahr. Und auch wenn die Hospitalisierungsrate bei Omikron nur noch 1 Prozent betragen würde, müssten viel mehr Menschen behandelt werden als heute.
Die WHO warnt: «Das Gesamtrisiko durch die besorgniserregende neue Variante bleibt sehr hoch.»
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Die Zahl der Neuinfektionen in diesem Artikel ist nochmals aktualisiert worden, nachdem das BAG am Mittwoch um 15:30 Uhr neue Daten veröffentlicht hat.
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