Kommentar zum Roche-Novartis-DealDie ganze Schweiz profitiert von der Neuordnung in Basel
Warum es für uns alle gut ist, dass nun endlich auf einen Schlag 19 Milliarden für die Pharmawirtschaft frei werden.
Der Verkauf des Roche-Aktienpaketes von Novartis ist wie eine Sauerstoffzufuhr für die Schweizer Wirtschaft. Der Pharmakonzern Novartis erhält dadurch 19 Milliarden Franken an Kapital, das er in Zukäufe investieren wird. Die vom damaligen Konzernchef Daniel Vasella in den Konkurrenzkonzern gesteckten ursprünglichen 5 Milliarden Franken haben durch die Kurssteigerungen über die Jahre auch unabhängig von den jährlichen Dividenden eine reiche Rendite abgeworfen. Es ist gut, dass diese nun endlich frei wird.
Der kleinere der beiden Basler Pharmakonzerne wird nun stark in neuartige Therapien investieren können. Die Firmenkäufe dürften zwar im Ausland erfolgen, aber dennoch wird der Pharmastandort Schweiz profitieren.
Schon in den letzten zehn Jahren hat die Schweizer Chemie- und Pharmaindustrie so stark zugelegt wie keine andere Branche des Landes. Ein Drittel des Wachstums des Bruttoinlandproduktes geht auf sie zurück, so eine Analyse des Forschungsinstituts BAK Economics. Und für die Schweizer Exporte ist sie mit mehr als 30 Milliarden Franken ein entscheidender Pfeiler.
Der Verkauf des Roche-Aktienpaketes von Novartis ist wie eine Sauerstoffzufuhr für die Schweizer Wirtschaft.
Die Schweiz hat also ein klares Interesse daran, dass sich Novartis durch die Entflechtung von Roche neu aufstellen kann. Das Land ist zwar eher für seinen berühmt-berüchtigten Zürcher Finanzplatz als für seine beiden Basler Pharmariesen bekannt. Letztere liefern jedoch mehr Wertschöpfung und bringen einen realen Gewinn für die Menschheit.
Novartis hat sich nun den Weg geebnet, um zum modernsten Pharmakonzern der Welt aufzusteigen. Nach der Abstossung von Sandoz und dem Roche-Anteil muss Chef Vas Narasimhan jetzt nur noch zeigen, dass er eine glückliche Hand für seine Einkaufstour hat. Und dass auch die eigenen Forscherinnen und Entwickler noch fähig sind, neue Therapien zu entwickeln. Damit nicht nur Geld, sondern auch Geist aus der Schweiz kommt.
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