Corona-Medienkonferenz «Die Situation verbessert sich. Auch die Spitaleinweisungen gehen zurück»
Greift die verschärfte Zertifikatspflicht? Was sagen eine Pflegerin und ein Hausarzt zur Corona-Situation? Wir berichteten live.
Das Wichtigste in Kürze:
Seit dem 13. September gilt eine Ausdehnung der Zertifikatspflicht auf Innenräume.
Mit der neuen Regelung soll der Kampf der Spitäler gegen Überlastung unterstützt werden.
Die Zahl der Neuansteckungen geht seit Tagen zurück.
Aktuell gelten diese Regeln.
Gut zu wissen: Die Corona-Zahlen im Dashboard, der Impf-Monitor, die Auslastung der Spitäler, der internationale Corona-Ticker
58,9 Prozent geimpft – Impfkadenz um 17 Prozent gesunken
Seit Sonntagabend sind in der Schweiz und Liechtenstein 58,9 Prozent der Bevölkerung geimpft. In der Woche davor wurden 166'404 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht. Damit sank die Impfkadenz allen Appellen zum Trotz um 17 Prozent. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldete am Montag 2629 neue Ansteckungen seit dem Freitag.
Insgesamt gab es seit Beginn der Impfkampagne 10'543'519 Impfungen, wie das BAG am Montag in seinem Wochenbericht auswies. 5'088'748 Personen haben zwei Impfdosen erhalten, bei 366'023 Personen wurde bislang die Erstimpfung vorgenommen.
Pro Tag wurden vergangene Woche durchschnittlich 23'772 Impfungen durchgeführt, ein Rückgang um 17 Prozent gegenüber der Vorwoche. Bislang wurden 6'371'976 Zertifikate für vollständig Geimpfte ausgestellt.
Ausgangslage
Der Bundesrat will nicht mehr in Corona-Tests, sondern in eine Impf-Offensive investieren. Ab dem 11. Oktober werden daher die Corona-Tests nur noch für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre und Erstgeimpfte kostenlos sein. Das kündigte der Bundesrat am Freitag an.
Der Bundesrat will das bislang in die Tests investierte Geld künftig lieber in Massnahmen investieren, die das Ende der Pandemie herbeiführen können – also in Impfungen. In der Schweiz seien immer noch zwei Millionen Menschen nicht immun gegen das Virus, sagte Gesundheitsminister Alain Berset vor den Medien in Bern.
Die 150 Millionen Franken, die der Bundesrat für die Offensive aufwenden will, seien für den «Schlussspurt» eine sehr gute Investition, sagte Berset. Insbesondere in Anbetracht der 50 Millionen Franken, die der Bund wöchentlich für Tests ausgebe. Denn «Tests machen nicht immun».
Mit der Offensive sollen Unentschlossene während mehrerer Wochen informiert und zu einem individuellen und möglichst einem positiven Impfentscheid bewegt werden.
Positive Reaktionen
Obwohl der Bundesrat bei diesem Schritt nur teilweise ihren Anregungen gefolgt ist, sind die kantonalen Gesundheitsdirektoren zufrieden mit den Entscheiden. Für sie ist klar: Impfen ist nachhaltiger, billiger und einfacher als Testen. Auch die Bevölkerungsmehrheit teile die Meinung, dass die Allgemeinheit nicht für Testkosten Ungeimpfter aufkommen müsse. (Lesen Sie hier Sechs Fragen und Antworten: Das müssen Sie zum Ende der Gratistests wissen)
FDP und die Mitte-Partei begrüssten den Bundesratsentscheid, die Grünen beurteilten ihn als wenig vorausschauend. Gastrosuisse befürchtet weitere Einbussen für die Branche. Die meisten Parteien und Verbände hatten sich im Vorfeld für eine Verlängerung der kostenlosen Corona-Tests ausgesprochen.
Neuer Impfstoff ab nächster Woche
Ab kommender Woche ist in einigen Kantonen der Vektorimpfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson verfügbar. Vorrang haben Allergikerinnen und Allergiker. (Lesen Sie dazu: Schweiz beschafft Johnson & Johnson – Jetzt kommt die Alternative zu den mRNA-Impfstoffen)
Die Kantone Zürich, Aargau, Jura, Solothurn, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und Wallis starten in der ersten Oktoberhälfte mit der Verabreichung des Vektorimpfstoffs. Gemäss dem Heilmittelinstitut Swissmedic ist der Impfstoff ab Mitte kommender Woche verfügbar.
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