Rubrik «Darüber spricht das Netz»«Die Bilder sind eine Horrorversion von mir»
Die Onlineartikel der ZSZ geben in den Kommentarspalten zu reden. Diese Woche diskutierten Leserinnen und Leser über künstliche Intelligenz und Strommasten.
Ein ETH-Student aus dem Zollikerberg hat eine App entwickelt, die mittels künstlicher Intelligenz (KI) das perfekte Bewerbungsfoto generieren soll. Man braucht nur zehn Fotos von sich hochzuladen und wird so plötzlich zum Schönling. Aber braucht es so etwas wirklich? Die Leserinnen und Leser der ZSZ haben darüber verschiedene Ansichten.
So schreibt Stefan Meier in der Kommentarspalte zum Artikel: «Cool, ich brauche ohnehin ein aktuelles Foto für meine Bewerbung. Werde das heute Abend gleich mal testen. Günstiger als ein Fotograf – und vermutlich ist das Ergebnis (bei mir) deutlich besser, da ich nicht auf Befehl charmant lächeln kann.» Und Doris C findet: «Obwohl ich gegenüber KI oft ein komisches Gefühl und Vorbehalte habe, gefällt mir diese Umsetzung.»
Andere sind kritischer. Leser B. M. schreibt: «Ich finde diesen ganz KI-generierten Quatsch sehr bedenklich. In Zukunft kann man nichts mehr glauben.» Und Herr_Maler findet, er würde in seinem Betrieb niemanden einstellen «nur aufgrund von pickelfaltenfreien Bildli». Leo Stern pflichtet ihm bei: «Spätestens beim Interview platzt die ganze Sache.»
Geneviève Appenzeller schliesslich ist nicht zufrieden mit der App. «Mein Selbstversuch ist vernichtend.» Ebenso sieht es MM: «Ich habe es ausprobiert. Die Bilder, die dabei herauskamen, sahen mir nicht ähnlich, eher Horrorversionen aus Paralleldimensionen.»
Um Horrorvisionen und Ästhetik geht es auch bei einem anderen Thema: den riesigen Strommasten, die derzeit im Thalwiler Ortsteil Gattikon aufgerichtet werden. Leser Yvan Lacher findet: «25 Jahre Planung für so etwas Hässliches. Warum kann dies nicht unterirdisch geführt werden?» Jules Heim ergänzt: «Mehr Menschen, mehr Strom, mehr Verschandelung. In Oetwil hat man zum Glück die hässlichen Masten abgebrochen und unter dem Boden neue Leitungen gebaut.» Worauf Lukas Strebel antwortet: «Wenn Sie sich informiert hätten, dann wüssten Sie, dass im Rahmen dieser Arbeiten ein Teil der bestehenden Leitung unter den Boden kommt und die Leitung über den Albis ganz abgebrochen wird.»
Will heissen: Man möchte auch bei Stromleitungen das verstecken, was nicht so schön ist – also ähnlich, wie es die App mit den Bewerbungsfotos tut.
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