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Meinung

Kommentar zur Versorgungssicherheit
Die Axpo-Eigentümer drücken sich um ihre Verantwortung

Bisher konnte die Schweiz Stromversorgungsengpässe weitgehend vermeiden. Ein Lichterlöschen käme teuer zu stehen. Drohnenaufnahme von Zürich in der Nacht. 
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Die Kantone Zürich, Aargau, Schaffhausen, Glarus und Zug könnten anstatt ihrer Beteiligung an der Axpo genauso gut Apple-Aktien oder gar Kryptowährungen kaufen. So wirkt es zumindest bisweilen für Aussenstehende. Denn abgesehen von den Dividenden, welche die Axpo abwirft, scheinen sich die verantwortlichen Regierungsräte kaum für die Geschäfte des Energiekonzerns zu interessieren.

Längst haben sie sich von der ursprünglichen Idee verabschiedet, mit der Beteiligung am Energiekonzern und mit Stromabnahmeverträgen die Versorgung sicherzustellen. Der Strommarkt wurde liberalisiert, und anstelle von Kantonsvertretern nahmen Manager Einsitz im Verwaltungsrat. Die Energiehandelsgeschäfte sind komplex, und die verantwortlichen Politiker verspüren offensichtlich keine Lust, sich einzumischen.

Als Folge benahm sich die Axpo in den vergangenen Jahren nicht mehr wie ein Unternehmen, das der Allgemeinheit gehört, sondern eher wie ein internationaler börsenkotierter Konzern: Anstelle der Versorgungssicherheit forcierte die Konzernleitung das lukrative internationale Handelsgeschäft.

Die Eigentümer haben es in der Hand, über die Strategie Leitplanken zu setzen, um die Stromversorgung sicherzustellen.

Doch jetzt werden die Kantone von der Vergangenheit eingeholt. Die Energiekrise in der Folge des Ukraine-Kriegs könnte nur ein Vorgeschmack auf das sein, was in den kommenden Jahren blüht. Denn fossile Energieträger werden unter anderem im Strassenverkehr zunehmend durch Strom ersetzt. Ohne Ausbau der Stromproduktion drohen grössere Versorgungsengpässe.

Der Ausbau der Versorgungssicherheit kostet Geld und ist schwierig umzusetzen. Doch ein Blackout käme deutlich teurer zu stehen. Gemäss einem Szenario des Bundesamts für Bevölkerungsschutz würden allein im Raum Mittelland bei einem Stromausfall über vier Tage Milliardenbeträge anfallen.

Die Eigentümer haben es in der Hand, über die Strategie Leitplanken zu setzen und so die Stromversorgung sicherzustellen. Tun sie es nicht, tragen sie die Verantwortung, wenn der schlimmstmögliche Fall eintritt.