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Kolumne «Tribüne»
Der schnellste Weg zurück zur Normalität

Die Woche aus Sicht von bekannten Persönlichkeiten.
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Ziemlich genau vor acht Monaten habe ich an dieser Stelle Bund und Kantone zur raschen Umsetzung der Impfkampagne aufgerufen. Nach unnötigen Verzögerungen im Bereich der präventiven Schutzmassnahmen verlief auch der Start zum Impfen holprig. Im Frühling wurden die Kapazitäten jedoch zügig hochgefahren, und die Schweiz schien im internationalen Vergleich rasch aufzuholen.

Seit dem Sommer flaut das Interesse am Impfen ab. Der Erfolg der Kampagne ist gefährdet, rechnete doch der Bund mit einem weit höheren Anteil Impfwilliger. Mit 51 Prozent vollständig geimpften Personen stellt die Schweiz im westeuropäischen Vergleich inzwischen das Schlusslicht dar und ist von den anfänglichen Immunitätszielen weit entfernt: Für eine wirksame Impfstrategie sollten rund 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Angesichts der jüngst wieder steigenden Corona-Zahlen sind verschiedene Bereiche des Wirtschafts- und Gesellschaftslebens zunehmend mit Problemen konfrontiert.

In den Spitälern steigen die Corona-Fälle rasch an, und das Gesundheitspersonal befürchtet aufgrund der aktuellen epidemiologischen Lage und der ungenügenden Durchimpfung eine Überlastung des Systems. Ärzte bestätigen inzwischen, dass der Grossteil der Covid-19-Patienten Nicht-Geimpfte sind, und rufen zum Impfen auf.

Auch die Wirtschaft wiederholt ihren Impfappell mit geeinter Stimme. Ihre drei Dachverbände wandten sich vor kurzem an die Öffentlichkeit und bekräftigten, dass die Impfung, zusammen mit dem Testen und den verbleibenden gezielten Schutzmassnahmen, das wichtigste Element für eine möglichst rasche Rückkehr zur Normalität ist. Weder die Bevölkerung noch die Wirtschaft in der Schweiz kann und will einen dritten Lockdown oder wieder strengere Einschränkungen in Kauf nehmen, geschweige denn eine nicht endende Pandemie.

Viele Unternehmen unterstützen schon jetzt die Impfkampagne, beispielsweise, indem sie das Impfen während der Arbeitszeit ermöglichen oder über die Impfung informieren. Die Dachverbände appellieren an alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, diesem Beispiel zu folgen. Verantwortung und Solidarität sind gefragt – im Bewusstsein, dass die privilegierte Situation und die effektiven Mittel, über die wir in der Schweiz verfügen, nicht einfach verspielt werden dürfen.

Valentin Vogt, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbands.