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Neuer Coup von Elon Musk
Der reichste Mensch der Welt braucht Cash

Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass Elon Musk irgendwas Auffälliges ausheckt: Der Tesla-Chef hier auf dem Kennedy-Raumfahrtzentrum in Florida.
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Erneut ist es Elon Musk gelungen, über Twitter für aussergewöhnliche Schlagzeilen zu sorgen. Am Samstag hat er die rund 63 Millionen Anhängerinnen und Anhänger seines Twitter-Accounts «Lorde Edge» darüber abstimmen lassen, ob er 10 Prozent seines Besitzes an Tesla-Aktien verkaufen soll.

Mit dem Verkauf würde er rund 21 Milliarden Dollar an Bargeld lösen.

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3,5 Millionen Menschen haben sich an der Abstimmung beteiligt. Eine Mehrheit von 58 Prozent stimmte für den Verkauf. Musk hat deutlich gemacht, dass er sich an das Abstimmungsresultat halten will. Die US-Börsenaufsicht würde etwas anderes auch kaum akzeptieren.

Sein Vorgehen begründet Musk mit der Debatte um nicht realisierte Börsengewinne in den USA, die die Vermögen der reichsten Amerikaner in die Höhe katapultiert haben. Nicht realisiert bedeutet, dass die Reichsten ihre Aktien, die im Zug des Börsenbooms stark im Kurs gestiegen sind, nie verkauft und zu Geld gemacht haben. Nicht realisierte Gewinne sind nicht steuerpflichtig.

Im Fokus der US-Politik

Angesichts der stark gestiegenen Ungleichheit in den USA und der Absicht von Präsident Joe Biden, die Reichsten für seine Ausgabenpläne stärker zur Kasse zu bitten, hat das Thema eine besondere Brisanz.

Als reichster Mensch der Erde mit einem Vermögen von rund 318 Milliarden Dollar steht Musk besonders im Fokus. Und wie kaum jemand sonst hat er von der Börsenentwicklung profitiert. Die Tesla-Aktie wird momentan zu einem Kurs gehandelt, der fast dem Fünfzehnfachen des Kurses von Anfang 2020 entspricht.

Eindrücklich zeigt sich die Entwicklung beim Vergleich mit dem gesamten US-Aktienmarkt: Obwohl der Börsenindex S & P 500 in der gleichen Zeit um 45 Prozent zugelegt hat, ist die Tesla-Aktie dreissigmal so stark angestiegen.

Dennoch ist es wenig glaubwürdig, dass sich Musk nur wegen des Mehrheitswunsches seiner Anhänger bereit erklärt, ein grosses Aktienpaket zu verkaufen, um für nicht realisierte Kapitalgewinne Steuern zu bezahlen. Denn von solchen Steuern hält er wenig, wie er vor kurzem ebenfalls auf Twitter deutlich gemacht hat.

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Wahrscheinlicher ist, dass Musk trotz seines Reichtums Geld braucht. Mit seinen Aktien kann er nichts kaufen, und von Tesla liess er sich nie ein Gehalt oder einen Bonus auszahlen. Deshalb musste er auch keine Einkommenssteuern bezahlen.

Das heisst aber nicht, dass er ein ärmliches Leben führen müsste, denn durch die Hinterlegung seiner Aktien als Sicherheit kam und kommt er ohne weiteres zu Krediten. Zurzeit soll er gemäss dem US-Wirtschaftskanal CNBC bereits 92 Millionen Tesla-Aktien dafür hinterlegt haben. Diese Kredite müssen aber zurückgezahlt werden.

Bargeldbedarf wegen auslaufender Optionen

Statt in Geld liess sich Musk überdies durch Optionen auf Tesla-Aktien entschädigen. Anders als Aktien haben Optionen aber ein Ablaufdatum. Die Gewinne daraus unterliegen der Einkommenssteuer. Und weil die Optionen noch stärker als die Aktien zugelegt haben, fällt die Rechnung dafür hoch aus.

CNBC rechnet damit, dass Musk im nächsten August gemessen an aktuellen Kursen 15 Milliarden Dollar an den Fiskus abliefern muss.

Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass Musk für diese offenen Rechnungen schon jetzt Geld aus seinen Aktien löst, selbst wenn er auch dafür Steuern bezahlen muss. Musk wäre nicht Musk, hätte er diese Notwendigkeit nicht in ein geschicktes Marketing umgemünzt.

Nicht erklärt hat der Tesla-Chef, wann und in welchen Tranchen er die Verkäufe vornimmt. Aber wie er es auch anstellt, der Verkauf dürfte die Aktie des Elektroauto-Unternehmens belasten. Schätzungen gingen vor Börseneröffnung davon aus, dass die Tesla-Aktien dadurch um rund 7 Prozent fallen. Darauf weist der Kursverlauf einer Kryptowährung hin, die sich auf den Tesla-Kurs bezieht. In Wirklichkeit ist der Verlust auch in dieser Grössenordnung ausgefallen.

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Beobachterinnen und Beobachter sind allerdings der Meinung, dass auch ein vorübergehender Dämpfer dem weiteren Aufwärtstrieb von Tesla wenig anhaben wird.