Benutzerkonto löschenSo machen Sie im Netz richtig Schluss
Facebook, Instagram, X, Google, Microsoft: Unsere Hilfestellung für den Fall, dass Sie einer Website endgültig den Rücken kehren und Ihre Daten löschen möchten.
- Ob E-Mail, soziale Medien oder Webanwendungen: Es gibt triftige Gründe, nicht mehr benötigte oder erwünschte Nutzeraccounts zu löschen.
- Die Lösch-Option ist oft schwer zu finden, schwierig anzuwenden oder nicht vorhanden.
- Unsere Anleitung hier zeigt, wie Sie alte Accounts trotzdem loswerden – und wann Sie ein Recht aufs Löschen haben.
- Ausserdem haben Sie oft die Möglichkeit, Ihre Daten vorab zu exportieren.
Im Netz empfehlen sich viele auf Französisch: Sie gehen, ohne sich zu verabschieden. Auf die Onlinedienste und sozialen Medien bezogen bedeutet es, dass sie eine Website aus den Lesezeichen entfernen und nicht mehr aufsuchen – aber sich nicht die Mühe machen, ihr Benutzerkonto zu deaktivieren oder zu löschen.
Kein Wunder, denn das Löschen macht eine Menge Arbeit. Es gibt keine einheitliche Methode, um sich eines nicht mehr benötigten Accounts bei Facebook, X, Youtube, Gmail, Netflix, Instagram oder Tiktok zu entledigen. Und es stellt sich auch die Grundsatzfrage: Lohnt es sich überhaupt? Denn es gibt berechtigte Zweifel, ob die Betreiber wie Meta unsere Daten auch tatsächlich eliminieren oder nicht für eigene Zwecke aufbewahren.
Es ist aufwendig – aber es lohnt sich
Trotzdem gibt es gute Gründe, Tabula rasa zu machen. Erstens natürlich, um uns selbst davor zu schützen, rückfällig zu werden. Wenn wir uns vorgenommen haben, unsere Aktivitäten in den sozialen Medien zu reduzieren, dann fällt uns dieser Entscheid viel leichter, wenn es den alten Account nicht mehr gibt und wir bei null anfangen müssten.
Ausserdem tilgen wir allfällige digitale Jugendsünden. Erinnern Sie sich noch, was Sie in den sozialen Medien im Laufe der Zeit so alles geschrieben haben? Allein deswegen lohnt es sich, den digitalen Fussabdruck zu verkleinern. Und mit der KI kommt ein weiterer Grund dazu: Bekanntlich sind die grossen Techkonzerne nicht wählerisch, mit welchen Daten sie ihre Sprachmodelle trainieren – auch mit solchen, die wir selbst als überholt betrachten.
Auch die Sicherheit spricht für die Beseitigung. Wir bannen die Gefahr, dass Hacker in unseren verwaisten Account einbrechen und ihn zu welchem Zweck auch immer missbrauchen oder unsere Daten aus juristischen Gründen weitergereicht werden. Wir vermeiden unerwünschte Aufforderungen zur Rückkehr, denn die Betreiber neigen dazu, E-Mails an Leute auszusenden, die sich schon lange nicht mehr haben blicken lassen.
Es sollte viel einfacher sein
Schliesslich ist es ein Gebot der Fairness: Wir entlasten die Server der Betreiber, wenn sie sich nicht mehr um die obsoleten Daten kümmern müssen. Allein deswegen wäre es sinnvoll, wenn eine einfache, gründliche und leicht zu findende Lösch-Option zum guten Ton gehören würde.
Das ist Wunschdenken. Die meisten Anbieter verstecken den Löschknopf tief in den Einstellungen – vermutlich, um Nutzerinnen und Nutzer nicht auf Ideen zu bringen. Es kann vorkommen, dass Sie an einer Hotline vorstellig werden und sich in irgendeiner Form ausweisen müssen. Und es gibt auch einige Fälle, bei denen die Löschung nicht vorgesehen und somit unmöglich ist.
Falls Sie in den Einstellungen keine Lösch-Option finden, sehen Sie auf den Hilfeseiten nach. Versuchen Sie Ihr Glück mit Google oder kontaktieren Sie den Kundensupport des Unternehmens. In manchen Fällen gibt es als zweitbeste Lösung auch die Möglichkeit, einen Account zu deaktivieren. Und gut zu wissen: Bei einem Betreiber in Europa können Sie sich auf die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) berufen: Die beinhaltet nämlich das «Recht auf Vergessenwerden» und damit die Beseitigung der persönlichen Informationen.
Anleitungen im Netz
Es gibt Übersichten im Netz mit Lösch-Hinweisen. Bekannt sind Justdeleteme.xyz und Accountkiller.com. Beide funktionieren ähnlich: Sie halten zu vielen grossen Webanwendungen Anleitungen parat. Allerdings sind sie auf die USA bezogen, sodass die Verfahrensweisen für Nutzerinnen und Nutzer in anderen Ländern abweichen können.
Abschliessende Tipps:
Wenn Sie sich entscheiden, einem langjährig genutzten Dienst den Rücken zu kehren, dann sollten Sie vorab unbedingt prüfen, ob Sie Ihre Daten für Ihr persönliches Archiv exportieren können. Das ist bei vielen grossen Unternehmen möglich, namentlich bei Google und Apple (mehr Informationen dazu finden Sie hier).
Als datenschutzbewusster User können Sie sich über die Löschmöglichkeiten informieren, bevor Sie sich überhaupt registrieren. Denn auch im richtigen Leben sind die Partys attraktiver, bei denen Sie sicher sind, dass Sie jederzeit den Absprung schaffen.
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