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Meinung

Kommentar zum Swisscom-Debakel
Das ist eine Panne zu viel

Das ist unseres hochtechnologisierten Landes unwürdig: Schweizer Notrufe waren erneut nicht erreichbar. 
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Ein heftiges Unwetter zieht von Donnerstag bis Freitag über die Schweiz. In Kantonen mit Seen und Flüssen ist die Gefahr hoch, dass es zu Überschwemmungen kommt. Da wäre es von Vorteil, wenn Feuerwehren, Rettungsdienste und Polizei per Notruf erreichbar wären. Waren sie in vielen Kantonen seit dem späten Donnerstagabend aber nicht. Eine Störung in einem Datencenter der Swisscom führte zu schweizweiten Beeinträchtigungen der Netze.

Es ist nicht das erste Mal, dass dies dem selbst ernannten Qualitätsanbieter und staatsnahen Betrieb passiert. Bereits Anfang und Mitte 2020 waren die Notfallnummern in Teilen des Landes vorübergehend nicht erreichbar, weil die Swisscom-Netze ausfielen. Wenigstens sind damals keine Menschen zu Schaden gekommen.

In der Folge musste Swisscom-Chef Urs Schaeppi in Bern antraben und der zuständigen Bundesrätin Simonetta Sommaruga sowie der Fernmeldekommission des Parlaments Rechenschaft ablegen. Schaeppi gelobte Besserung und versprach: Spezialisten der Swisscom sässen mit Vertretern der Notfalldienste zusammen, um zu prüfen, wie im Fall eines Ausfalls der Infrastruktur zusätzliche Rückfallebenen eingebaut werden könnten.

Es stellt sich die Frage, ob Urs Schaeppi nach wie vor die richtige Person ist, um die Swisscom zu führen.

Das Prinzip: Ist ein Netzabschnitt beeinträchtigt, sollen die Telefonsignale über Umwege zu den Notrufzentralen gelangen.

Genützt hat es offenbar wenig. Es ist deshalb klar, dass die Eidgenossenschaft als Mehrheitseignerin der Swisscom nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann. Bundesrätin Sommaruga als oberste Kontrolleurin des Unternehmens und das Parlament müssen das Heft an sich reissen und dafür sorgen, dass ein Ausfall von Notrufnummern nicht mehr vorkommt. Alles andere ist unseres hochtechnologisierten Landes unwürdig. Es geht schliesslich um Leben und Tod.

Doch auch der neue Swisscom-Verwaltungsratspräsident Michael Rechsteiner ist nun gefordert. Es stellt sich jetzt die Frage, ob Schaeppi nach wie vor die richtige Person ist, um den grössten Telecomanbieter der Schweiz zu führen.