Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Coronavirus in der Schweiz
+++ Post: So viele Pakete wie am «Black Friday» +++ Handydaten zeigen, dass Schweizer zuhause bleiben

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Bundesrat hat per Notrecht einschneidende Massnahmen für die gesamte Bevölkerung verordnet. Diese gelten seit 17. März und bis mindestens 19. April.
  • Die Schweizer Regierung schnürt ein gut 40 Milliarden Franken schweres Hilfspaket für die Wirtschaft.
  • Gruppen über fünf Personen sind verboten und werden gebüsst.
  • Wann und wie stark die Massnahmen wirken, zeigt der Vergleich des Schweizer Covid-19-Ausbruchs mit anderen Ländern.
  • Die wichtigsten Fragen und Antworten zur aktuellen Lage: Alles zum Ausbruch des Coronavirus.

Suva verlängert Zahlungsfristen für Unternehmen

Die Suva verzichtet aufgrund der wirtschaftlichen und personellen Belastung der versicherten Betriebe durch das Coronavirus mit sofortiger Wirkung auf das Erheben von Verzugszinsen für verspätete Zahlungen. Zudem werden keine Mahnungen verschickt oder Betreibungen eingeleitet.


Diese Massnahmen sind vorerst bis am 30. Juni befristet und werden je nach Entwicklung der aktuellen Ausnahmesituation verlängert, wie die Suva am Freitag mitteilte. Auch nach Ablauf der Sistierung werde die Suva ihren Versicherten realistische, angepasste Zahlungsmöglichkeiten anbieten.

Sunrise und UPC erhöhen Internettempo

In der grassierenden Coronavirus-Pandemie greifen Sunrise und UPC den Kunden unter die Arme. Der zweitgrösste Telekomkonzern erhöht die Surfgeschwindigkeiten im Internet und hebt Datenlimiten im Mobilfunk auf. Zudem verlängert Sunrise die Zahlungsfrist für Kleinunternehmen und Selbständige.

Bei den Handyabos gebe es keine nationalen Datenlimiten mehr, teilte Sunrise am Freitag in einem Communiqué mit. Alle Glasfaser- und Festnetz-Internetabos von Privatkunden und KMU mit tiefen Geschwindigkeiten würden schrittweise auf die technisch bestmögliche Internetgeschwindigkeit angehoben. Dies gelte bis Ende April, hiess es weiter. Die Kunden würden per E-Mail oder SMS benachrichtigt, sobald ihre Internetbandbreite erhöht worden sei.

Damit will Sunrise dem höheren Bedarf an Surftempo und Datenvolumen begegnen, der wegen des Coronavirus durch die Zunahme der Heimarbeit und des Fernunterrichts durch geschlossene Schulen und Universitäten entstanden ist. Gleichzeitig werden die Kinderserien auf Sunrise TV bis Ende Juni gratis.

Für Kleinunternehmen und Selbständige erhöht Sunrise die Zahlungsfrist ab April auf drei Monate. Dies sei bis Ende Juni gültig, hiess es.

Auch UPC erhöht für sechs Wochen bis Ende April kostenlos die Internetgeschwindigkeit bei allen Kunden, die momentan ein Abo mit weniger als 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) haben. Das Upgrade werde automatisch durchgeführt, teilte die Kabelnetzbetreiberin ihrerseits mit. Insgesamt würden rund 165'000 UPC Kunden von diesem Spezialangebot profitieren.

Masken-Wucherer verhaftet

Die Kantonspolizei Zürich hat am Donnerstagabend in Horgen am Zürichsee einen Mann verhaftet, welcher Schutzmasken im Internet zu Wucherpreisen anbot.
Die Polizei wurde im Internet auf ein Inserat aufmerksam, in welchem Schutzmasken zu völlig überhöhten Preisen angeboten wurden, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Entsprechende Ermittlungen führten zu einem in Horgen wohnhaften 18-jährigen Schweizer.

Beim vereinbarten Treffen bot der Verkäufer einem zivilen Polizisten fünf Masken, die normalerweise je etwa 50 Rappen kosten, für einen Gesamtpreis von rund zweihundert Franken an. In der Folge wurde der Anbieter verhaftet. Bei der anschliessenden Durchsuchung der Wohnung des Täters wurden mehrere Dutzend Schutzmasken festgestellt.

Kritik an Schliessung der Märkte

Die Westschweizer Bauerngewerkschaft Uniterre und weitere sozial engagierte Organisationen zeigen sich «bestürzt» über den Beschluss des Bundesrates, alle Märkte zu schliessen. Märkte unter freiem Himmel könnten sicher organisiert werden.


Die Schliessung sei eine Ungleichbehandlung gegenüber allen Lebensmittelgeschäften, hiess es am Freitag in einer Mitteilung. Zudem sei die Massnahme auch ein Irrtum, denn kurze Wege spielten für die Versorgung und die Ernährungssicherheit der Bevölkerung eine wichtige Rolle. Die Schliessung der Märkte verstosse zudem gegen die Bundesverfassung, die besage, dass bäuerliche Betriebe, die den Boden bewirtschaften, unterstützt und gefördert werden müssten.

Die Pandemie-Situation sei paradox: grosse Vertriebsketten würden Lebensmittel importieren und könnten diese in kurzer Zeit verkaufen, dagegen sammle sich auf den Feldern, in den Kühlräumen und in den Kellern Vorräte an Lebensmitteln an, die von lokalen Produzenten verarbeitet würden. Das sei auch Lebensmittelverschwendung.

Uniterre zeigt sich in der Mitteilung überzeugt, dass ein Markt unter freiem Himmel auf sichere Weise organisiert werden kann, um die Risiken einer Ansteckung zu vermeiden. Die Unterzeichner der Medienmitteilung bitten den Bundesrat und die kantonalen Behörden, bei der Umsetzung geeigneter Massnahmen auf Märkten zu helfen.

Als mögliche Massnahmen nennt Uniterre grössere Abstände zwischen den Ständen, den Einsatz von zusätzlichem Personal für den Kundenservice, die Vermeidung des Kontaktes mit Obst und Gemüse oder Zivilschützer, die den Personenfluss regulieren.

Parkanlagen wegen Uneinsichtigen zu

Die Stadt Bern schliesst wegen der Corona-Pandemie weitere Parkanlagen. Dort war es in den vergangenen Nächten noch immer zu grösseren Menschenansammlungen gekommen, bei denen der Sicherheitsabstand nicht eingehalten wurde.


Darum schliesst die Berner Stadtregierung nun nach der Münsterplattform auch die Grosse und die Kleine Schanze, den Rosengarten und, in Absprache mit dem Bund, die Bundesterrasse.

Tagsüber würden die Distanzmassnahmen wie Abstand halten und nur in Kleinstgruppen unterwegs sein in den Parkanlagen von einer Mehrheit der Leute befolgt. Das schreibt der Gemeinderat in seiner Mitteilung. «Aber in den Nachtstunden halten uneinsichtige Personen die Abstandsregeln leider weiterhin nicht ein.»

Armee schiesst weiter

Auf einer Seite mit häufig gestellten Fragen gibt die Schweizer Armee Auskunft darüber, weshalb weiter Schiessübungen stattfinden und die Luftwaffe nach wie vor trainiert, wo es doch aktuell um die Bewältigung der Corona-Krise geht. Das VBS schreibt dazu als Antwort, dass die Armee die Bevölkerung vor dem gesamten Spektrum möglicher Bedrohungen und Gefahren schützen müsse – ungeachtet der aktuellen Corona-Krise. Die Bundesverfassung gebe der Armee den Auftrag, in allen Lagen die Einsatzbereitschaft ihrer Truppen sicherzustellen.

Das bedeute, dass auch in dieser ausserordentlichen Lage Schiessausbildung betrieben werden müsse und dass die Luftwaffe Luftpolizeidienst leiste. Wenn Jet-Piloten während Wochen oder gar Monaten nicht mehr trainieren könnten, würden sie ihre Fähigkeiten einbüssen, die Bevölkerung vor Bedrohungen im und aus dem Luftraum zu schützen, beispielsweise auch im Luftpolizeidienst.

Die Armee prüfe laufend, heisst es weiter, in welchen Bereichen es mit Blick auf die Bereitschaft angezeigt und möglich ist, Ausbildung und Training zu reduzieren.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Schutzmaterial kommt

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga verdeutlicht, was der Handelsdurchbruch bedeutet, der Wirtschaftsminister Guy Parmelin mit EU-Handelsminister Phil Hogan gelungen ist: Atemschutzmasken, Untersuchungshandschuhe und Schutzbrillen können nun wieder in die Schweiz geliefert werden. «Eine positive Nachricht in diesen Tagen», schreibt die Bundespräsidentin dazu und dankt der EU für die Kooperation.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

SMI legt zu

Der Schweizer Leitindex SMI ist am Freitag weiter auf Erholungskurs und notierte bei Eröffnung 4,5 Prozent im Plus. Damit wurde die Marke von 9000 Punkten zumindest kurzzeitig wieder überschritten, nachdem noch am letzten Montag ein Mehrjahrestief von 7650 Punkten erreicht wurde.

Wegen Uneinsichtigen: Bundesterrasse geschlossen

Die Stadt Bern schliesst wegen der Corona-Pandemie die Bundesterrasse und drei weitere Parkanlagen für die Öffentlichkeit. Dort hatten sich in den vergangenen Nächten noch immer Uneinsichtige in grösseren Gruppen versammelt.

Bereits vor einigen Tagen schloss die Stadt die Münsterplattform. Nun folgen, in Absprache mit dem Bund, die Bundesterrasse, die Grosse und die Kleine Schanze sowie der Rosengarten.

Die Bundesterrasse hinter dem Berner Bundeshaus ist, zusammen mit dem nahen Park der Grossen Schanze, eine beliebte Aufenthaltszone

Polizisten kontrollieren, dass das Social Distancing auf der Bundesterrasse eingehalten wird. (17. März 2020) Bild: Anthony Anex/Keystone

Viertes Opfer im Wallis

Im Kanton Wallis ist eine vierte Person nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus gestorben. Mit einem Alter von 84 Jahren gehörte sie einer Risikogruppe an, wie die Behörden mitteilten.

Die Zahl der Menschen, die in der Schweiz den Folgen der Viruserkrankung erlegen sind, stieg nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA-Zählung damit auf 40. Das Wallis verzeichnete bislang 232 bestätigte Fälle von Coronavirus-Infektionen.

Ärzte fordern Stillstand

Die Jungen Hausärztinnen und -hausärzte Schweiz fordern den Bundesrat in einem offenen Brief dazu auf, den Empfehlungen der WHO und der Schweizer Gesundheitsexperten Folge zu leisten und dem Beispiel der europäischen Nachbarländer zu folgen.
Sie schreiben:


  • Die ganze Nation muss jetzt stillstehen.
  • Alle Leute müssen jetzt zu Hause bleiben.
  • Nicht-lebensnotwendige Aktivitäten müssen jetzt aufhören.

In den Spitälern und Arztpraxen brauchten tausende von Allgemeinärzten Hilfe in diesem Kampf. Im offenen Brief weisen sie auch auf die Situation hin, dass Chirurgen und Ärzte nicht nur wegen des Coronavirus Überstunden machen müssen, sondern auch weil «so viele Leute aufgrund von Unfällen auf seiner Notfallstation landen, die sie sich bei Freizeitaktivitäten zugezogen haben».
Gleichzeitig erhalten Hausärzte keinen Nachschub an Händedesinfektionsmitteln mehr, die er benötige, um sich, sein Team und seine Patienten vor einer Ansteckung zu schützen.

Man sei sich bewusst, dass damit viele neue Probleme und Krisen entstünden, im Grossen wie im Kleinen. Die Wirtschaft werde noch für lange Zeit massiv darunter leiden. «Doch die Alternative ist ein Gesundheitssystem, das kollabiert und hunderte, wenn nicht tausende von Todesopfern», heisst es im offenen Brief an den Bundesrat. «Wir müssen jetzt alle nicht-lebensnotwendigen Aktivitäten beenden, damit die Leben unserer Patienten nicht enden.»

Parmelin meldet Durchbruch bei Importen

Wirtschaftsminister Guy Parmelin vermeldet auf Twitter, dass in den Verhandlungen mit der EU ein Durchbruch gelungen sei. Exporte von Schutzmaterial in die Schweiz sollen ab sofort nicht mehr blockiert werden. Parmelin habe dies mit EU-Handelsminister Phil Hogan, mit Unterstützung von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, ausgehandelt.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Implenia schränkt Baustellenbetrieb ein

Der Baukonzern Implenia sorgt sich um seine Mitarbeitenden und schränkt daher den Betrieb auf seinen Baustellen in mehreren Ländern ein. Manche Baustellen würden geschlossen.

Aufgrund der behördlich verordneten Massnamen kommt es deshalb in der Schweiz, Deutschland, Frankreich sowie in Österreich zu Einschränkungen im Baustellenbetrieb, schreibt Implenia in einer Mitteilung am Freitag. Baustellen werden in diesen Ländern teilweise unterbrochen, in einigen Staaten auch geschlossen.

Genf und Tessin betroffen

Zur aktuellen Lage in der Schweiz schreibt Implenia, im Kanton Genf hätten die Behörden die Baustellen geschlossen. Im Tessin sei es teilweise zu Schliessungen gekommen, weil Subunternehmer nicht mehr arbeiteten oder Grenzgänger nicht mehr einreisen konnten. In den übrigen Kantonen werde auf den Baustellen gearbeitet, teilweise entstünden Verzögerungen durch Probleme mit Subunternehmern und Lieferanten.

In Frankreich seien alle Baustellen geschlossen. Gearbeitet werde auf den Baustellen in Österrech und Deutschland. Es komme aber teilweise zu Verzögerungen durch Probleme mit Subunternehmern und Lieferanten. In Schweden und Norwegen läuft der operative Betrieb auf den Baustellen bis auf weiteres normal.

Tagesgeschäft soll weiter gehen

Unter Einhaltung der behördlichen Empfehlungen und Weisungen sowie der notwendigen eigenen Vorsichtsmassnahmen sei Implenia bestrebt, das Tagesgeschäft, darunter auch die Bauproduktion, soweit und wo möglich aufrecht zu erhalten - trotz der erwähnten Einschränkungen.

Vertraglich vereinbarte Termine würden, wann immer möglich und zumutbar, eingehalten. Im Falle von Baustellenschliessungen werde die erstellte Bauleistung geschützt und die Baustelle für die Dauer der Schliessung gesichert.

Züge aus Deutschland

Nach der Einführung von Grenzkontrollen im Kampf gegen das Coronavirus müssen Bahnreisende in die Schweiz mit grösseren Einschränkungen rechnen. Wie die Deutsche Bahn am Donnerstag mitteilte, enden die Züge im Fernverkehr vorzeitig an der Station Basel Badischer Bahnhof.

Dies betreffe die Verbindungen von Berlin nach Interlaken Ost, von Kiel/Hamburg nach Chur sowie von Dortmund nach Basel SBB. Auch der Regionalverkehr ist demnach betroffen, hiess es.

Bahnhof Basel SBB mit Zügen.

Züge aus Deutschland fahren ab sofort nicht mehr in die Schweiz - im Bild: Basel SBB. (Archivbild) (Foto: Keystone/Christian Beutler)

Über 1000 Fälle in der Waadt

Im Kanton Waadt sind mit Stichdatum 19. März, 19 Uhr, 1001 Personen positiv mit dem neuen Virus getestet worden. Das sind 205 mehr als am Vorabend. Dazu sind zwei weitere Personen am Coronavirus gestorben, was die Anzahl Toten in der Waadt auf fünf erhöht.

Gemäss Jean-Christophe Sauterel, Kommunikationschef für die Abteilung Coronavirus des Kantons, befinden sich 126 erkrankte Menschen im Spital, wobei 34 Personen auf der Intensivstation sind.

Grafik: Kanton Waadt.

Parlament will bei Corona-Krise mitreden

Das eidgenössische Parlament soll trotz Ausnahmezustand und Corona-Epidemie «funktionsfähig« bleiben. «Im Vordergrund steht die Aufrechterhaltung der Handlungsfähigkeit der obersten Gewalt im Bund», teilen die Ratsbüros des National- und Ständerats per Communiqué mit.

Darum wollen die beiden Räte in sechs Wochen wieder in Aktion treten. Die für den 4. und 5. Mai vorgesehene Sondersession soll - wenn immer möglich - wie geplant durchgeführt werden. Auch die ordentliche Sommersession ab dem 2. Juni soll stattfinden. Das haben die Ratsbüros des National- und des Ständerats am Donnerstag per Videokonferenz beschlossen. Allerdings behalten sich die beiden Büros vor, unter Umständen auf diesen Entscheid zurück zu kommen.

Das Parlament wünscht, dass die Session in sechs Wochen weiter geführt wird, allerdings an einem anderen Ort. (Keystone/12. März 2020)

Bereits jetzt ist klar, dass die Sessionen nicht im Bundeshaus durchgeführt werden sollen. Das Parlament sucht derzeit nach einem Alternativstandort im Raum Bern, der den Parlamentariern das Abstandhalten während der Sitzungen ermöglicht.

Nur dringende Geschäfte im Mai

In der Mai-Session sollen aber nur dringende Geschäfte zur Bewältigung der Corona-Krise beraten werden. Auch die Kommissionen und Delegationen tagen in den nächsten Wochen nur, wenn es um solche dringenden Geschäfte geht.

Im Moment ist das Parlament faktisch ausgeschaltet. Die Frühjahrssession wurde wegen der Pandemie am letzten Sonntag vorzeitig abgebrochen.

Der Bundesrat regiert seit einer Woche per Notrecht. Seit letztem Freitag hat die Landesregierung gestützt auf die Bundesverfassung zwei Notrechtsverordnungen erlassen. Am Montag hat er zudem die «ausserordentliche Lage», den faktischen Ausnahmezustand, ausgerufen. Unter diesen Bedingungen hat der Bundesrat sehr weitreichende Kompetenzen: Er kann ohne jede Mitsprache des Parlaments Anordnungen für fast alle Lebensbereiche erlassen. (hä)

Ausgangssperre für über 65-Jährige

Der Kantonale Führungsstab in Uri hat eine Ausgangsbeschränkung für über 65-Jährige verhängt. Diese gilt ab 18 Uhr für das ganze Kantonsgebiet. Man werde die Einhaltung der Massnahme mit Hilfe der Polizei konsequent überwachen und durchsetzen.

Über 65-jährige Personen dürfen somit das Haus oder die Wohnung nicht mehr verlassen, wie der Führungsstab mitteilte. Ausgenommen seien Arztbesuche nach telefonischer Vorabsprache, Bestattungen im engsten Familienkreis oder Personen in systemrelevanten Funktionen des Gesundheitswesens.

Lebensmitteleinkäufe und andere dringende Besorgungen müssten somit durch Angehörige, Nachbarn oder den Freiwilligendienst vorgenommen werden. Lieferungen dürfen nur bis zur Haustüre erfolgen. Spaziergänge allein oder zu zweit seien während maximal zwei Stunden pro Tag zulässig. Darin eingeschlossen ist das Ausführen von Haustieren.

In Uri sind bislang sieben Personen positiv auf Coronavirus getestet worden.

Soldaten dürfen nicht mehr nach Hause

Ab dieser Woche werden alle Urlaube in Rekrutenschulen und Wiederholungskursen gestrichen. Das sagte Brigadier Raynald Droz am Donnerstag vor den Bundeshausmedien. «Die Armeeangehörigen bleiben im Dienst.»

Diese Anordnung gilt «bis auf weiteres», wie Armeesprecher Stefan Hofer auf Anfrage präzisierte. Es gehe darum, die Einsatzbereitschaft der Armee sicherzustellen. In den Reihen der Armee gibt es nach letztem bekannten Stand 21 Coronavirus-Infektionen.

Diese werden im Assistenzdienst so gut wie möglich vor einer Ansteckung geschützt: Die Einhaltung der Vorschriften des BAG werde kontrolliert, sagte Droz. Unterirdische Unterkünfte würden nicht bezogen. Zudem würden die Abläufe so angepasst, dass sich nicht zu viele Personen auf einmal verpflegten.

Baustellen: Aargau kritisiert Alleingänge anderer Kantone

Anders als andere Kantone will der Kanton Aargau die Baustellen trotz der Corona-Pandemie explizit offen halten. «Baustellen sind nicht öffentlich zugänglich, haben klare Zutrittsbeschränkungen und dürfen somit weiterhin betrieben werden», schreibt die Kantonsregierung in einem Communiqué. «Der Kanton Aargau hält sich an die bundesrätlichen Verordnungen und lehnt kantonale Alleingänge weiterhin ab», schreibt die Kantonsregierung – eine Kritik an die Adresse anderer Stände wie Genf und Waadt, die den Baustellenbetrieb mindestens teilweise verboten haben.

Ähnliche Kritik an anderen Kantonen hatte die Aargauer Regierung bereits am letzten Sonntag geäussert, als sein Nachbar Basel-Landschaft als erster Deutschschweizer Kanton die kantonale Notlage ausgerufen hatte. Schon damals rief der Regierungsrat die anderen Kantone dazu auf, von Alleingängen abzusehen und sich unter den Kantonen abzustimmen.

Die Einstellung des Bausstellenbetriebs hält der Aargau für schädlich. Angesichts der Krise sei es wichtig, dass wenigsten «indirekt betroffene Branchen ihre Aufträge ausführen können», wird Baudirektor Stephan Attiger (FDP) im Communiqué zitiert. (hä)

App für Schweizer Ausland-Reisende

Der Bundesrat hat Anfang Woche Schweizer Reisende aufgerufen, rasch in die Heimat zurückzukehren. Damit das EDA jene, die noch im Ausland blockiert sind, besser unterstützt werden können, sollen sich diese sehr rasch auf der «Travel Admin App» des EDA registrieren.

Das Aussendepartement EDA verfügt derzeit nur von einem Teil der Reisenden im Ausland Informationen über deren Standort und deren Kontaktadresse, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt. Die Registrierung auf der «Travel Admin App» erlaubt es dem EDA, mit den Betroffenen in Kontakt zu treten und ihnen Informationen zu übermitteln.

Gleichzeitig sollen all jene, die schon zurückgekehrt sind, ihre Reiseregistrierung löschen. Damit wird verhindert, dass das EDA unnötig Massnahmen ergreift.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Der Bundesrat hat vor einer Woche von nicht dringlichen Reisen ins Ausland abgeraten. Anfang dieser Woche hat er die Reisenden aufgefordert, rasch die Heimreise anzutreten. Es liegt in erster Linie in der Verantwortung des und der Einzelnen, die Rückreise mit Hilfe eines Reisebüros oder direkt mit einer Fluggesellschaft zu organisieren.

Das EDA hilft bei der Rückkehr unter anderem mit der Unterstützung bei der Erteilung von Landeerlaubnissen, der Erstreckung von Fristen für Flugverbindungen oder der Informationsvermittlung via die Schweizer Vertretungen vor Ort. Sollte eine selbständige Rückkehr trotz allen Bemühungen nicht möglich sein, prüft das EDA Möglichkeiten für eine organisierte Rückkehr.