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Coronavirus in der Schweiz
+++ Berset nimmt Hilferuf der Universitätsspitäler «sehr ernst» +++ Bern will Mitte Januar impfen

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Neuinfektionen in der Schweiz steigt wieder an.

  • Der Bundesrat will die Massnahmen drastisch verschärfen und hat diese in die Vernehmlassung für die Kantone geschickt.

  • Der Zugverkehr zwischen der Schweiz und Italien wird reduziert.

Hier geht es zu unserem Corona-Dashboard mit allen Zahlen.

Bundesrat führt Krisengespräche mit Kantonen

Zwischen dem Bundesrat und mehreren Kantonen sind Gespräche im Gang über zusätzliche Massnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus. Am Samstag fand dazu eine Videokonferenz von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Gesundheitsminister Alain Berset mit mehreren Kantonen statt.

Das sagte Christian Favre, Sprecher des Innendepartements EDI, am Sonntag auf Anfrage. Er bestätigte damit Berichte der Zeitungen «Sonntagsblick», «NZZ am Sonntag» und «Sonntagszeitung». Gemäss den Zeitungen nahmen Vertreter der Kantone St. Gallen, Thurgau. Appenzell-Ausserrhoden, Basel-Landschaft, Solothurn und Aargau daran teil.

Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) geht davon aus, dass die besonders betroffenen Kantone in den nächsten Tagen ihre Massnahmen verschärfen werden, wie sie auf Anfrage mitteilte.

Aus Sicht des Bundesrates sei es wichtig, dass die Kantone, in denen sich die Lage verschlechtert, rasch handeln, sagte Annetta Bundi, Kommunikationsleiterin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), auf Anfrage. «Der Bundesrat begrüsst es, dass die davon betroffenen Kantone strengere Massnahmen treffen.»

Daniel Koch erhält Arosa Humorschaufel

Daniel Koch ist mit der Arosa Humorschaufel ausgezeichnet worden. Der frühere Corona-Beauftragte im Bundesamt für Gesundheit (BAG) habe «die Schweiz kompetent aber stets charmant und mit der nötigen Prise Humor durch die erste Welle der Coronakrise geführt».

Überzeugte mit seiner Kompetenz und seinem Charme die Juroren des Humorfestivals: Daniel Koch mit dem Award aus dem Bündnerland.

Ein halbes Jahr nach seinem Rücktritt sei die Jury immer noch «beeindruckt» von Kochs Art des Krisenmanagements, teilte Arosa Tourismus am Samstag mit. Das Arosa Humorfestival findet in diesem Jahr digital statt.

Festivaldirektor Frank Baumann wird mit den Worten zitiert: «Wer in misslichen Zeiten den Humor nicht verliert, wer mit Charme, Schalk und Gelassenheit selbst unangenehme Erklärungen so kommunizieren kann, dass einem das Lachen nicht vergeht, der hat die Arosa Humorschaufel verdient.»

Koch selber sagte gemäss der Mitteilung, er nehme die Auszeichnung stellvertretend für die Humor- und Kleinkunstszene entgegen, «die in diesen Tagen nichts zu Lachen hat». Er sei jedoch auch überrascht, weil er ja im Namen der Regierung das Arosa Humorfestival verboten habe.

Nominiert waren neben Koch unter anderen auch Finanzminister Ueli Maurer.

283 Neuansteckungen in den beiden Basel

Im Kanton Basel-Stadt sind am Samstag 120 neue Coronavirus-Infektionen und vier weitere Todesfälle registriert worden. Ebenfalls so viele Todesfälle und 163 Neuansteckungen vermeldete der Kanton Basel-Landschaft. Zum Vergleich: Am Samstag vor einer Woche waren es 78 Neuinfektionen in Basel-Stadt und 121 in Basel-Land.

Mit den neuen positiven Fällen stieg die Gesamtzahl der bislang registrierten Infektionen in Basel-Stadt auf 5935 an. In Baselland waren es 7380 Fälle, wie den Fallstatistiken der Kantone zu entnehmen ist.

In den beiden Basel bleibt die Zahl der Neuansteckungen somit weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Kanton Basel-Stadt waren am Freitag 84 und am Donnerstag 124 neue Infektionen verzeichnet worden. Im Kanton Baselland waren es am Freitag 157 und am Donnerstag 132 neue positive Fälle. Die Corona-Pandemie hat in Basel-Stadt bisher 87 Todesopfer gefordert, in Baselland 82.

In Isolation waren am Samstag in Basel-Stadt 911 und im Baselbiet 1638 Infizierte. Wegen Covid-19 lagen im Landkanton 60 Personen im Spital, 7 benötigten Intensivpflege.

Fallzahlen in Bern steigen

Im Kanton Bern sind am Samstag 550 Covid-Neuansteckungen registriert worden – über 100 mehr als an den beiden Vortagen, am Samstag vor einer Woche waren es 493. 11 weitere Menschen sind an den Folgen der Viruserkrankung gestorben.

Damit steigt die Zahl der Corona-Todesfälle im Kanton Bern auf 440 Menschen, wie der Webseite des Kantons Bern zu entnehmen ist. Die Zahl der täglichen Neuansteckungen erreichte am Samstag mit 550 innert Wochenfrist einen neuen Höchststand. Eine ähnliche hohe Zahl (539) war am Mittwoch registriert worden.

Die Zahl der Hospitalisierten wird am Wochenende nicht erhoben. Die Zahlen vom Freitag wurden aufgrund einer Datenkorrektur nachträglich teilweise nach oben korrigiert. Demnach lagen am Freitag 293 Covid-Patienten in Berner Spitälern, 11 weniger als am Donnerstag. 63 Erkrankte befanden sich am Freitag auf der Intensivstation (+6), 43 von ihnen (-3) mussten beamtet werden.

Skigebiet Jakobshorn geschlossen

Die Davos Klosters Bergbahn AG schliesst das Skigebiet Jakobshorn. Weil die Restaurants im Tal und am Berg nicht öffnen dürfen, sei es «wirtschaftlich und aus unternehmerischer Sicht nur logisch, die Infrastruktur nicht hochzufahren», sagt Geschäftsleitungsmitglied Vidal Schertenleib zum «Blick». Das gäbe nur unnötige Kosten.

Schertenleib rechnet dennoch nicht mit einem Gästestau. Neu ist das Skigebiet Gotschna offen, wodurch das ganze Skigebiet grösser sei als letztes Wochenende. Der Kanton Graubünden hat diese Woche entschieden, alle Restaurants mindestens 14 Tage lang zu schliessen.

Kanton Schaffhausen verschärft Massnahmen

Turnhallen, Hallenbäder, Tanzstudios, Fitness- und Wellnesszentren sowie Innenräume von Sportanlagen werden geschlossen. Dasselbe gilt für Museen, Kinos, Theater, Jugendtreffs, Spielsalons und Erotikbetriebe. Die Corona-Fallzahlen in Schaffhausen sind hoch, und das Kantonsspital ist überlastet, so dass bereits drei Patienten in ausserkantonale Spitäler verlegt werden mussten. Der Regierungsrat hat daher am Freitag Massnahmen beschlossen, die am kommenden Sonntag um Mitternacht in Kraft treten und bis 22. Dezember gelten.

Private Treffen und Restaurantbesuche werden eingeschränkt. So dürfen sich zuhause zwar noch bis zu zehn Personen treffen, aber nur noch aus zwei Haushalten. In Restaurants sind pro Tisch weiterhin vier Personen erlaubt, neu aber ebenfalls nur noch aus zwei Haushalten.

Fallzahlen sind zu hoch: Blick auf das Wahrzeichen von Schaffhausen, den Munot, mit dem Rhein im Vordergrund.

An Weihnachten soll dann wieder die bisherige Regelung gelten, nach der sich zehn Personen auch aus mehr als zwei Haushalten treffen dürfen. Ausserdem werden verschiedene Institutionen und Freizeiteinrichtungen geschlossen. Ausnahmen gibt es für den Schulsport von Primar- und Sekundarstufe I sowie für den Profisport. Neu sind Veranstaltungen mit mehr als 15 Personen verboten, ausgenommen davon sind politische Gremien.

Medienkonferenz des Bundesrats

Gesundheitsminister Alain Berset wird um 15.45 Uhr die Entscheide des Bundesrats zum Festtagspaket und den möglichen Einschränkungen für den Wintersport informieren.

Verfolgen Sie die Medienkonferenz in unserem Live-Ticker: Welche Regeln legt der Bundesrat heute den Skigebieten auf?

11 Länder wieder auf Quarantäne-Liste

Die Schweiz hat die Quarantäne-Liste um 11 Länder und einige Regionen in Italien und Österreich ergänzt. Personen, die unter anderem aus den USA, Portugal oder Kroatien in die Schweiz einreisen, müssen sich in Isolation begeben, wie das BAG am Freitag mitteilte. Die neue Liste tritt am 14. Dezember um 0.00 Uhr in Kraft.

Für diese Regionen und Länder gilt wieder Quarantäne-Pflicht:

  • Georgien

  • Jordanien

  • Kroatien

  • Litauen

  • Nordmazedonien

  • Polen

  • Portugal

  • San Marino

  • Serbien

  • Slowenien

  • Ungarn

  • Vereinigte Staaten von Amerika

Italien:

  • Region Emilia Romagna

  • Region Friaul-Julisch Venetien

  • Region Venetien

Österreich:

  • Land Kärnten

  • Land Steiermark

Bisher waren neben den beiden österreichischen Regionen Oberösterreich und Salzburg nur Luxemburg, Montenegro, Andorra und Französisch-Polynesien von der Quarantäne-Pflicht betroffen.

Ab dem 14. Dezember nicht mehr auf der Liste ist Tschechien.

Kanton Graubünden entschädigt Gastrobetriebe

Der Kanton Graubünden entschädigt Gastronomiebetriebe, die vom zweiwöchigen Restaurant-Lockdown betroffen sind, für bereits eingekaufte Frischwaren mit maximal 10'000 Franken. Die Entschädigung wird ausgerichtet, weil die Schliessung aller Restaurants im Kanton am Freitag kurzfristig kommuniziert wurde.

Rechtlich abgestützt wurde die Entschädigung über eine Teilrevision der kantonalen Covid-19-Härtefallverordnung, wie das Departement für Volkswirtschaft und Soziales am Freitag mitteilte. Geld gibt es für angefallene Kosten für eingekaufte Frischwaren, die wegen der Schliessung nicht mehr genutzt werden können.

Bündner Restaurants, die Frischwaren wegen der angeordneten Schliessung nicht mehr verwenden können, werden vom Kanton bis maximal 10'000 Franken entschädigt.

BAG meldet 4382 Neuinfektionen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb von 24 Stunden 4382 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden, das sind 70 mehr als am Freitag vor einer Woche. Gleichzeitig registrierte das BAG 101 neue Todesfälle und 199 Spitaleinweisungen. Am Freitag vor einer Woche meldete das BAG 4312 neue Fälle.

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Die Positivitätsrate der PCR-Tests für die vergangenen zwei Wochen lag bei 18,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 3587 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 2'836'245 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 344'497 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

14'041 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 4848. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 27'525 Menschen in Isolation und 25'411 Menschen in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 190 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren.

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Minimale Restriktionen im Skigebiet

Lesen Sie zum Thema: So reagieren die Nachbarn auf den Schweizer Ski-Sonderweg

Das Solo der Schweizer hinsichtlich der Corona-Massnahmen in den Skigebieten wird in den ausländischen Medien als «eigensinnig», «egoistisch» oder gar «fahrlässig» taxiert.

Ist die Schweiz eine freiheitliche Freakshow? In Italien und Deutschland reibt man sich die Augen über den legeren Umgang der Eidgenossenschaft mit Corona und dem Wintersport.

Graubünden startet mit Massentests

Neben den Einschränkungen des öffentlichen Lebens sieht die neue Strategie des Kantons Graubünden «Flächen- und Kontrolltests» vor. Wie es in einer Mitteilung heisst, werden im Rahmen eines Pilotprojekts zwischen dem 11. und 13. Dezember in den Regionen Maloja, Bernina und Engiadina Bassa/Val Müstair die gesamte Bevölkerung auf freiwilliger Basis getestet.

Damit ist Graubünden der erste Kanton der Schweiz, der Massentests durchführt.

«Zudem soll in Bergbahn- oder Hotelleriebetrieben, bei Gesundheitsberufen, Lehrpersonen oder anderen Berufsgruppen mit vielen sozialen Kontakten sowie bei Besuchern in Pflegeheimen und Spitälern neu periodisch und systematisch getestet werden», schreibt der Kanton weiter.

Mit dem Pilotprojekt soll eine Ausgangslage geschaffen werden, «um bei Bedarf einen Flächentest über den ganzen Kanton durchzuführen».

Lesen Sie dazu: Jetzt auch Massentests in der Schweiz – verspricht das Erfolg?

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Beizen, Kinos und Museen müssen schliessen

Der Bergkanton fährt das öffentliche Leben bis am 18. Dezember stark herunter. Wie aus den im Kantonsamtsblatt publizierten neuen Corona-Massnahmen hervorgeht werden Restaurants geschlossen und Versammlungen sowie Treffen mit mehr als zehn Personen verboten.

Die im Bündner Kantonsamtsblatt veröffentlichten Massnahmen treten am (heutigen) Freitag um 23 Uhr in Kraft. Sie umspannen Versammlungen und Treffen, Veranstaltungen, Restaurationsbetriebe, Sport- und Freizeitaktivitäten.

Gemäss den neuen Regeln dürfen sich nicht mehr als zehn Personen treffen, weder im privaten noch im öffentlichen Raum auf Plätzen, Trottoirs, Parks oder Spazierwegen. Gottesdienste können noch durchgeführt werden mit maximal 50 Personen, sofern Schutzkonzepte vorhanden sind und eingehalten werden.

Restaurationsbetriebe, auch solche in Skigebieten, werden geschlossen. Erlaubte Ausnahmen bis 22 Uhr betreffen die Lieferung von Lebensmitteln nach Hause, Märkte, bei denen der Konsum an Ort und Stelle verboten ist, sowie Take-Away am Schalter.

Herunter gefahren wird weiter das kulturelle Leben. Geschlossen werden Kinos, Theater, Museen, Galerien, Bibliotheken sowie Sport- und Fitnesszentren. Die Bündner Regierung hält ihre Medienkonferenz am Freitag um 10.00 Uhr in Chur ab. Es wird erwartet, dass sie sich dann auch zum Wintersport äussert.

Jura lockert Massnahmen

Der Kanton Jura lockert wie angekündigt seine Corona-Schutzmassnahmen. So dürfen Restaurants, Cafés, Bars und Museen ab dem 10. Dezember definitiv wieder ihre Türen öffnen. Allerdings gelten strenge Öffnungszeiten: Bereits um 18.30 Uhr müssen Betriebe ohne Küche wieder schliessen.

Sämtliche Restaurants, Cafés und Bars im Kanton können ab dem 10. Dezember grundsätzlich von 06.00 bis 18.30 Uhr geöffnet sein, wie die jurassische Regierung am Freitag mitteilte. Nach 18.30 Uhr dürfen aber nur noch beim Kanton angemeldete Betriebe mit einer Küche, in der auch Essen zubereitet wird, Gäste empfangen. Darüber hinaus dürfen ab 18.30 Uhr nur Getränke serviert werden, wenn der Gast gleichzeitig auch eine Mahlzeit zu sich nimmt.

Ab dem 10. Dezember dürfen Gastrobetriebe im Kanton Jura wieder öffnen. (1. November 2020)

Weiterhin geschlossen bleiben im Kanton Jura Clubs, Theater, Kinos und Konzerthallen. Der Zeitplan der jurassischen Regierung sieht vor, dass Kulturinstitutionen ab dem 17. Dezember wieder ein zahlenmässig eingeschränktes Publikum empfangen können.

Wie ist die Situation auf den Schweizer Intensivstationen?

Sie solle sich dringend beim Spital melden, bat Nadja Habicht ein Arzt nach dem Lockdown im Frühling. Seither arbeitet die Expertin für Intensivpflege wieder in ihrem angestammten Beruf und begleitet Covid-Patienten in den Tod.

Lesen Sie auch zum Thema: Sie lebt mit dem Sterben der anderen

Maske, Schutzbrille, Haube, Handschuhe, Plastikmantel: In der Schleuse zur Intensivstation zieht Nadja Habicht, Expertin für Intensivpflege, die Schutzausrüstung an.

Die aktuellen Belegungszahlen erfahren Sie hier: So ausgelastet sind die Spitäler in den Kantonen

Mehr Ski-Touristen bedeuten mehr medizinische Notfälle

Jährlich verletzten sich in der Schweiz laut einem Bericht des «SRF» 76'000 Schneesportler. Nicht alle davon müssen im Spital behandelt werden. Trotzdem belasten die Unfälle die Notfallstationen der Krankenhäuser, heisst es im Bericht.

Ein Skifahrer mit Schutzmaske fährt in Arosa den Hang hinunter. (29. November 2020)

Dazu kämen Herzinfarkte über die kulinarisch intensiven Festtage. «Mehr Touristen heisst nicht nur mehr Unfälle. Sondern mehr Touristen heisst eben auch mehr medizinische Notfälle, beispielsweise ein Hirnschlag oder ein Herzinfarkt», wird Damian Roman vom Kantonsspital Graubünden zitiert.

Zurzeit seien die Intensivpflege-Abteilungen schweizweit zu 80 Prozent ausgelastet. Der Bund möchte die Verantwortung den Kantonen überlassen, ob die lokalen Skigebiete geöffnet bleiben sollen. Die Walliser Gesundheitsdirektorin Esther Waeber-Kalbermatten sagt dazu: «Wenn sich die Situation wirklich verschlimmert, sind wir dann eben gezwungen, zu sagen, wir müssen dieses oder jenes Skigebiet schliessen.»

Zürcher Forschende entwickeln Corona-Speicheltest

Spucke statt Abstrich: Forschende der Universität Zürich (UZH) haben einen Speicheltest entwickelt, der Sars-CoV-2 nachweisen kann. In einer Studie mit über tausend Probanden erwies sich der Test ausser bei tiefen Viruslasten als gleich zuverlässig wie der herkömmliche Nasenrachenabstrich.

Zuerst eine Stunde nichts essen oder trinken, nicht rauchen und keinen Kaugummi kauen. Danach kräftig räuspern, Speichel im Mund sammeln – und in ein Röhrchen spucken. Der neu entwickelte Speicheltest der Forschenden um die Virologin Alexandra Trkola klingt angenehmer als der oft gefürchtete Nasenrachenabstrich.

Der Speichel wird wie die Abstriche im Labor mit der PCR-Methode auf Virenmaterial untersucht. In einer noch nicht von anderen Fachleuten begutachteten Studie prüften die Forschenden, wie verlässlich der neue Test ist.

Eine Testperson spuckt seinen Speichel in ein Röhrchen mit Trichter mittels Speicheltest, aufgenommen. (1. Dezember 2020)

Demnach stimmten die Resultate der Speicheltests zu 98 Prozent mit den herkömmlichen Tests überein. Einzig bei Menschen mit niedrigen Viruslasten schnitt der Abstrich besser ab: Hier entdeckte der Speicheltest im Vergleich zum Nasenrachenabstrich noch 60 Prozent der Infizierten. Die Speicheltests seien aber sensitiver als Antigen-Schnelltests, so die Virologin auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Test zu Hause noch nicht zugelassen

Der Vorteil bei den Speicheltests ist laut Trkola, dass beispielsweise Kinder einfacher getestet werden können. Auch für das Pflegepersonal, das häufig getestet werde, verspreche ein solcher Test weniger Unannehmlichkeiten.

Derzeit muss die Speichelabgabe noch in einer Arztpraxis oder in einem Spital erfolgen. Ob die Abgabe für zu Hause zugelassen werde, müssten die Behörden entscheiden, so Trkola.

Ein St. Galler Unternehmen vertreibt bereits einen Corona-Speicheltest für Zuhause. Lesen Sie dazu unser Interview mit der Zürcher Virologin Alexandra Trkola: «Die Hoffnung ist, dass dadurch mehr Kinder getestet werden»

Swisscoy-Soldaten im Kosovo positiv getestet

Rund 20 Angehörige des Swisscoy-Kontingents sind seit dem Frühjahr positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie hatten jedoch keine oder nur leichte Symptome. Die Betroffenen seien jeweils auf der Stelle isoliert worden, teilte Swissint (Swiss Armed Forces International Command) am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Im übrigen werde jeder Soldat getestet, bevor er aus der Schweiz in den Kosovo reise.

Zudem seien die Swisscoy-Soldaten im März (42 Personen) und September (43 Personen) vorsorglich in Quarantäne geschickt worden, bevor sie ihre Missionen im Kosovo im April und Oktober angetreten hätten. Aktuell seien 165 freiwillige Armeeangehörige vor Ort stationiert. Im April 2021 werde das Kontingent dann auf insgesamt 190 Angehörige aufgestockt.

Die Schweiz ist eines der wichtigsten Partner- und Geberländer des Kosovo. So hat sie über 500'000 Euro für den Kauf von Beatmungsgeräten und Covid-19-Tests zur Verfügung gestellt.

Die Schweiz ist eines der wichtigsten Partner- und Geberländer des Kosovo.

Graubünden schliesst alle Restaurants

Wegen der steigenden Corona-Fallzahlen schliesst der Kanton Graubünden ab Freitagnacht alle Restaurants für zwei Wochen.

Lesen Sie dazu: Graubünden schliesst alle Restaurants

Graubünden will die Skisaison retten: Ein Skifahrer in Arosa.

Um das Weihnachtsgeschäft zu retten, ergreift die Bündner Regierung drastische Massnahmen. Die Restaurants müssen ab Freitagnacht für zwei Wochen schliessen.

Berset: Die Situation «ist sehr beunruhigend»

Bundesrat Alain Berset trat heute in Muttenz vor die Medienschaffenden. Die aktuelle Situation in der Schweiz «ist sehr beunruhigend», sagte Berset. In der Westschweiz würden die Fallzahlen zwar noch immer stark sinken. «Schweizweit sinkt die Zahl der Neuinfektionen aber nicht mehr. Sie stabilisiert sich auf sehr hohem Niveau.»

Der Bundesrat hat sich gemäss Berset einen stärkeren Effekt aus den Corona-Massnahmen erhofft. «Wir machen uns Sorgen», so der Gesundheitsminister.

«Der Schweizer Weg hat seinen Preis»

Der Schweizer Weg sei nicht vergleichbar mit anderen Ländern. «Wir haben bewusst darauf verzichtet, alles herunterzufahren. Das hat aber seinen Preis: Wenn es sich nicht so entwickelt wie erhofft, muss man rasch Entscheidungen treffen.»

Bundesrat Alain Berset bei der Pressekonferenz in Basel-Landschaft. (3. Dezember 2020)

Berset rief in Erinnerung: «Wir müssen eine dritte Welle verhindern. Wir müssen eine Überforderung des Gesundheitssystem verhindern.»

Der Bundesrat sprach auch die bevorstehenden Festtage an. «Der Winter ist die schwierigste Phase für das Virus.» Berset zeigte auch Verständnis für Personen, die mit der Familie Weihnachten feiern oder Einkäufe tätigen möchten. «Wir müssen aber extrem aufpassen.»

«Wir reagieren nicht auf Druck von aussen»

Laut Berset hat der Bundesrat bereits im Juli über Einschränkungen für die Skigebiete diskutiert. «Wir reagieren nicht auf Druck von aussen. Das Ziel sei es, eine stabile Situation zu schaffen.»

In den Tourismusgebieten steige der Reproduktionswert aber. «Wenn das schon jetzt wieder der Fall ist, was passiert dann Ende Monat», sagte Berset. «Ich würde auch gerne Skifahren, aber darum geht es nicht.»

Bilder aus Skigebieten sind «unerfreulich»

Die Schutzkonzepte der Bergbahnen sind gemäss dem Bundesrat gut, «aber sie müssten strikte umgesetzt werden». Er spricht aber auch die Bilder aus den Skigebieten vom letzten Wochenende an. Diese seien «unerfreulich», gab Berset zu. Die Kantone hätten aber gemerkt, dass das so nicht funktioniere. «Wir werden die Diskussion in den nächsten Tagen mit Interesse verfolgen», so Berset abschliessend.

Finanzhilfe für SBB Cargo ist geregelt

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) und SBB Cargo haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der im Grundsatz die Bedingungen für die finanzielle Hilfe des Bundes festgeschrieben sind. Dies teilte das BAV am Donnerstag mit.

Anrechnen lassen kann sich SBB Cargo demnach Kosten aufgrund des Rückgangs des Transportvolumens, pandemiebedingte Mehrkosten, etwa für Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel sowie Kosten für die Neuplanung des Angebotes. Gemäss heutigem Stand beträgt die covid-bedingte Lücke bis zu 35 Millionen Franken.

erhalten Hilfe vom Bund: Eine SBB Cargo-Lok mit Hybridkupplung in Dietikon. (21. Juni 2019)

Nun braucht es noch ein definitives Gesuch von SBB Cargo an das BAV. Dieses wird dann gemäss Mitteilung prüfen und entscheiden, ob es sämtliche ungedeckten Kosten vollumfänglich anerkennt. Darauf basierend wird dann die Höhe der finanziellen Unterstützung festgelegt. Auch die Eidgenössischen Räte müssen die definitiven Mittel für die Unterstützung des öffentlichen Verkehrs in der laufenden Wintersession noch freigeben.

Planungssicherheit für Kunden

Im Gegenzug verzichtet SBB Cargo auf generelle Preiserhöhungen im nächsten Jahr und führt die bestehenden Angebote weiter. Namentlich bleiben die Bedienpunkte im System-Wagenladungsverkehr 2021 unverändert. Ausnahmen beim Angebot darf SBB Cargo nur im Einvernehmen mit den Kunden machen. Das biete der Kundschaft Planungssicherheit in der anspruchsvollen Situation, schreibt das BAV.

Selber anpassen darf SBB Cargo dagegen Kundenlösungen ausserhalb des System-Wagenladungsverkehrs. Diese seien kein reguläres Angebot und nicht systemrelevant, schreibt das BAV.

Betroffene Unternehmen im Schienengüterverkehr könnten noch bis Frühling 2021 allfällige weitere Finanzierungsgesuche einreichen.

sda/reuters/red