Coronavirus in der SchweizVor zwei Jahren rief Bundesrat Notstand aus | BAG meldet 36'041 Ansteckungen
Hier gibt es die neusten Informationen zur Pandemie, Infografiken und Links auf interessante Hintergründe. Die nationalen News im Ticker.
Liebe Leserinnen und Leser
Heute vor zwei Jahren titelten wir online: Bundesrat erklärt Notstand, riegelt das Land ab und mobilisiert die Armee.
Der erste Corona-Fall wurde am 25. Februar 2020 gemeldet – Tickereintrag um 16.29 Uhr: Das Virus hat die Schweiz erreicht. «In der Schweiz ist erstmals ein Fall des neuartigen Coronavirus bestätigt worden. Das gab der Bund am Dienstag bekannt. Der Fall ist laut den Tessiner Behörden im Südkanton aufgetreten.»
Sieben Ticker namens «Coronavirus in der Schweiz» gab es seither. Die Ticker wurden aus verschiedenen Gründen mehrmals neu angelegt. Zum einen fand die Umstellung auf unser neues Redaktionssystem statt – genau in jener Zeit, als die Angestellten in der Schweiz ins Home-Office geschickt wurden.
Leserinnen und Leser hatten sich über den Zeitpunkt der Einführung des neuen Web-Auftritts gewundert. «Ich persönlich tue mich schwer mit solchen Veränderungen, noch dazu in einer Zeit, wo alles in Frage gestellt wird.»
Unsere Antwort damals: «… gerade weil ‹alles in Frage gestellt wird› und so viele von Ihnen Fragen haben und Informationen suchen, sind unsere alten Systeme an ihre Grenzen gekommen. Wir konnten nicht mehr sicherstellen, dass wir Sie zuverlässig informieren können und dies verstehen wir als unsere wichtigste Aufgabe.»
Der Corona-Ticker gehörte zu den meistgeklickten Artikeln – die meisten Zugriffe erfolgten jeweils nach dem Mittag, pünktlich wenn das BAG die neusten Ansteckungszahlen meldete.
In der Kommentarspalte wurde sehr rege diskutiert. 46'794 Kommentare gab es bei allen sieben Tickern zusammen – mehr als 34'000 davon im aktuellen, den wir am 13. Dezember 2020 erstellt haben.
Ticker bieten eine schnelle Übersicht über sich schnell entwickelnde Newslagen. Überstürzen sich die Nachrichten nicht gerade, werden sie in separaten Artikeln gemeldet, weshalb wir den Ticker nun stoppen. Wir halten Sie aber weiterhin auf dem Laufenden. Wichtige Meldungen und Hintergründe zur Entwicklung der Pandemie in der Schweiz und weltweit finden Sie in der Rubrik Corona.
Die Corona-Zahlen finden Sie weiterhin täglich aktuell im Dashboard.
Polizei stoppt illegalen Aufmarsch in St. Gallen
Die St. Galler Stadtpolizei hat am Samstagnachmittag einen illegalen Aufmarsch zu einer nicht bewilligten Demonstration aufgehalten. Beim Gallusplatz in der St. Galler Innenstadt kam es zu lauten, aggressiven Szenen. Mehrere Trychler wurden von Polizeibeamten eingekesselt. Eine Demonstrantin verletzte sich absichtlich.
In St. Gallen waren am Samstag ursprünglich zwei Demonstrationen geplant. Eine gegen das Mediengesetz und als Folge dessen eine Gegendemonstration gegen Rassismus. Erstere wurde am gestrigen Freitag kurzfristig abgesagt. Die Stadtpolizei hob folglich deren Bewilligung auf.
Dennoch kamen mehrere Personen nach St. Gallen, um vermutlich an der nicht bewilligten Demo teilzunehmen, wie die Stadtpolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Polizistinnen und Polizisten verwiesen um 13.30 Uhr knapp 20 Personen des Kornhausplatzes beim Bahnhof.
Um 14.30 Uhr machten sich jedoch erneut 60 bis 80 Corona-Massnahmengegner, vorwiegend bestehend aus den sogenannten Freiheitstrychlern, auf den Weg in die St. Galler Innenstadt. Beim Gallusplatz kam es zu lauten und aggressiven Szenen, wie die Stadtpolizei bestätigte.
Eine 42-jährige Frau, vermummt mit einer Dali-Maske, griff dabei mit den Beinen einen Polizisten an, wie Polizeisprecher Dionys Widmer gegenüber Keystone-SDA ausführte. Zudem schlug sie absichtlich den Kopf gegen eine Wand und an den Boden. Die Einsatzkräfte brachten sie in ein Spital.
Unkooperative Demonstrierende
Insgesamt nahmen die Beamten 16 renitente Demonstrantinnen und Demonstranten mit auf den Polizeiposten. Ihnen drohen Anzeigen wegen Missachtung einer Wegweisung und wegen Drohung und Gewalt gegen Beamte.
Weiter nahmen die Polizeibeamten den Corona-Massnahmengegnern Fahnen und Glocken ab. Dies, um eine Störung der bewilligten Kundgebung zu verhindern und um sicherzustellen, dass sie nicht ein drittes Mal im Rahmen einer unbewilligten Kundgebung zum Einsatz kommen, wie die Stadtpolizei am Samstagabend mitteilte.
Hoffnung auf Ende der Pandemie
Samstagsgespräch mit Markenexperte Dominique von Matt: «Eine Rückkehr zur alten Normalität gibt es nicht»
Kommt der nächste Booster?
Die dritte Impfdosis dürfte – zumindest für einen Teil der Bevölkerung – nicht die letzte gewesen sein. Das Bundesamt für Gesundheit rechnet damit, dass im Herbst ein zweites Mal geboostert wird. Dies geht aus Unterlagen hervor, die an die Kantone verschickt wurden, und dem «Blick» vorliegen.
Bei den Corona-Patienten
Kommission für Öffnung in zwei Schritten
Die Gesundheitskommission des Nationalrates (SGK-N) plädiert für eine Lockerung der Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus in zwei Schritten. Namentlich bei der Aufhebung der Maskenpflicht will sie nichts überstürzen.
Der Bundesrat stellte am Mittwoch zwei Varianten zur Diskussion: Bei der ersten würden alle Schutzmassnahmen inklusive Maskenpflicht bereits am 17. Februar fallen. Bei der zweiten Variante gäbe es am 17. Februar erste Lockerungen, während einige Massnahmen – darunter die Maskenpflicht – noch bestehen blieben.
Mit 12 zu 10 Stimmen und bei 3 Enthaltungen sprach sich die SGK-N für die zweite Variante aus, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Der Bundesrat will am 16. Februar über die weiteren Öffnungen entscheiden, auf Grund der epidemiologischen Lage.
Sollten die Viren weiterhin stark zirkulieren, sollen die Masken noch nicht überall fallen. Mit 11 zu 10 Stimmen bei 3 Enthaltungen präzisierte die Kommission, dass die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr, in Heimen und auch in Spitälern bei «sehr hoher Virenzirkulation» vorerst beibehalten werden soll.
Der Grenzverkehr soll in Pandemiezeiten nicht mehr ganz zum Erliegen kommen. Grenzgängerinnen, Grenzgänger und Menschen mit persönlichen, familiären und beruflichen Bindungen im Grenzgebiet sollen weiterhin passieren können. Die SGK-N empfiehlt ein Ja zu einer entsprechenden Motion von Ständerätin Eva Herzog (SP/BS).
Der vom Ständerat angenommene Vorstoss verlangt eine Anpassung des Epidemiengesetzes. Der Bundesrat beantragt ein Nein.
Armee hebt Kontaktquarantäne auf und staffelt Urlaub – kein Ausgang
Nach dem Bundesratsentscheid vom Mittwoch hat die Armee ihre Corona-Schutzmassnahmen angepasst: Die Kontaktquarantäne wird aufgehoben, und der Urlaub erfolgt gestaffelt. Der Ausgang bleibt allerdings gesperrt, und zwar für die gesamte Armee einschliesslich RS und WK.
Die bekannten, bereits angewendeten und «nach Aufhebung der Kontaktquarantäne noch wichtigeren Verhaltens- und Hygienevorschriften» würden weiterhin strikt befolgt, hiess es in einer Mitteilung des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) vom Freitag.
Zu diesen Massnahmen gehören demnach: Mindestabstand halten, FFP2-Masken korrekt tragen, Hände gründlich waschen oder desinfizieren sowie Räume regelmässig lüften. Diese Vorschriften würden innerhalb der Truppe konsequent umgesetzt und regelmässig kontrolliert, versicherte das VBS.
BAG meldet 33'386 neue Fälle
Dem BAG sind am Freitag 33'386 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden. Gleichzeitig wurden 18 neue Todesfälle und 167 Spitaleinweisungen registriert.
Am gleichen Tag vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 39'769 bestätigte Neuinfektionen, 176 Spitaleintritte und 14 Todesfälle erhalten.
Das BAG weist darauf hin, die hohe Anzahl von gemeldeten Tests sowie der hohe Anteil positiver Tests deuteten auf eine erhöhte Dunkelziffer hin. Daher spiegelten die Fallzahlen nur eingeschränkt das Infektionsgeschehen wider.
Aktuell befinden sich in den Spitälern insgesamt 684 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 78,90 Prozent. 22,70 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 5548,31 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,97.
68,38 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz sind mittlerweile vollständig geimpft. Weitere 1,67 Prozent haben eine erste Dosis erhalten. Von der Bevölkerung ab 12 Jahren sind 77,75 Prozent geimpft. Ausserdem haben 39,99 Prozent der Gesamtbevölkerung und 74,72 Prozent der über 65-Jährigen eine sogenannte Booster-Impfung erhalten.
In den vergangenen 24 Stunden wurden dem BAG 98'858 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 2'364'454 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, 43'979 Personen mussten im Spital behandelt werden und 12'440 Personen starben in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.
Zurzeit befinden sich gemäss BAG 126'935 Personen in Isolation, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Und 28'109 Personen, die Kontakt mit infizierten Personen hatten, sind in Quarantäne.
Bund bezahlt PCR-Tests für enge Kontaktpersonen von Infizierten
Der Bund kommt weiterhin für die Kosten von PCR-Test von Personen auf, die engen Kontakt mit von Corona-Infizierten gehabt haben, auch nach der Abschaffung der Kontaktquarantäne. Das hat der Bundesrat nun präzisiert.
Wer mit Infizierten Kontakt hatte, muss nicht mehr in Quarantäne. Das entschied der Bundesrat am vergangenen Mittwoch. Damit sei auch die Kostenübernahme für PCR-Tests für enge Kontaktpersonen von Infizierten entfallen, schrieb das Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Am Freitag präzisierte der Bundesrat diesen Entscheid. Die Tests für enge Kontaktpersonen von positiv auf das Coronavirus Getesteten werden nun weiterhin vom Bund bezahlt. Für gewisse Personen sei der Test nach wie vor wichtig, heisst es zur Begründung.
Eine frühe Diagnose bräuchten beispielsweise Menschen, die sich in einer Chemotherapie befänden. Auch Alters- und Pflegeheime und Spitäler seien darauf angewiesen, dass Kontaktpersonen von Personen mit bestätigter Ansteckung weiterarbeiten, sich aber individuell testen lassen könnten.
Auf Kosten des Bundes testen lassen können sich Menschen, die mit Infizierten im selben Haushalt leben oder «in ähnlicher Weise regelmässigen und engen Kontakt hatten», wie es in der nun angepassten Covid-19-Verordnung-3 heisst.
Die Anpassung tritt rückwirkend auf Donnerstag in Kraft. So sei sichergestellt, dass die Kostenübernahme von Tests nach engem Kontakt mit Infizierten sichergestellt sei.
Staatsausgaben 2020 fast um 12 Prozent gestiegen gegenüber 2019
Covid-19 hat 2020 die Staatsausgaben heftig in die Höhe gejagt: 266,7 Milliarden Franken betrugen sie insgesamt, das sind fast 12 Prozent mehr als 2019. In den Jahren davor betrug der Anstieg jeweils 1 bis 1,8 Prozent.
Auffällig ist die Erhöhung der durch Arbeitslosigkeit verursachten Kosten: Nachdem sie seit 2016 kontinuierlich abgenommen hatten, verdreifachten sie sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr fast: Sie stiegen von 7,2 auf 19,7 Milliarden Franken, wie den am Freitag vom Bundesamt für Statistik publizierten Aufstellungen zu entnehmen ist.
Etwas weniger stark nahmen die Gesundheitskosten zu: von 15,7 auf 17,8 Milliarden Franken. Die Ausgaben für Freizeitgestaltung, Sport, Kultur und Religion stiegen ebenfalls stärker an als in den Vorjahren, um 400 Millionen, während der Anstieg in den Jahren davor jeweils um die 100 Millionen betrug.
Die prozentuale Verteilung blieb gegenüber früheren Jahren konstant: Der Sozialschutz ist nach wie vor der grösste Ausgabenbereich des Staates und beläuft sich auf 113 Milliarden Franken. Das entspricht knapp 42 Prozent der Staatsausgaben insgesamt.
Knapp die Hälfte des Betrages wird für Zahlungen in der Funktion Alter, also für Renten, aufgewendet. Ein knappes Fünftel ging für die Arbeitslosigkeit drauf; in den Jahren davor machte dieses Segment 12 bis 13 Prozent des Sozialschutzes aus. Gefolgt wird der Sozialschutz vom Bildungswesen mit fast 41 Milliarden Franken (15 Prozent).
Reinfektionen könnten Rückgang verlangsamen
Am ersten Tag ohne Homeoffice-Pflicht und Kontaktquarantäne sind die Fallzahlen im Vergleich zum gleichen Tag der Vorwoche um über 8000 gesunken. Das BAG verweist allerdings auf die hohe Dunkelziffer. Die Fallzahlen dürften wegen Reinfektionen mit der Omikron-Variante etwas weniger schnell als erhofft zurückgehen, sagt Experte Chrstian Münz in dieser Zeitung. (Lesen Sie dazu: Ist Omikron doch nicht das schnelle Ticket aus der Pandemie?)
Das BAG weist darauf hin, die hohe Anzahl von gemeldeten Tests sowie der hohe Anteil positiver Tests deuteten auf eine erhöhte Dunkelziffer hin. Daher spiegelten die Fallzahlen nur eingeschränkt das Infektionsgeschehen wider.
Bund meldet 36'740 neue Coronavirus-Fälle
In der Schweiz sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 36'740 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 18 neue Todesfälle und 150 Spitaleinweisungen.
Am gleichen Tag vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 44'842 bestätigte Neuinfektionen, 149 Spitaleintritte und 16 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 18,1 Prozent gesunken. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 0,7 Prozent zu.
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Das BAG weist darauf hin, die hohe Anzahl von gemeldeten Tests sowie der hohe Anteil positiver Tests deuteten auf eine erhöhte Dunkelziffer hin. Daher spiegelten die Fallzahlen nur eingeschränkt das Infektionsgeschehen wider.
Aktuell befinden sich in den Spitälern insgesamt 690 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 80,00 Prozent. 24,20 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.
77,7 Prozent ab 12 Jahren geimpft
68,35 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz sind mittlerweile vollständig geimpft. Weitere 1,69 Prozent haben eine erste Dosis erhalten. Von der Bevölkerung ab 12 Jahren sind 77,73 Prozent geimpft. Ausserdem haben 39,83 Prozent der Gesamtbevölkerung und 74,57 Prozent der über 65-Jährigen eine sogenannte Booster-Impfung erhalten.
Hier gelangen Sie zu unserem Corona-Dashboard mit allen Zahlen.
Hier finden Sie die Übersicht der Impfquote: So weit ist die Schweiz mit dem Impfen.
Umsatzeinbussen der Firmen wegen Omikron halten sich in Grenzen
Die Omikron-Welle sorgt bei den Schweizer Firmen nicht für grosse Umsatzausfälle. Grössere Sorgen bereitet die Verfügbarkeit von Material und Vorprodukten.
Insgesamt habe sich die Erholung der Schweizer Wirtschaft zu Beginn des Jahres 2022 fortgesetzt, teilte die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich am Donnerstag mit. Dieser Befund basiert auf einer Umfrage bei rund 4500 Unternehmen.
An diesem Bild habe auch die Omikron-Welle nichts geändert. Zwar gaben die Firmen an, dass zuletzt durchschnittlich 7 Prozent der Belegschaft wegen einer Infektion mit dem Virus oder eine Quarantäne gefehlt habe. Nur rund 9 Prozent der befragten Firmen beklagten sich aber über einen Umsatzrückgang deswegen.
Dies deute darauf hin, dass Betriebe kleinere Personalausfälle gut auffangen könnten, schlussfolgern die Ökonomen der Hochschule. Erst wenn ein bedeutender Teil der Belegschaft ausfalle, schlage dies merklich auf den Umsatz durch.
Mehr Sorgen machen vielen Unternehmen die Lieferketten, die derzeit nicht funktionieren. In der Industrie und im Grosshandel berichteten mehr als die Hälfte der Firmen von Beeinträchtigungen wegen der angespannten Vorprodukteversorgung, so die KOF. Immerhin scheine es um den Jahreswechsel eine Stabilisierung auf hohem Niveau gegeben zu haben.
Grosse Branchenunterschiede
Was die allgemeine Geschäftslage angeht, gibt es zwischen den Branchen grosse Unterschiede. In einigen Bereichen, bei denen die Geschäftslage bisher schon überdurchschnittlich günstig gewesen sei, habe sie sich tendenziell weiter verbessert. Dies gelte etwa – trotz der Lieferkettensorgen – für das verarbeitende Gewerbe sowie den Detailhandel, das Baugewerbe und insbesondere die Banken und Versicherungen.
Bei den Bereichen mit einer ohnehin eher unterdurchschnittlicher Geschäftslage habe die Erholung dagegen gestockt. Namentlich nennt die KOF die übrigen Dienstleistungen und das Gastgewerbe.
BAG meldet 41'175 Neuinfektionen
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden 41'175 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 23 neue Todesfälle und 218 Spitaleintritte.
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Am gleichen Tag vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 43'199 bestätigte Neuinfektionen, 170 Spitaleintritte und 13 Todesfälle erhalten. Somit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 4,7 Prozent gesunken. Die Spitaleintritte nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 28,2 Prozent zu.
Aktuell befinden sich in den Spitälern 674 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 78,70 Prozent. 23,40 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.
68,31 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz sind unterdessen vollständig geimpft. Weitere 1,71 Prozent haben eine erste Dosis erhalten. Von der Bevölkerung ab 12 Jahren sind 77,70 Prozent geimpft. Ausserdem haben 39,66 Prozent der Gesamtbevölkerung und 74,44 Prozent der über 65-Jährigen eine sogenannte Booster-Impfung erhalten.
Hier finden Sie die Übersicht der Impfquote: So weit ist die Schweiz mit dem Impfen.
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Tessin lockert Massnahmen in Spitälern und Altersheimen
Die Tessiner Regierung hebt das Besuchsverbot in Spitälern auf und lockert die Massnahmen in den Altersheimen. Sie begründet dies mit dem oft milden Verlauf bei Erkrankungen an der Omikron-Variante.
Patienten dürfen per sofort ab dem vierten Tag ihres Spitalaufenthalts wieder Besuch empfangen. Besuchende müssen jedoch über ein Zertifikat 2G+, 2G oder 3G verfügen, wie das Departement für Gesundheit und Soziales in einer Mitteilung schreibt.
Auch in den Tessiner Altersheimen lockert die Regierung die Massnahmen. Bewohnerinnen und Bewohnern ist erneut der Ausgang erlaubt, jedoch noch ohne Übernachtung, wie es im Communiqué weiter heisst. Für Besuche ist neu ein 3G-Zertifikat ausreichend. Seit dem 23. Dezember mussten Besucherinnen und Besucher von Tessiner Altersheimen ein 2G+-Zertifikat vorweisen.
Die Massnahmen traten gestern Dienstag in Kraft.
Bericht: Masken-Gegner verfolgen Schwyzer Bildungsdirektor bis vor Haustür
Mit Parolen wie «Hände weg von unseren Kindern» oder «Bitte lassen Sie uns frei atmen» sollen sich am Montagabend rund 20 Personen vor dem Wohnsitz des Schwyzer Bildungsdirektors Michael Stähli versammelt haben. Dies sei ein Novum in der Schweiz, schreibt die «Aargauer Zeitung». Stähli selbst, der kürzlich mit Aussagen in einem Interview zu einer Demonstration den Zorn der Massnahmen-Gegnerinnen und -Gegner auf sich gezogen haben soll, bestätigt in der Zeitung, dass die Kundgebung vor seinem Haus stattgefunden habe. Einzelheiten dazu wolle er aber nicht kommentieren.
Zu Zwischenfällen sei es nicht gekommen. Auch ein Polizeisprecher bestätige, dass es zu keinen strafbaren Handlungen gekommen sei. Bereits vor der Protestaktion habe Stähli in Aussicht gestellt, die Maskenpflicht laufend zu überprüfen und vielleicht bereits Ende Februar gänzlich aufzuheben.
Kantone gegen Abschaffung der Zertifikatspflicht
Das Generalsekretariat der Konferenz der Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren der Kantone (GDK) hat Vorbehalte gegen eine rasche Abschaffung der Zertifikatspflicht. Zunächst müsse die Zahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus nachhaltig sinken.
Auch bei den Hospitalisationen und der Positivitätsrate bei Tests solle man zunächst eine Abnahme abwarten, sagte GDK-Generalsekretär Michael Jordi am Dienstag gegenüber der «Tagesschau» von Fernsehen SRF.
In der vergangenen Woche hatte eine Allianz aus bürgerlichen Politikerinnen und Politikern, dem Schweizerischen Gewerbeverband, der Branchenverbände der Gastro- und Fitnessbranche sowie die Expo Event Swiss Livecom Association die sofortige Aufhebung aller Corona-Massnahmen gefordert. Am Dienstag bekräftigte die SVP in einer Medienmitteilung die Forderung nach einem Ende der Zertifikatspflicht.
32'741 neue Ansteckungen
Das BAG meldet am Dienstag 32'741 neue Coronavirus-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Gleichzeitig registrierte das Amt 24 neue Todesfälle und 167 Spitaleinweisungen.
Am gleichen Tag vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 36'658 bestätigte Neuinfektionen, 121 Spitaleintritte und zwölf Todesfälle erhalten. Die hohe Anzahl der gemeldeten Tests und der hohe Anteil der positiven Resultate weisen gemäss BAG auf eine hohe Dunkelziffer hin. Deshalb widerspiegeln die Fallzahlen das Infektionsgeschehen nur eingeschränkt.
Aktuell befinden sich insgesamt in den Spitälern 224 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 74,1 Prozent. 23,8 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 5335,9 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,12.
Zurzeit befinden sich gemäss BAG 136'373 Personen in Isolation, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Und 70'850 Personen, die Kontakt mit infizierten Personen hatten, sind in Quarantäne.
68,29 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz sind mittlerweile vollständig geimpft. Insgesamt 70,01 Prozent haben eine erste Dosis erhalten. Von der Bevölkerung ab 12 Jahren sind 77,68 Prozent vollständig geimpft. Ausserdem haben 39,48 Prozent der Gesamtbevölkerung und 74,29 Prozent der über 65-Jährigen eine sogenannte Booster-Impfung erhalten. (SDA)
Gegen «Durchseuchung»: Sieben Organisationen schreiben dem Bundesrat
Mit einem offenen Brief an den Bundesrat rufen zivilgesellschaftliche Organisationen in der Schweiz zu einer nachhaltigeren, menschlicheren Strategie in der Bekämpfung der Corona-Pandemie auf. Das teilten die Organisationen in der Nacht auf Dienstag mit.
Es sei inakzeptabel, weitgehend ungeschützte Kinder und Jugendliche ungefragt mit dem Coronavirus zu durchseuchen, verletzliche Personen zu gefährden und Hunderte neue Long-Covid-Fälle in Kauf zu nehmen. Auch wenn die Pandemie nicht unter Kontrolle zu halten sei, sollten nicht alle Vorsichtsmassnahmen fallen gelassen werden.
Die Organisationen fordern eine nachhaltigere und menschlichere Strategie mit weniger hohen Fallzahlen. Masseninfektionen und daraus resultierende Schäden seien künftig proaktiv zu vermeiden, wenn die laufende Omikron-Welle erst einmal abgeklungen sei.
Trotz explodierender Fallzahlen an den Schulen habe der Bundesrat darauf verzichtet, seine Kompetenzen im Epidemiengesetz wahrzunehmen und für einen einheitlichen Mindestschutz an den Schulen zu sorgen.
Sieben Organisationen haben den offenen Brief unterzeichnet, die sich vor allem für den Schutz der Kinder sowie Themen rund um die Schule einsetzen. Es sind dies «ProtectTheKids», «Kinder schützen – jetzt!», «Corona-Mahnwache», «Long Covid Kids Schweiz», «IG Risikogruppe Schweiz», «Sichere Schule» und «Bildung Aber Sicher CH.» (SDA)
Vier Faktoren führen zu Long Covid
Long Covid, langwierige Krankheitssymptome nach Genesung von einer Infektion mit Covid-19, stellt eine eigenständige medizinische Krise dar. US-Forschende haben nun vier Risikofaktoren ermittelt, die Long Covid begünstigen. Autoantikörper spielen die Hauptrolle.
Es handelt sich dabei um Antikörper, die ein körpereigenes Antigen binden. Sie sind charakteristisch für Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, treten aber beispielsweise auch bei Krebs auf. In der Studie an 309 Patienten und Patientinnen waren spezifische Autoantikörper in zwei von drei Fällen beteiligt.
Virenlast, Diabetes und Herpesvirus
Die weiteren Faktoren waren eine hohe Coronavirus-Last, Typ-2-Diabetes und eine Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus› (EBV), ein Herpesvirus. 98 Prozent der Menschen werden vor dem 40. Lebensjahr damit infiziert, meist in jungen Jahren. Während die Ansteckung im Kindesalter symptomlos verläuft, ruft sie bei Jugendlichen Pfeiffer-Drüsenfieber hervor. Wie alle Herpesviren schlummert das EBV lebenslang im Körper und kann reaktiviert werden.
Ist das der Fall, kann es unter anderem zu Erschöpfung führen, wie sie laut Studie auch bei über der Hälfte der an Long Covid Leidenden beobachtet wird. Weitere häufige Symptome von Long Covid sind Husten bei einem Viertel der Genesenen und Geruchsverlust oder -veränderung bei knapp einem Fünftel.
Gemäss der in der Fachzeitschrift «Cell» publizierten Studie kann eine frühe Diagnose der vier ermittelten Risikofaktoren gleich nach der Ansteckung dabei helfen, durch geeignete Therapiemassnahmen Long Covid zu verhindern oder abzumildern. (SDA)
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BAG meldet 89'453 Neuinfektionen
Dem BAG sind am Montag 89'453 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden gemeldet worden. Gleichzeitig wurden 26 neue Todesfälle und 219 Spitaleinweisungen registriert.
Zum Vergleich: Am Montag vor einer Woche wurden 87’278 Neuinfektionen, 35 Tote sowie 247 Hospitalisierungen gemeldet. Aktuell befinden sich in den Spitälern insgesamt 653 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 76,50 Prozent. 23,20 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.
In Isolation sind gemäss BAG 138'169 Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Und 71'145 Personen, die Kontakt mit infizierten Personen hatten, sind in Quarantäne.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 5441,65 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,11.
Rund 200'000 Impfungen letzte Woche
68,27 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz sind mittlerweile vollständig geimpft. Weitere 1,73 Prozent haben eine erste Dosis erhalten. In der vergangenen Wochen wurden in der Schweiz insgesamt 198'558 Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 registriert.
Von der Bevölkerung ab 12 Jahren sind 77,65 Prozent geimpft. Ausserdem haben 39,27 Prozent der Gesamtbevölkerung und 74,14 Prozent der über 65-Jährigen eine sogenannte Booster-Impfung erhalten. Bei den über 65-Jährigen beträgt die Impfquote 90,79 Prozent.
In den vergangenen 72 Stunden wurden dem BAG 257'474 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 2'220'491 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, 43'219 Personen mussten im Spital behandelt werden und 12'355 Personen starben in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.
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