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Coronavirus weltweit
+++ Fluggesellschaft SAS kündigt drastischen Stellenabbau an +++ Wuhan-Laborchef dementiert Vorwürfe

Das Wichtigste in Kürze:

  • Weltweit lockern zahlreiche Länder ihre Einschränkungen oder Ausgangsbeschränkungen.
  • Die Wirtschaft wird vielerorts langsam wieder hochgefahren. Die EU hat ein 500-Milliarden-Hilfspaket für die von der Coronakrise besonders betroffenen Staaten geschnürt.
  • Ein Impfstoff gegen den Erreger ist noch nicht in Sicht.

Hier sehen Sie, wie die Massnahmen in der Schweiz wirken: Der Ausbruch im Vergleich mit anderen Ländern.

Rom plant Haushaltsdefizit anzuheben

Die italienische Regierung plant zur Finanzierung der Coronavirus-Folgen das Haushaltsdefizit auf mehr als zehn Prozent anzuheben – und damit auf eine seit Jahrzehnten nicht da gewesene Höhe.


Das Kabinett in Rom verabschiedete am Freitag einen Beschluss, in dem ein zusätzliches Defizit von rund 55 Milliarden Euro vorgesehen ist. Das gab der Sekretär des Ministerrats, Riccardo Fraccaro, auf Facebook bekannt. Der Vorschlag bringe das Defizit 2020 insgesamt auf 10,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), schrieb er.


In dieser Grössenordnung hatte die Defizitquote lange nicht gelegen. Zuletzt war ein solches Niveau Anfang der 1990er Jahre in Italien verzeichnet worden. Die Regierung in Rom will mit dem Geld den Wiederaufbau in dem besonders hart vom Virus getroffenen Land finanzieren. Tourismus und Gastronomie liegen seit März am Boden, auch andere Wirtschaftssektoren sind angeschlagen. Das Parlament muss den Plänen noch zustimmen.

Australischer Chefmediziner rät von Alltagsmasken ab

Der Chefmediziner der australischen Regierung, Brendan Murphy, rät in der Corona-Krise von den Behelfsmasken im Alltag ab.

«Wir sagen noch mal, dass sie nicht empfohlen sind. Wir haben eine Zahl von sehr wenigen (Virus-)Fällen, und diese Masken sind oft von nicht besonders guter Qualität», sagte Murphy am Freitag bei einer Pressekonferenz mit Premierminister Scott Morrison.

Murphy wiederholte ein altes Argument in der Debatte um nicht-medizinische Masken: Sie vermitteln seinen Worten nach ein falsches Gefühl der Sicherheit und führen dazu, dass sich die Menschen nicht an die Abstandsgebote halten. Also würden Masken für die Allgemeinheit nicht empfohlen. «Das haben wir während der Pandemie immer wieder gesagt.»

In Australien wurden bislang rund 6670 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 gemeldet, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Wie Neuseeland ist es auch Australien bisher gelungen, die Kurve der Infektionen relativ niedrig zu halten.

Vermittelten ein falsches Gefühl der Sicherheit: Australiens Chefmediziner Brendan Murphy rät vom Tragen von Masken im Alltag ab.

Indische Polizei sperrt Regelbrecher mit Fake-Corona-Patient ein

Schon häufiger hat die indische Polizei mit fragwürdigen Methoden der Corona-Bekämpfung für Aufsehen gesorgt. Nun ist ein Präventionsvideo viral gegangen, in dem Beamte mit Masken und Handschuhen Ausgangssperren-Regelbrecher in einen Krankenwagen mit einem Mann einsperren, der vorgibt, Coronavirus-Patient zu sein.

Die jungen Männer drücken sich panisch in die Ecken des Autos, während ihnen der angebliche Patient immer näher kommt. Am Schluss des Videos sagt eine Polizistin: «Wenn du herumläufst, könnte jeder das neuartige Coronavirus haben und du weisst es vielleicht nicht.» Man solle Masken tragen, wenn man draussen das Nötigste kaufe.

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In den sozialen Netzwerken fanden viele das Video der Polizei im südindischen Tiruppur gut. Einige kritisierten aber, dass es Covid-19-Patienten stigmatisieren würde. Die zuständige Polizeiinspektorin sagte der Zeitung «Deccan Herald», dass dies nicht die Absicht gewesen sei. Man habe lediglich zeigen wollen, wie ansteckend das Virus sei.

Andere Polizisten in Indien hatten Regelbrecher schon geschlagen oder sie Turnübungen machen lassen. Anderswo erschreckten Beamte Passanten mit Helmen in Form eines Coronavirus. In Indien – dem nach China bevölkerungsreichsten Land der Welt – gibt es laut offiziellen Angaben mehr als 23'000 bestätigte Covid-19-Fälle. Mehr als 700 Menschen sind an der Lungenkrankheit gestorben.

Wie raus aus der Coronakrise?

Nach dem EU-Gipfel wird unter Hochdruck ein Weg gesucht, weitere Billionensummen für den Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft nach der Corona-Krise aufzubringen.

Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz sagte zwar am Freitag, nach der Zustimmung der Staats- und Regierungschefs zu einem ersten 500-Milliarden-Euro-Paket habe man die notwendige Zeit, eine Lösung zu entwickeln. Nicht nur Italien mahnt aber zur Eile, um das Geld rasch verfügbar zu haben.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten am Donnerstag ein bereits verabredetes Paket mit Kredithilfen im Umfang von bis zu 540 Milliarden Euro gebilligt und zusätzlich die Gründung eines Wiederaufbaufonds vereinbart, über den noch einmal 1000 Milliarden Euro oder mehr verteilt werden sollen.

Alle Details dieses Fonds sind aber umstritten, darunter Umfang, Finanzierung und Verwendung des Geldes. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen soll bis Mitte Mai ein für alle akzeptables Modell ausarbeiten. Ein genaues Datum nannte ein Sprecher am Freitag noch nicht.

Zuschüsse für besonders betroffene Länder

Von der Leyen hat bereits grob skizziert, wie sie vorgehen will. Sie will für den geplanten «Recovery Fund» die finanziellen Spielräume im EU-Haushaltsrahmen ausweiten. Zusätzliche Zusagen der EU-Länder sollen für Garantien genutzt werden, um damit über Anleihen am Kapitalmarkt Geld für die wirtschaftliche Erholung aufzunehmen. Ein Teil der Hilfen sollen Zuschüsse für die von der Pandemie besonders betroffenen Länder sein, ein weiterer Kredite. Zwischen beiden Formen der Hilfe müsse die richtige Balance gefunden werden, sagte von der Leyen nach dem Gipfel am Donnerstagabend.

Hierin steckt grosses Streitpotenzial: Einige nördliche EU-Staaten wollen, dass nur Kredite vergeben werden, die von den Empfängern zurückgezahlt werden müssen. Einige südlichen Staaten wollen Zuschüsse ohne Rückzahlung.

Zuschüsse aus dem EU-Haushalt sind nicht neu: Sie sind das Grundprinzip der EU-Strukturfonds, mit denen wirtschaftliche Unterschiede in der Gemeinschaft ausgeglichen werden sollen. Neu wäre es, wenn über Kredit aufgenommene Gelder als Zuschüsse verteilt würden.

«Erstes wichtiges Ergebnis»

Italiens Aussenminister Luigi Di Maio lobte die Grundsatzentscheidung für den Wiederaufbaufonds als Schritt in die richtige Richtung. «Das Match ist noch im Gange. Aber wir können sagen, dass wir ein erstes wichtiges Ergebnis erzielt haben: den Recovery Fund», erklärte er auf Facebook. Er drängte, dass die finanziellen Mittel sofort zur Verfügung stehen müssten, «um italienischen Unternehmen, Arbeitnehmern und Familien zu helfen».

Scholz sagte dagegen im Deutschlandfunk, das 500-Milliarden-Paket sei bereits «ein ziemlich schneller Schritt, auf dem wir jetzt erstmal für die nächste Zeit aufbauen können». Vor allem im Vergleich zur Finanzkrise vor zehn Jahren werde schnell gehandelt. Es müsse festgestellt werden, was überhaupt gebraucht werde.

Wettlauf mit der Zeit

Auch das soll von der Leyen analysieren. Sie sprach erneut davon, dass nicht nur Milliarden, sondern Billionen gebraucht würden. Im Gespräch sind Summen von einer bis 1,5 Billionen Euro. Auch die Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, mahnte zur Eile. Im schlechtesten von drei Szenarien könnte das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone dieses Jahr um 15 Prozent schrumpfen, sagte Lagarde nach Angaben von Teilnehmern beim Gipfel. Sie warnte vor einer zu kleinen und zu langsamen Reaktion. Die Antwort müsse vielmehr schnell, entschlossen und flexibel ausfallen.

Vor diesem Hintergrund kam heftige Kritik an den Gipfelergebnissen. Die Staats- und Regierungschefs hätten mutlos agiert, sagte der SPD-Europaabgeordnete Udo Bullmann. Der Chef der Grünen-Fraktion im EU-Parlament, Philippe Lamberts, beklagte, das Problem werde nur aufgeschoben. Der Linken-Politiker Fabio De Masi warb noch einmal für echte Corona-Bonds, also Gemeinschaftsanleihen mit voller gemeinsamer Haftung. Denen hat deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel aber eine klare Absage erteilt. Zu höheren Beiträgen an den EU-Haushalt ist Deutschland hingegen bereit.

BMW fährt Produktion wieder hoch

BMW beginnt an mehreren Standorten weltweit mit dem Hochlauf seiner Produktion. Nach mehrwöchiger Unterbrechung infolge der Coronakrise sollen zunächst am Montag die Motorenwerke wieder starten, wie der Autobauer am Freitag mitteilte. Die Automobilwerke folgen nach jetziger Planung am 4. Mai (Goodwood in Grossbritannien und Spartanburg in den USA), am 11. Mai (Dingolfing und Mexiko) sowie frühestens am 18. Mai (München, Leipzig, Regensburg und Oxford sowie Rosslyn in Südafrika).

BMW fährt die Produktion in seinen Fabriken nach mehrwöchiger Unterbrechung wieder fort.

Schwedens Regierung droht mit Schliessung von Restaurants

Wegen der Missachtung der Empfehlungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus droht Schwedens Regierung den bislang geöffneten Gaststätten in Stockholm mit der Schliessung.

Restaurants und Strassencafés in der Hauptstadt sollten von nun an intensiver überprüft werden, ob sie die Empfehlungen der nationalen Gesundheitsbehörde einhielten, sagte Innenminister Mikael Damberg am Freitag auf einer Pressekonferenz. Bei den Massgaben der Behörde handele es sich nicht um Ratschläge, sondern um Richtlinien, die befolgt werden sollten. «Ansonsten werden diese Betriebe geschlossen», machte Damberg klar.

In Schweden gelten zwar deutlich freizügigere Massnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus, weshalb unter anderem Kneipen, Restaurants und Cafés weiter geöffnet sein dürfen. Behörden und Regierung hatten jedoch dringend darum gebeten, dass die Lokale ausreichend Abstand zwischen ihren Gästen gewährleisten und ihre Kunden nur am Tisch bedienen sollten.

Ungeachtet dessen hatte es Medienberichten zufolge am Wochenende dichten Andrang in verschiedenen Bars und Restaurants in Stockholm gegeben. Auch alle weiteren schwedischen Kommunen hat die Regierung nun damit beauftragt, über die Kontrollen in den Lokalen Bericht zu erstatten.

In Schweden blieben Kneipen, Restaurants und Cafés auch während der aktuellen Corona-Krise offen.

«Wir werden sehr, sehr vorsichtig mit den Lockerungen umgehen»

Der deutsche Aussenministerster Heiko Maas hat für einen sehr vorsichtigen Lockerungskurs bei den Massnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus plädiert, um eine zweite Welle der Pandemie zu verhindern.

«Wir werden sehr, sehr vorsichtig mit den Lockerungen umgehen. Alles, was wir vermeiden wollen, ist eine zweite Welle, die uns deutlich härter treffen wird, sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich», sagte der SPD-Politiker am Freitag nach einem Gespräch mit seiner schwedischen Kollegin Ann Linde in Berlin. «Das wollen wir unter allen Umständen vermeiden.»

Maas bekräftigte, dass er nicht mit einer normalen Sommerurlaubssaison in diesem Jahr rechne. «Zum gegenwärtigen Zeitpunkt müssen wir davon ausgehen, dass es einen Sommerurlaub, wie wir ihn kennen, in diesem Jahr nicht geben wird», sagte er.

In Deutschland gilt eine weltweite Reisewarnung für Touristen bis zum 3. Mai. Ende April soll entschieden werden, wie es damit weitergeht. Geschäfte bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche dürfen seit dieser Woche wieder öffnen. Bis Freitag gab es in Deutschland laut Robert Koch-Institut 150 383 Sars-CoV-2-Infektionen und 5321 Todesfälle.

Österreichs Schulen starten mit Schichtbetrieb und ohne Klausuren

Bei der Wiedereröffnung der Schulen im Mai setzt Österreich auf Schichtbetrieb und verzichtet zudem auf Klausuren und Schularbeiten. Wie Bildungsminister Heinz Fassmann am Freitag mitteilte, sollen die Klassen in zwei Gruppen aufgeteilt werden.

Die erste Gruppe darf dann von Montag bis Mittwoch in die Schule, die zweite Gruppe am Donnerstag und Freitag. In der Woche darauf werden die Tage getauscht. Abschlüsse sollen weiter gemacht werden können. In den Grundschulen wird das Sitzenbleiben ausgesetzt.

Der Neustart der Schulen beginnt in Österreich am 4. Mai für Abiturienten und andere Schüler, die kurz vor ihrem Abschluss stehen. Sollte es keinen Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen geben, darf ab dem 18. Mai der Grossteil der Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 14 Jahre wieder zur Schule gehen. Vor diesem Schritt werde auch auf die Entwicklungen in Dänemark und Norwegen geachtet, «die eine frühere Öffnung beschlossen haben», sagte Fassmann.

Für die älteren Schüler wird der Unterricht laut der Strategie am 3. Juni wieder aufgenommen. «Auch sie sollen eine Chance haben, die lernplanspezifischen Grundkompetenzen zu stärken und das Erlebte gemeinsam zu reflektieren», sagte Fassmann. Auf dem Weg zur Schule sollen alle Schüler einen Mundschutz tragen, für alle Kinder ab zehn Jahren gilt dies auch in den Pausen. Im Unterricht soll darauf aber verzichtet werden können.

In den österreichischen Schulen wird seit dem 16. März kein Unterricht mehr abgehalten. Die Betreuung der Kinder wurde aber weiter gewährleistet, soweit keine Alternativen möglich waren. Dieses Angebot wurde aber nur von sehr wenigen Familien genutzt.

Die Schulen in Österreich sind seit dem 16. März geschlossen.

Antikörper bei jedem Fünften in New York

Im besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York könnten schon deutlich mehr Menschen an Covid-19 erkrankt und nun immun sein, als bisher bekannt. Nach vorläufigen Ergebnissen einer ersten Antikörper-Studie infizierten sich in der Millionenmetropole New York City bislang mehr als 20 Prozent der Menschen mit dem neuartigen Virus. Im gesamten Bundesstaat liege die Zahl bei 14 Prozent, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Donnerstag bei seiner täglichen Pressekonferenz.

Für die Studie seien rund 3000 Menschen, die in 40 Supermärkten in 19 Landkreisen einkauften, zufällig ausgewählt und auf Antikörper getestet worden. Die überraschend hohen Zahlen könnten Cuomo zufolge bedeuten, dass mehr als 1,7 Millionen Menschen in New York City und etwa 2,7 Millionen Menschen im gleichnamigen Bundesstaat mit etwa 19 Millionen Einwohnern bereits eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden haben.

Viele Forscher gehen davon aus, dass diejenigen, die das Virus bereits hatten, geheilt und zumindest für eine gewisse Zeit immun gegen Covid-19 sind. Cuomo betonte allerdings, die Zahlen der Studie seien vorläufig und beruhten nur auf der relativ kleinen Testgruppe, die zudem nur Menschen beinhalte, die in Supermärkte gehen.

Die Strassen von New York sind in der Corona-Krise fast menschenleer.

Es war schon länger vermutet worden, dass New Yorks mehr als 250 000 nachgewiesene Infektionen nur die Spitze des Eisbergs sind. In den USA sorgte am Donnerstag zudem eine weitere Studie, die von einem weitaus früheren Beginn der Pandemie in New York City ausgeht, für Aufsehen. Demnach könnte es allein in New York City bereits knapp 11 000 Fälle gegeben haben, als am ersten März die erste offizielle Infektion bestätigt wurde – und insgesamt 28 000 in fünf US-Grossstädten, die zu dieser Zeit offiziell 23 Fälle gemeldet hatten.

Die Lage in New York hatte sich zuletzt nach wochenlangen Ausgangssperren wieder etwas entspannt. Die Zahl der Todesopfer nach einer Infektion mit dem Coronavirus lag in dem US-Bundesstaat am Donnerstag mit 438 den vierten Tag in Folge unter der Marke von 500. «Diese Zahl sinkt weiter – aber nicht so schnell, wie wir das gerne sehen würden», sagte Cuomo. Die Zahl der neu Infizierten liege nun schon seit Tagen bei rund 1300. «Das ist stabil, aber das ist nicht so toll, wir würden gerne sehen, dass sich das weiter reduziert.»

Gefängnisse produzieren Atemschutzmasken

Häftlinge in bayerischen Gefängnissen sollen jährlich bis zu sieben Millionen einfache Mund-Nase-Masken produzieren. Das Land rüstete die Werkstätten mehrerer Justizvollzugsanstalten mit 65 Schnell-Nähmaschinen im Gesamtwert von etwa 150.000 Euro aus, wie das Justizministerium mitteilt. Die Produktion, an der sich mehr als 100 gefangene Frauen und Männer beteiligen, laufe in Zusammenarbeit mit Firmen der Textilindustrie.

Bericht: Johnson will ab Montag wieder regieren

Grossbritanniens Premier Boris Johnson will einem Medienbericht zufolge ab Montag wieder die Regierungsgeschäfte führen. Wie der «Telegraph» berichtet, will der 55-jährige Politiker zum Wochenauftakt zu seinem Amtsitz in der Londoner Downing Street zurückkehren. Johnson habe bereits für die kommende Woche Besprechungen mit einzelnen Kabinettministern vereinbart.

Johnson war an Covid-19 erkrankt. Während seines Aufenthalts im Krankenhaus und seiner Erholung in Checkers, dem Landsitz der britischen Regierung, führte Aussenminister Dominic Raab die Regierung.

Boris Johnson will gemäss einer Zeitung ab Montag wieder Politik betreiben.

Tschechien hebt Lockdown nach Urteil auf

Die tschechische Regierung hat die seit Wochen geltenden Ausgangsbeschränkungen überraschend aufgehoben. Dies gelte ab Freitag, sagte Gesundheitsminister Adam Vojtech am späten Donnerstagabend in Prag. Seit dem 16. März durften die Bürgerinnen und Bürger nur zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Arzt oder auf Spaziergänge in Grünanlagen gehen. Damit sollte die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus eingedämmt werden.


Das Minderheitskabinett reagierte damit auf die aktuelle Entscheidung eines Gerichts in Prag, das die bisherigen Massnahmen aus formalen Gründen für rechtswidrig erklärt hatte. «Wir respektieren dieses Urteil», sagte Vojtech von der populistischen Partei ANO des Regierungschefs und Multimilliardärs Andrej Babis. Versammlungen mit mehr als zehn Teilnehmern blieben verboten.

Überraschung in Tschechien: Die Ausgangsbeschränkungen sind komplett aufgehoben.

Aufgehoben wird damit auch das Ausreiseverbot für tschechische Bürger. Nach der Rückkehr müssen sie einen negativen Test auf das Coronavirus vorlegen oder in eine 14-tägige Quarantäne. Der weitgehende Einreisestopp bleibt nach Angaben des Innenministeriums bestehen – mit neuen Ausnahmen für Geschäftsleute aus EU-Staaten.

Deutschland: Infektionszahl steigt auf über 150'000

In Deutschland hat die Zahl der bestätigten Infektionen um 2337 zugenommen auf 150'383, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle steigt demnach um 227 auf 5321.

Philippinen verlängern Auflagen für Hauptinsel bis im Mai

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat am Freitag die Corona-Auflagen auf der Hauptinsel Luzon mit der Hauptstadt Manila um zwei Wochen bis zum 15. Mai verlängert. «Wir sind alle in Gefahr», sagte Duterte in einer Fernsehansprache am Freitag. «Erhöhen Sie weder die Chancen noch die Wahrscheinlichkeit, dass Sie es bekommen.» Auf Luzon, wo mehr als die Hälfte der über 100 Millionen Einwohner des Landes leben, gelten seit dem 16. März strenge Ausgangsbeschränkungen.

Zudem gelten nun für acht Provinzen in der Mitte und im Süden des südostasiatischen Landes, in denen die Zahl der Infektionsfälle ansteigt, «verschärfte Quarantänemassnahmen», sagte Dutertes Sprecher Harry Roque. Eine Person pro Haushalt dürfe das Haus verlassen, um Lebensmittel, Medikamente und andere lebensnotwendige Sachen zu besorgen.

Mahnt seine Bevölkerung auf den Philippinen zur Vorsicht: Präsident Rodrigo Duterte.

Duterte drohte zudem damit, das Kriegsrecht auszurufen, falls kommunistische Rebellen in der Corona-Krise ihre Angriffe nicht einstellten. «Ich warne jetzt alle, ich könnte das Kriegsrecht ausrufen, und es wird kein Zurück mehr geben», sagte er. Die Regierung werde auch Organisationen verfolgen, die als legale Fronten dieser Rebellen operieren, und ihnen finanzielle Unterstützung gewähren. Duterte ist als Populist und Hardliner bekannt.

In dem südostasiatischen Inselstaat haben die Gesundheitsbehörden bislang 6981 bestätigte Fälle von Sars-CoV-2-Infektionen gemeldet, 462 Infizierte starben.

Gipfel-Beschlüsse in der Kritik

Mutlos und verantwortungslos: Die Ergebnisse des EU-Videogipfels zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise stossen auf heftige Kritik. «Zukunft wird mit Mut gemacht - leider fehlt dieser den EU-Staats- und Regierungschefs in dieser wichtigen Stunde», sagte der SPD-Europaabgeordnete Udo Bullmann nach dem Videogipfel am Donnerstagabend. Der Chef der Grünen-Fraktion im EU-Parlament, Philippe Lamberts, beklagte, das Problem werde nur aufgeschoben.

Kanzlerin Angela Merkel und die anderen EU-Staats- und Regierungschefs hatten am Donnerstag versucht, ihren Dauerstreit über Corona-Bonds überwinden. Dabei billigten sie zwar ein bereits verabredetes 500-Milliarden-Hilfspaket und vereinbarten die Gründung eines Wiederaufbaufonds, über den noch einmal 1000 Milliarden Euro oder mehr verteilt werden könnten. Details blieben aber völlig offen und ebenso umstritten. Die EU-Kommission soll bis Mitte Mai ein für alle akzeptables Modell ausarbeiten.

Lamberts von den Grünen warf den Staats- und Regierungschefs vor, verantwortungslos zu handeln. Eine Mehrheit werde ihrer Verantwortung nicht gerecht und schiebe das Problem nur auf. «Das ist Gift für die Idee des europäischen Projekts.» Eine Vergemeinschaftung von Corona-bezogenen Schulden sei eine Investition in die Zukunft jedes Europäers, sagte Lamberts. Zugleich sprach er sich für eine deutliche Aufstockung des Mehrjährigen Finanzrahmens der EU für die Jahre 2021 bis 2027 aus.

Brasilien meldet über 400 Todesopfer in 24 Stunden

Brasilien hat erstmals mehr als 400 Todesfälle durch das Coronavirus innerhalb von 24 Stunden registriert. Nach den Zahlen des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Donnerstagabend (Ortszeit) lag die Zahl der Gestorbenen zwischen Mittwoch und Donnerstag bei 407. Das ist die höchste Zahl für diesen Zeitraum seit Beginn der Covid-19-Pandemie.

Insgesamt sind in Brasilien nach offiziellen Angaben bislang 3313 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Fast 50 000 Infizierte wurden in dem grössten Land Lateinamerikas inzwischen registriert; die tatsächlichen Zahlen dürften unter anderem aufgrund fehlender Tests weitaus höher liegen.

Am 26. Februar war in Brasilien als erstem Land Lateinamerikas ein Mensch positiv auf den Erreger Sars-CoV-2, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst, getestet worden. Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus verharmlost, hält nichts von Einschränkungen des öffentlichen Lebens und fordert eine Rückkehr zur Normalität.

Bolsonaro missachtete die Empfehlungen zur sozialen Distanzierung immer wieder, etwa am Sonntag, als er vor Anhängern sprach, die eine Rückkehr zur Militärdiktatur forderten. Angesichts der steigenden Infektionszahlen und von Misswirtschaft sind Krankenhäuser in verschiedenen Städten und Bundesstaaten an ihre Grenzen geraten.

Macron dankt NRW

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hat Nordrhein-Westfalen für die Behandlung französischer Corona-Patienten gedankt. In einem Brief an Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) würdigte Macron das «beispiellose Engagement, mit dem Nordrhein-Westfalen Frankreich in einer schwierigen Lage beisteht, die uns alle auf eine harte Probe stellt.»

Das Schreiben Macrons, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, beginnt mit der förmlichen Anrede des Ministerpräsidenten und der handschriftlichen Ergänzung «Cher Armin» (Lieber Armin). Macron betonte in seinem Brief: «Den betroffenen Personen, bei denen ein schwerer Verlauf der Krankheit festgestellt wurde, konnte auf diese Weise die bestmögliche medizinische Versorgung zuteil werden.»

Ende März waren acht schwer erkrankte Patienten von Metz aus nach Essen verlegt worden. Ein 76-Jähriger starb am Montag im dortigen Uni-Klinikum, zwei weitere Männer konnten - deutlich stabilisiert - bereits nach Frankreich zurückkehren. Weitere Patienten werden weiter in Essen versorgt.

Bild: Keystone

Corona-Medikament enttäuscht

Die asiatischen Aktienmärkte sind am Freitag mit Kursverlusten gestartet. Grund dafür seien Zweifel an Fortschritten bei der Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung von Covid-19, sagten Händler. Zuvor war bekannt geworden, dass das antivirale Medikament Remedesivier des US-Herstellers Gilead in einer ersten klinischen Studie schwerkranken Patienten nicht geholfen hatte.

Investoren suchten nach etwas, dass die Pandemie beenden könnte, sagte Tim Ghriskey, Chef-Investmentstratege des New Yorker Vermögensverwalters Inverness Counsel. «Jede schlechte Nachricht wird wahrscheinlich den Markt durcheinander bringen», sagte er. «Investoren wollen einen Anschein von Hoffnung, dass sie bald aus ihren Häusern kommen und mit irgendeiner Form von normalem Leben weitermachen können.»

Die Börse in Tokio hat sich am Freitag zunächst schwächer gezeigt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,9 Prozent tiefer bei 19.262 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,6 Prozent und lag bei 1417 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 0,7 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,6 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans stieg um 0,4 Prozent.

Chinesische Zentralbank senkt weiteren Zins

Die chinesische Zentralbank hat einen weiteren ihrer Leitzinsen gesenkt. Der Zinssatz für mittelfristige Kredite werde auf 2,95 von 3,15 Prozent zurückgenommen, wie sie am Freitag in Peking mitteilte.

Die Darlehen an Geschäftsbanken werden nach einem Jahr fällig. Sie können aber auf zwei weitere Jahre verlängert werden.

Die Zentralbank hatte zuletzt mehrfach an der Zinsschraube gedreht, um mit billigerem Geld die chinesische Wirtschaft anzukurbeln. Diese ist wegen der Corona-Krise im ersten Quartal um 6,8 Prozent geschrumpft. Das war das erste Minus seit Beginn der Quartalsstatistik 1992.

Fastenmonat Ramadan im Zeichen von Corona

Für rund 1,6 Milliarden Muslime weltweit hat ein ungewöhnlicher Fastenmonat begonnen. Aufgrund der Corona-Pandemie bleiben in vielen Ländern der Welt Moscheen geschlossen und öffentliches Fastenbrechen verboten. «Es schmerzt mich, dass wir diesen Monat unter Umständen beginnen, die uns vom gemeinsamen Gebet in den Moscheen abhalten», sagte Saudi-Arabiens König Salman in einer Mitteilung der staatlichen Nachrichtenagentur SPA. In dem Königreich sind mit Mekka und Medina die beiden heiligsten Stätten des Islam beheimatet.

Nach der Sichtung der Neumondsichel am Donnerstagabend hatten die meisten arabischen Staaten den Beginn des Ramadan auf Freitag festgelegt. Auch die Islamverbände in Deutschland hatten den Freitag als ersten Fastentag ausgerufen.

In diesem Jahr steht der Fastenmonat ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. In den meisten muslimisch geprägten Staaten des Nahen Ostens herrschen strikte nächtliche Ausgangssperren, die zunächst auch bis in den Ramadan hinein verlängert wurden, wie etwa in Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Tunesien und Marokko.

Normalerweise kommen die Menschen abends zum gemeinsamen Fastenbrechen zusammen. Gläubige verbringen die Zeit zudem in Moscheen, um gemeinsam zu beten und den Koran zu lesen. Im Ramadan verzichten gläubige Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Auch grosse Essenstafeln für Bedürftige sind in vielen Ländern, wie etwa in Ägypten, verboten worden.

Bild: Keystone