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Umweltminister sagt Nein
Trotz Bedrohung für den Wildlachs: Norwegen will kein Verbot für Zuchtbetriebe

Mehrere Lachse schwimmen gegen die Strömung im Fluss entlang der Ryfylke-Szenenroute in der Region Stavanger, Norwegen.
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In Kürze:
  • Norwegen exportiert jährlich 1,2 Millionen Tonnen Zuchtlachs.
  • Die Klimakrise und vor allem Zuchtbetriebe in Gewässern belasten laut Berichten die Wildlachsbestände stark.
  • Der norwegische Umweltminister möchte die Lachszucht nicht einschränken, sondern umweltverträglicher gestalten.

Mit jährlichen Exporten von 1,2 Millionen Tonnen ist Norwegen der weltweit größte Produzent von Zuchtlachs. Doch der Bestand an Wildlachsen ist von über einer Million Anfang der 1980er Jahre auf heute etwa 500’000 Tiere gesunken.

Hauptschuld an der Dezimierung der Wildlachspopulation trage vor allem die Klimakrise. Doch Norwegens Lachsindustrie habe dazu beigetragen, dass der Bestand mittlerweile auf einen «historischen Tiefstand» gesunken sei: Zuchtlachsbetriebe verschmutzen die Umwelt, die Tiere haben Parasiten und es kam auch schon zu Ausbrüchen von Zuchttieren ins Meer. Das alles gefährdet den Wildlachs.

Trotzdem will der norwegische Klima- und Umweltminister Andreas Bjelland Erikson die Fischzucht im offenen Netz nicht verbieten, wie es Umweltschützer eigentlich fordern. Dazu äusserte er sich kürzlich an einer Konferenz der Missing Salmon Alliance in London.

Der Umweltminister sieht als Hauptproblem nicht die Produktion selber, sondern die Verschmutzung und die Auswirkungen, welche diese auf die Umwelt hat. Der Minister betonte an der Konferenz: «Damit müssen wir uns befassen.»

Es müsse an einem Regulierungssystem gearbeitet werden, das die Produktion fördere, die Verschmutzungsgrenzen jedoch einhalte, welche den wilden Fischbeständen im Atlantik nicht schaden würden.

Es gebe einen Grad an Verschmutzung, welcher die Natur bewältigen könne und der ebenfalls innerhalb dessen liege, was auch die Wildlachsbestände im Atlantik verkraften könnten. Dies gelte es zu herauszufinden und zu erreichen.

Statt die Lachszucht in offenen Netzen einzuschränken, wolle er ein «akzeptables Mass» an Verschmutzung für die wilde Lachspopulation anstreben, so der Umweltminister.

Restriktive Beschränkungen für diese Lachsfangsaison

Erikson betonte, dass die Aquakulturindustrie für die Menschen wichtige Nahrungsmittel produziere. Das Ziel bestehe darin, diese Nahrungsmittel in Zukunft «nachhaltig produzieren zu können», sagte er.

Die norwegische Umweltbehörde hat für dieses Jahr die restriktivste Lachsfangsaison aller Zeiten vorgeschlagen. Dabei sollen Beschränkungen für den Seelachsfang in der Finnmark sowie in drei Fjorden und 42 Flüssen eingeführt werden. Bereits im vergangenen Sommer, wurden als Schutzmassnahme 33 Flüsse für den Lachsfang gesperrt.