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Hohe Infektionszahlen in China
EU empfiehlt Testpflicht für Einreisende 

Die niederländische Fluggesellschaft KLM reagiert vorsorglich und führt auf ihren Flügen aus China extra Corona-Schutzmassnahmen ein.
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Trotz einer massiven Corona-Welle in China haben sich die EU-Staaten nicht auf eine Testpflicht für Reisende aus der Volksrepublik einigen können – empfehlen diese aber nachdrücklich. Wie die schwedische Ratspräsidentschaft am Mittwoch nach einem Treffen von Gesundheitsexperten der Mitgliedstaaten in Brüssel mitteilte, werden die EU-Länder nachdrücklich dazu aufgefordert, für Reisenden aus China in Richtung Europa vor der Abreise einen negativen Corona-Test vorzuschreiben, der nicht älter als 48 Stunden sein soll.

Einig sei man sich unter anderem darin, das Tragen einer medizinischen oder einer FFP2-Maske an Bord der Flugzeuge zu empfehlen. Die Entscheidung ist für die einzelnen EU-Staaten nicht bindend, gilt jedoch als wichtige Leitschnur. Mitte des Monats sollen die Massnahmen überprüft werden.

Schweiz nahm am Krisentreffen teil

Italien, Frankreich und Spanien haben im Vorfeld des Treffens verlangt, dass Reisende aus China bei der Ankunft einen negativen PCR-Test vorweisen müssen, der höchstens zwei Tage alt ist. Zum Teil soll auch direkt bei der Ankunft noch einmal getestet werden. Andere Länder wie Deutschland, Belgien oder auch die Schweiz sehen aber keinen Anlass dazu. Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagte, schärfere Einreiseregeln seien «noch nicht nötig». Belgien etwa will sich vorerst darauf beschränken, Abwasser von Flugzeugtoiletten auf allfällige Virenvarianten zu untersuchen.

In China wollen die Menschen nach Aufhebung der Corona-Massnahmen wieder reisen.

In der Schweiz heisst es, man verfolge die Situation und arbeite eng mit den EU-Staaten zusammen. So nahm die Schweiz – wie auf dem Höhepunkt der Corona-Krise – am Treffen des Krisenmechanismus der EU-Botschafter teil.

Luftfahrtverband kritisiert Corona-Tests

Der internationale Luftfahrtverband Iata hat die Einführung von Corona-Tests für Einreisende aus China durch eine wachsende Anzahl von Ländern als «wirkungslos» zurückgewiesen. «Es ist äusserst enttäuschend, diese impulsive Wiedereinführung von Massnahmen zu sehen, die sich in den letzten drei Jahren als unwirksam erwiesen haben», erklärte Iata-Chef Willie Walsh am Mittwoch.

Auch die USA und Australien hatten angesichts eine Testpflicht für Reisende aus dem asiatischen Land angeordnet. Marokko ging sogar einen Schritt weiter und untersagte unabhängig von der Nationalität der Reisenden jegliche Einreisen aus China.

Peking hatte am Dienstag die Einführung einer Testpflicht für China-Reisende in mehreren Ländern scharf kritisiert und mit «Gegenmassnahmen» gedroht. Wie eine Sprecherin des Aussenministeriums in Peking weiter mitgeteilt hatte, würden «Einreisebeschränkungen» ausschliesslich für chinesische Reisende «einer wissenschaftlichen Grundlage» entbehren. 

Airline KLM: Extra Corona-Schutzmassnahmen 

Die niederländische Fluggesellschaft KLM führt auf ihren Flügen aus China extra Corona-Schutzmassnahmen ein. Der Crew würden FFP2-Masken und Sicherheitsbrillen zur Verfügung gestellt, teilte KLM am Mittwoch in Amsterdam nach einem Bericht der Nachrichtenagentur ANP mit. Auch der Service an Bord der Flugzeuge wird nach Angaben der Airline geändert, so dass der direkte Kontakt zu Passagieren verkürzt wird. Die Besatzung könne auch ein nur für sie reserviertes WC nutzen.

Gewerkschaften hatten zuvor grosse Sorgen über die Sicherheit der KLM-Mitarbeiter geäussert wegen der in China herrschenden starken Welle von Corona-Infektionen. In den Niederlanden gibt es bisher keine verpflichteten Tests für Reisende aus China. Am Amsterdamer Flughafen Schiphol wird Passagieren aber ein kostenloser Selbsttest zur Verfügung gestellt.

KLM fliegt aktuell drei Mal pro Woche von und nach China. Ende des Monats soll das auf sechs Flüge pro Woche erhöht werden. Auf den Flügen aus China galt bereits eine Maskenpflicht für Passagiere und Crew.

AFP/SDA/cpm