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2000–2025 im Rückblick
Diese Tech-Innovationen haben uns in diesem Vierteljahrhundert geprägt

Collage von Retro-Technologie-Bildern, einschliesslich eines iPods, eines Mobiltelefons und eines MySpace-Logos.
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Noch zur Jahrtausenderwende telefonierten wir mit einem dummen Telefon. Doch schon 25 Jahre später hat sich unser digitaler Alltag grundlegend verändert. Das sind die wichtigsten Stationen dieser Technikrevolution.

2002 – Multimedia-Revolution und Digitalisierung unserer Erinnerungen

Hand hält Nokia 3650 Mobiltelefon mit Farbbildschirm und Kamera, abgebildet vor einer Tasse auf einem Holztisch. Modell am 6. September 2002 in Helsinki vorgestellt.

«Digitale Fotografie hat vielleicht ein bisschen Potenzial. Aber Kameras im Handy? Das wird höchstens eine Spielerei!», sind sich Experten zum Jahrtausendwechsel sicher. Was heute selbstverständlich ist, war vor 25 Jahren kaum vorstellbar.

Mit dem Nokia 7650 tauchen ab 2002 die ersten Handys auf, die auch Kameras sein wollen. Sie werden rasend schnell besser. Viel besser. Die dramatisch einbrechenden Verkaufszahlen traditioneller Kameras sind der beste Beweis dafür. Handykameras sind ein Hit: einfach und immer mit dabei!

Rund um die neuen technischen Möglichkeiten entstehen zudem Onlinedienste wie Flickr (2004), Instagram (2010) oder Google Photos (2015). Sie alle nutzen neben der Kamera auch die Rechenleistung und vor allem die Internetverbindung der Handys. Fotos verstauben nicht länger, sie werden schnell verschickt, geteilt und gesichert. Kurz: Unsere Erinnerungen werden digitalisiert. Globale Grossereignisse (insbesondere unvorhersehbare) sehen wir inzwischen zuerst auf Handybildern.

2003 – Soziale Medien und Dating

Website von MySpace Deutschland, Screenshot der Startseite aus dem Jahr 2006 mit Horoskop-Anzeigen und Navigationselementen.

Schon im letzten Jahrhundert ist klar, dass das Internet nicht nur ein Informations-, sondern auch ein Begegnungsmedium werden würde. Schon in den 1990er-Jahren existieren die Chaträume, wo in Echtzeit zu allen möglichen Themen geplaudert wird.

Daraus entwickeln sich die sozialen Medien: Friendster (2002) ist erst die grösste Plattform ihrer Art, wird aber schon bald von Myspace (2003) in den Schatten gestellt. 2004 folgt Facebook, 2006 Twitter. Erst verbreiten diese virtuellen Treffpunkte Aufbruchstimmung: Die Welt verspricht sich viel von der Vernetzung über alle Grenzen, Schichten und politischen Überzeugungen hinweg. Doch einerseits erschüttern Datenschutzskandale (Cambridge Analytica) den Optimismus, andererseits fördern die Geschäftsmodelle der Plattformen nicht den konstruktiven Austausch, sondern die Polarisierung.

Das Dating im Internet ist hingegen eine Erfolgsgeschichte: Die Partnersuche wäre ohne Tinder (2012) und Co. heute kaum mehr denkbar.

2005 – Virale Hits, Shitstorms und Influencer

Person betrachtet am 17. August 2006 zwei Computerbildschirme mit der YouTube-Website in New York.

Das Internet ist eben nicht nur ein Teletext, wo man liest, was andere schreiben. Nein, jeder kann munter selbst mitmischen und eigene Inhalte publizieren. Kein anderer Dienst macht das so deutlich wie Youtube. Im Frühling 2005 startet die Videoplattform. Schon im Herbst gibt es ein erstes Video mit über einer Million Zuschauern (eine Nike-Werbung). 2012 folgt das erste Video mit über einer Milliarde (Videoclip zu Song «Gangnam Style») und 2022 das erste mit über 10 Milliarden («Baby Shark»).

Views und Aufmerksamkeit als neue Währung sind geboren. Neue Stars (Influencer), Hypes und Shitstorms sind die Folge. Die Gatekeeper von einst, die den Zugang zur Öffentlichkeit kontrolliert haben, können nur staunen, wofür es im Internet alles ein Publikum gibt. Musiker, Moderatoren und alle anderen sendungsbewussten und zwielichtigen Personen, die früher keine Chance hatten, finden ihr Publikum nun (wenn alles klappt) selbst. Kein Wunder, wollen Kinder heute Influencer oder Youtuber werden.

2006 – Streaming und Cloud

Weisser iPod MP3-Player mit EarPods und einem angeschlossenen Kabel, auf schwarzem Hintergrund liegend.

Anfang der Nullerjahre sind wir alle Hüterinnen und Hüter unserer Daten: Wir halten sie auf grossen Festplatten und brennen sie für Back-ups oder die Übermittlung auf beschreibbare CDs und DVDs. Auch für Filme und Musik sind die silbrigen Scheiben unverzichtbar.

Das ändert sich rasant: Der iPod lässt 2001 erahnen, dass Musik in Form von Dateien flexibler nutzbar ist. Im iTunes Music Store kaufen wir ab 2003 Musikdownloads. Auch das nur eine Zwischenstation. Das Streaming in Verbindung mit einer Flatrate erlaubt uns den Zugriff auf riesige Film- und Musikkataloge: 2006 nimmt Spotify den Betrieb auf und Netflix (1997 gegründet) startet 2007 mit dem Streaming. Unsere Daten wandern derweil ins Netz: 2007 kommen die Dropbox und Microsofts Onedrive (damals als Skydrive) auf den Markt, 2011 lanciert Apple die iCloud.

Heute ist die iCloud allgegenwärtig, selbst Games und Rechenleistung werden aus der Wolke bezogen. Das ist komfortabel, verstärkt aber die Abhängigkeitsgefahr.

2007 – Smartphones, Apps und mobiles Internet

Steve Jobs stellt bei der Macworld 2007 in San Francisco das neue iPhone vor, 9. Januar 2007.

Wenn an einem Datum der vergangenen 25 Jahre alles zusammenkommt, dann am 9. Januar 2007. Da präsentiert Apple-Gründer Steve Jobs einen Musikplayer, ein Mobiltelefon und einen Internetkommunikator. Nur stellt sich schnell heraus: Das sind nicht drei Geräte. Es ist eins. Und was für eins: das iPhone!

Danach bleibt kein Stein auf dem anderen. Nokia wie auch Blackberry brechen weg. Google zieht mit Android nach, Telecomfirmen lancieren Flatrate-Abos, und plötzlich ist man ständig und überall online. Dass das erste iPhone noch gar keine eigentlich Apps hatte, ist schnell vergessen. Schon ein Jahr später öffnet der App Store – und fortan gibts für alles, was uns im Alltag beschäftigt, eine App. Apple wird zur wertvollsten Firma der Welt und das Smartphone zum wichtigsten Computer in unserem Alltag.

2015 – Fitnesstracker und Biosensoren

Verschiedene Fitness-Tracker, darunter Basis Peak, Adidas Fit Smart, Fitbit Charge, Sony SmartBand und Jawbone Move, neben einem iPhone an einem Arm, aufgenommen im Jahr 2014 in New York.

Während 2007 die Welt das iPhone bestaunt, startet in Kalifornien eine kleine Firma namens Fitbit die nächste grosse Welle. Was als simpler Schrittzähler begann, entwickelt sich über die Jahre zu einer Milliardenindustrie rund um Sensoren, die in unsere Körper schauen und uns mitteilen, was sich da tut und optimieren liesse. Die Technologiewelt hat die Gesundheit entdeckt!

Fitnessarmbänder, Uhren, Smart-Ringe und alle möglichen Gadgets buhlen heute um die Gunst der gesundheitsbewussten Kundschaft. Am erfolgreichsten tut dies seit 2014 die Apple Watch. Wurde die Smartwatch anfangs noch als Flop verlacht, ist sie heute (je nachdem, wie man rechnet) die erfolgreichste Uhr der Welt. Sie misst Puls, Temperatur, Blutsauerstoff, zählt Schritte, ruft bei Unfällen den Notruf und erstellt auf Knopfdruck ein EKG.

Doch die Forschung geht weiter. In ein paar Jahren messen solche Uhren womöglich unseren Blutzucker und revolutionieren vielleicht sogar das Gesundheitswesen. Und wenn nicht, motivieren sie den einen oder die andere dazu, ein bisschen mehr Sport zu treiben.

2022 – Von dummen Assistenten zu flunkernden Chatbots

Ein grosser silberner Büroklammer-Charakter steht in einem Raum mit hellen Wänden und einer Treppe, umgeben von einem langen gelben Band.

Karl Klammer beziehungsweise «Clippy» in Englisch beschert vielen von uns den ersten Kontakt mit einem digitalen Assistenten. Er bietet in Microsoft Office zwischen 1997 und 2004 seine Hilfe an, indem er versucht, auf Nutzer-Eingaben zu reagieren («Anscheinend möchten Sie einen Brief schreiben»). Doch statt als hilfreich empfinden ihn viele als aufdringlich.

Die nächste Welle der digitalen Assistenten baut sich mit Siri von Apple ab 2011 auf, gefolgt von Google Now (später Google Assistant) ab 2012 und Amazon Alexa ab 2014. Sie entfesseln den Hype der smarten Lautsprecher, der 2018 seinen Höhepunkt erreicht. Doch mit ihrem limitierten Verständnis werden sie den Erwartungen nicht gerecht.

2022 ändert sich das schlagartig: Aus dem Nichts taucht Chat-GPT auf. Im Dialog beantwortet dieser Chatbot so komplizierte Fragen, dass die künstliche Intelligenz die Welt im Sturm erobert. Zwar hat auch die KI nicht immer den Durchblick. Doch die meisten von uns fühlen sich zum ersten Mal von ihrem Computer verstanden – sodass offen ist, wohin diese Entwicklung führen wird.

2024 – Sicherheitslücken, Datenklau, Phishing und Hacks

Onel de Guzman und seine Schwester Irene bei einer Pressekonferenz in Manila, 11. Mai 2000, im Zusammenhang mit dem ’Love Bug’-Virus.

Welche Probleme die digitale Revolution mit sich bringt, zeigt sich früh im neuen Jahrhundert: Der Loveletter-Computerwurm, auch bekannt als «ILOVEYOU», verbreitet sich rasant um den Globus und verstopft Millionen von Mailboxen – ein Vorgeschmack auf immer neue Computerbedrohungen. Von Phishing und Datendiebstahl über neue Würmer (Conficker, 2008) und gezielte Angriffe (Stuxnet, 2010) bekommen wir es mit immer neuen Maschen zu tun: Trojaner, die Dokumente verschlüsseln und Lösegeld erpressen, beispielsweise.

Auch die Angriffe, die menschliche Schwächen ausnutzen, nehmen zu: Beim Tech-Support-Betrug ruft ein vermeintlicher Microsoft-Mitarbeiter an, um Zugang zum Computer zu erschwindeln, und bei Romance Scams werden die Opfer in virtuelle Venusfallen gelockt. Weil immer mehr Daten in der Cloud landen, werden Datenlecks und -Diebstähle zu einem virulenten Problem. 2024 erleben wir mit Cloudstrike die grösste Computerpanne aller Zeiten. Sie zeigt auf, wie verletzlich wir sind, auch wenn keine Cyberkriminellen hinter Cloudstrike steckten.