Liebesbetrug im InternetAcht Jahre lang Liebe vorgegaukelt – Mann um 600'000 Franken betrogen
Fast ein Jahrzehnt lang glaubte der heute 39-Jährige, eine romantische Beziehung mit einer Frau zu haben – und liess ihr zahlreiche finanzielle Hilfen zukommen.
Ein 39-jähriger Mann aus der Region Freiburg hat einem oder mehreren mutmasslichen Liebesbetrügern über acht Jahre hinweg insgesamt mehr als 600'000 Franken überwiesen. Er reichte in der vergangenen Woche Strafanzeige ein, wie die Kantonspolizei Freiburg am Dienstag mitteilte.
Der Mann wurde laut der Polizei Ende 2016 in einem sozialen Netzwerk von einem Betrüger oder einer Betrügerin mit einem falschen Frauenprofil kontaktiert. Letztere gab laut der Mitteilung kurz daraufhin an, dass sie sich unsterblich in ihn verliebt habe. Fast ein Jahrzehnt lang glaubte der heute 39-Jährige, eine romantische Beziehung mit einer Frau zu haben – und liess ihr zahlreiche finanzielle Hilfen zukommen. Die Ermittlungen laufen.
Die Polizei warnt vor dieser Art Betrug, einem sogenannten «Romance Scam» oder «Love Scam» – einer modernen Form des Heiratsschwindels. Bei dieser Betrugsart werden gefälschte Profile auf Social-Media-Plattformen und Internet-Partnerbörsen erstellt, um anderen Personen Verliebtheit vorzuspielen. Ziel der Betrügerinnen und Betrüger ist es, finanzielle Zuwendung zu erhalten, wie die Schweizerische Kriminalprävention auf ihrer Website schreibt.
Zum Treffen in der realen Welt kommt es nie
Über Wochen und Monate hinweg wird die angebliche Liebesbeziehung über Skype, WhatsApp, Instagram oder andere Plattformen und Netzwerke aufgebaut. Es werden gemeinsame Zukunftspläne geschmiedet, und man will sich auch im realen Leben treffen. Kurz vor dem abgemachten Termin gibt der Betrüger oder die Betrügerin vor, einen Unfall erlitten zu haben, erkrankt oder am Flughafen überfallen worden zu sein, wie die Kriminalprävention weiter schreibt.
Der oder die Auserwählte wird dann gebeten, Kosten zu übernehmen und den benötigten Betrag per Geldtransfer oder auf ein Konto ins Ausland zu überweisen. Es entstehen immer neue Probleme und Hindernisse, bei denen das Opfer um Geldzahlungen gebeten wird. Zu einem Treffen kommt es jedoch nie.
Die Polizei empfiehlt, nie einer Person zu vertrauen, die man nur aus dem Internet kennt. Auch soll man nie eine Zahlung tätigen, wenn man sich nicht sicher sei, ob das Gegenüber vertrauenswürdig ist. Im Falle der Feststellung, dass ein Angehöriger in einer solchen «Beziehung» feststeckt, soll man mit ihm sprechen und ihn darüber informieren, dass es sich um einen Betrug handelt. Opfer sollen Strafanzeige einreichen.
SDA/nag
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