Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche Arbonia will wieder einmal den Hauptsitz verkaufen
Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.
Als Alleinherrscher des Küchenbauers Arbonia-Forster liess Edgar Oehler in Arbon TG einen viel zu grossen, 50 Millionen Franken teuren Konzernhauptsitz erstellen. Nach Oehlers Entmachtung und der Finanzkrise von 2008/09 verkaufte das überschuldete Unternehmen den fünfstöckigen Palast an den Immobilienfonds der Credit Suisse, mietete aber das ganze Gebäude zurück und zahlte einen hohen Mietzins. Im März 2023 drehte Verwaltungsratspräsident Alexander von Witzleben den Spiess um. Er nutzte die finanzielle Schieflage der Credit Suisse, um den Hauptsitz zurückzukaufen. Genau ein Jahr später macht Witzleben erneut kehrt: Am Dienstag gab er bekannt, dass er die mehr als 35’000 Quadratmeter grosse Liegenschaft mit dreistöckiger Tiefgarage wieder verkaufen will. Fragt sich, ob sich überhaupt ein Käufer für das Gebäude findet. Und wenn ja, ob er Oehlers exzentrisches Beleuchtungskonzept wieder in Betrieb setzt. Der liess morgens den fünften Stock je nach seiner Stimmungslage grün, orange oder rot aufleuchten.
Fehlendes Schreibzeug: ETH-Studierende können Referent keine Fragen stellen
Die ETH Zürich gilt als eine der besten Bildungsstätten der Welt. Entsprechend will sie auch mit ihren Referentinnen und Referenten am Puls der Zeit sein. Kürzlich hatte deshalb im Rahmen der sogenannten ETH-Speaker-Series Peter Körte, der Technologie- und Strategiechef von Siemens, einen Auftritt auf dem Hönggerberg. Körte sprach über das Zukunftsthema schlechthin: das Industrial Metaverse. In einer virtuellen Welt sollen zukünftig ganze Fabriken und Städte simuliert und getestet werden, um diese so in der realen Welt perfekt konzipieren zu können. Dazu hatten die Studentinnen und Studenten im Publikum natürlich viele Fragen, stiessen aber auf ein praktisches Problem. Denn diese hätten sie auf Kärtchen schreiben sollen. Nur hatte leider fast niemand einen Stift dabei. Hilflos starrten sie zu ihren Nachbarn – und das Metaverse schien plötzlich ganz weit weg.
Comic-Helden von Disney und Marvel sollen es bei Emmi richten
Emmi, der grösste Milchverarbeiter der Schweiz, verdient sein Geld vor allem im Ausland. Um auch im Inland stärker zuzulegen, lanciert Chefin Ricarda Demarmels laufend neue Produkte. Nach dem Popcorn-Caffè-Latte kommt dieses Jahr der Haselnuss-Brownie-Caffè-Latte. Auch bei der klassischen Milch geht die Chefin einen Schritt weiter. Um die junge Kundschaft zu begeistern, druckt sie neu Mickey-Mäuse und Iron Men auf die Milchpackungen. Statt Heidi, Tell und Co. sollen amerikanische Comic-Helden von Disney und Marvel dafür sorgen, dass im Kuhland Schweiz wieder mehr Milch getrunken wird.
red
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