Bürohr – Wirtschaftsnews der WocheABB will mit neuem «Lagerroboter» industrielle Produktion revolutionieren
Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.
Am Donnerstag präsentierte der Schweizer Industriekonzern ABB unter Chef Björn Rosengren auf dem ETH-Campus eine Art Revolution für die industrielle Produktion. Die neuen «Lagerroboter» können nicht mehr nur wie bisher vorgefertigten Wegen folgen und ihre Aufträge ausführen, nein sie erkennen ihre Umgebung sofort und können sich wie Menschen plötzlichen Veränderungen intuitiv anpassen. Ihre Daten teilen sie dabei mittels künstlicher Intelligenz (KI), sodass eine Art Schwarmintelligenz entsteht, die sie immer besser werden lässt. Dazu führte ABB ein Video vor, wie sich der Industriekonzern die Fabrik der Zukunft vorstellt: automatische Produktion und die Roboter, die dazwischen navigieren, Autoteile aufladen oder Ersatzteile bringen und dies über gigantische Distanzen. Begeisternd, jedoch mit einem Manko: Das Video wirkte über lange Zeit etwas leblos. Denn Menschen fanden sich darin keine. Doch am Schluss, als die Lieferung an ihrem Bestimmungsort war, schauten sie sich dann doch noch Personen an, eine Art Qualitätskontrolle. Doch bestimmt wird sich auch dafür bald eine technische Lösung finden lassen.
Bankenbranche leidet unter Fachkräftemangel
Den Banken in der Schweiz geht es gut, sehr gut sogar. Das zeigt die neueste Ausgabe des Bankenbarometers von EY, welches Olaf Töpfer, Partner und Leiter Banking & Capital Services bei dem Wirtschaftsprüfer, diese Woche präsentiert hat. 87 Prozent der befragten Banken erwarten zumindest für die kurzfristige Zukunft wachsende Erträge, Zinswende und stabiler Immobilienmarkt sei Dank. Trotzdem ist nicht alles Gold, was glänzt: Auch die Bankenbranche leidet unter dem Fachkräftemangel. Der Kollaps der Credit Suisse hat in den vergangenen Monaten nicht geholfen, die Defizite zu beseitigen. EY vermutet, dass die früheren Grossbankerinnen und Grossbanker oft mit zu hohen Gehaltsvorstellungen in den Bewerbungsprozess gehen. Vor allem Privatbanken und Regionalbanken nennen die monetären Leistungen als grösste Herausforderung bei der Rekrutierung von Talenten. Bei den Kantonalbanken ist es dagegen nicht so. Die Staatsgarantie stellt offenbar auch auf dem Arbeitsmarkt einen Wettbewerbsvorteil dar. Nur gerade fünf Prozent der befragten Finanzinstitute nennen diesen Punkt. Im Vorjahr waren es noch elf Prozent. Doch irgendwann hat auch der grosszügigste Sozialplan ein Ende. Und dann sind plötzlich auch kleinere Banken wieder attraktive Arbeitgeber.
Microsoft kurzzeitig wieder wertvollsten Unternehmen
Viele werden sich noch erinnern: Es gab eine Zeit, da führte an Microsoft kein Weg vorbei. Windows war auf den Computern fast Pflicht und Microsoft-Gründer Bill Gates der reichste Mensch der Welt. Doch dann kam Apple und legte eine Innovation nach der anderen vor: iPhone, Smartwatch, das erste Tablet. Apple galt als cool und Microsoft irgendwie als verstaubt. Doch inzwischen hat der Wind sich etwas gedreht, vor allem durch seine Investitionen in den Chat-GPT-Erfinder Open AI befindet Microsoft sich derzeit im Höhenflug. Und so kam es dazu, dass Microsoft Apple am Donnerstag mit einem Börsenwert von 2,903 Milliarden Dollar zu 2,871 Milliarden Dollar kurzzeitig erstmals seit 2021 wieder vom Thron des wertvollsten Unternehmens stiess. Der Abstand zwischen beiden ist jedoch sehr gering, sodass es bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen bleiben wird. Solange der für Apple wichtige Markt China schwächelt allerdings wohl doch mit leichten Vorteilen für Microsoft.
red
Fehler gefunden?Jetzt melden.