Buchtipps der Wissen-RedaktionSachbücher zum Schmökern und Verschenken
Lesbische Albatrosse, 70’000 Jahre alte Tropfsteine, ausserirdisches Gold, erfolgreiche Revolutionen: Diese 13 spannenden Werke machen sich gut unter dem Weihnachtsbaum.

Atemberaubende Evolution
Mindestens 10 Millionen verschiedene Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen, Bakterien und anderen Lebewesen bevölkern die Erde derzeit. Das sind aber nur gerade ein Prozent aller Spezies, die je auf dem Planeten gelebt haben – 99 Prozent sind ausgestorben. Wie es dazu kam und wie sich das Leben auf der Erde über vier Milliarden Jahre entwickelt und verändert hat, schildert das Buch «Leben auf unserem Planeten» auf eindrückliche und faszinierende Weise.
«Leben auf unserem Planeten» ist auch das Buch zur gleichnamigen Netflix-Serie, die gerade für Furore sorgt. Mit äusserst aufwendig inszenierten digitalen Rekonstruktionen erwecken Serie und Buch längst ausgestorbene Erdenbewohner wie Arthropleura, einen zwei Meter langen Tausendfüssler, oder Anchiornis, einen vogelähnlichen Dinosaurier, zum Leben. Das Buch mit vielen atemberaubenden Bildern und hintergründigen Texten des Wirbeltierpaläontologen Tom Fletcher zeichnet die Evolution des Lebens nach und rekapituliert die fünf bisherigen Massensterben. Das sechste ist derzeit gerade im Gang. (nw)

Tom Fletcher: Leben auf unserem Planeten. Knesebeck-Verlag, 311 S., ca. 40 Fr.
Energiespartipps für Ahnungslose
Die meisten Bücher zum Thema Energiesparen sind mit Zahlen überladen und für Laien kaum zu gebrauchen. Ganz ohne Zahlen kommt auch der Energieberater Carsten Herbert nicht aus. Dennoch richtet er sich, wie er schreibt, an die, die keine Ahnung haben und doch etwas tun wollen, um die Energiebilanz ihrer Wohnung oder ihres Hauses zu verbessern.
Das Buch ist zwar stellenweise etwas deutschlandlastig. Aber Häuser diesseits und jenseits der Grenze verlieren die Wärme auf genau die gleiche Art. Und was Herbert über Wärmeschutz und Heizsysteme schreibt, gilt hier wie da. Neben den grossen Eingriffen wie dem Austausch des Heizsystems bespricht der Autor auch schnelle Do-it-yourself-Massnahmen, angefangen von der Dämmung von Rohrleitungen bis zur optimalen Einstellung der Heizung.
Schliesslich räumt Herbert mit diversen Energiesparmythen auf: Müssen Wände wirklich atmen? Verursacht Innendämmung wirklich Schimmel?
In den jeweiligen Kapiteln finden sich auch QR-Codes. Diese verlinken zu Videos des Autors mit vertieften Infos zum jeweiligen Thema. (jol)
Carsten Herbert: Alles, was Sie über Energiesparen wissen müssen – Erklärungen und Tipps vom Energie-Spar-Kommissar. Herder, 288 S., ca. 26 Fr.
Von stacheligen Penissen und nichtbinären Fischen
Wer bisher dachte, dass die Wissenschaft eindeutig zeigt, was ein biologisches Geschlecht ist, sollte das Buch von Lucy Cooke lesen. Die britische Zoologin und Dokumentarfilmerin liefert so viele verblüffende Einblicke ins Tierreich, dass schnell klar wird: Es gibt kein «typisch» männlich oder weiblich.
Ja, Vogelmännchen bedienen auch schon mal ein Harem, aber auch 90 Prozent der Vogelweibchen kopulieren mit mehreren Männchen. Zudem ist das männliche Geschlecht längst nicht immer dominant: So leben Schwertwale oder Tüpfelhyänen im Matriarchat. Überrascht waren Forschende auch, dass ein Drittel aller Albatrospaare einer Kolonie auf Hawaii sich als lesbische Lebensgemeinschaft entpuppte.
Auch mit der Annahme, dass im Tierreich Penisse die interessanteren Forschungsobjekte seien, räumt Cooke auf. Klar, der knöcherne Schimpansenpenis mit winzigen Stacheln ist verrückt, aber das ist auch die spiralförmig gewundene Vagina von Delfinen. Damit können sie vermutlich das Eindringen der Spermien von ungewollten Geschlechtspartnern verhindern – selbstbestimmt! Erstaunt es da noch, dass es Fische mit drei Geschlechtern gibt? Männchen, Weibchen und solche, die ihr Geschlecht im Laufe des Lebens in das eine oder andere umwandeln.
Cooke hat viele Forschende vor Ort besucht und beschreibt sehr anschaulich ihre Erlebnisse und ordnet sie ein. Unbedingt empfohlen ist, auch die winzig gedruckten Fussnoten zu lesen, sie stecken voller Anekdoten. (afo)

Lucy Cooke: Bitch – Ein revolutionärer Blick auf Sex, Evolution und die Macht des Weiblichen im Tierreich, Malik, München 2023, 430 S., ca. 35 Fr.
Warum wir (nicht) immer recht haben
Konträre Meinungen zu verschiedensten Themen gab es schon immer, doch mit dem Aufkommen der sozialen Medien schwand zusehends die Fähigkeit, überhaupt noch konstruktiv miteinander zu diskutieren. Besonders drastisch zeigte sich das während der Corona-Pandemie. Man war entweder für oder gegen die Impfung, für oder gegen die Maskenpflicht.
Da kommt das unterhaltsame und wissenschaftlich fundierte Buch «Die Kunst des klugen Streitgesprächs» von Reto U. Schneider wie gerufen. Darin geht der Wissenschaftsjournalist Fragen nach wie: Was braucht es, damit ein fruchtbarer Dialog entstehen kann? Oder: Wie kommen Meinungen überhaupt zustande?
Das Buch liefert auch ein paar nützliche Tipps, wie zum Beispiel: Folgen Sie im Zweifelsfall der Mehrheitsmeinung der Forscher. Sie werden dann zwar nicht immer, aber meistens recht haben. Oder: Fordern Sie Ihr Gegenüber (oder auch sich selbst!) heraus mit der Frage: «Was würde Sie vom Gegenteil überzeugen?» Wer darauf keine Antwort geben kann oder will, mit dem oder der erübrige sich eine Diskussion, schreibt Schneider. «Eine Meinung, von der man weiss, dass man sie nie ändern wird, ist gar keine Meinung, sondern ein Glaube.» (nw)
Reto U. Schneider: Die Kunst des klugen Streitgesprächs – Wer diskutieren will, sollte diese Regeln kennen. Kösel-Verlag, 160 S., ca. 28 Fr.
Wie man in der Vergangenheit gräbt
Die Archäologie bietet ein wertvolles Fenster in unsere Vergangenheit. Überall dort, wo schriftliche Quellen fehlen, liefert sie Hinweise auf vergangene Kulturen. Zudem ermöglicht sie Einblicke in das Alltagsleben jener zahlreichen Menschen, die in schriftlichen Quellen nicht vorkommen.
Der Archäologe Jens Notroff gibt in seinem Buch einen faszinierenden Einblick in dieses Fachgebiet. Sein leicht zu lesender Text wendet sich an ein breites Publikum, und man lernt die archäologische Arbeitsweise Schritt für Schritt kennen. So erfährt man, wie Archäologen eine Grabung vorbereiten, beispielsweise mit geomagnetischen Messmethoden, dem Abtasten des Bodens mit Lasern oder Luftbildern. Auch über die darauffolgende Feldarbeit, die vielerlei Geräte der Archäologinnen und die Dokumentation der Funde liest man viel. Egal, ob es um Überreste einer Siedlung oder um Grabbeigaben geht.
Und wer sich immer schon gefragt hat, wie Forschende das Alter von Funden mit verschiedenen Methoden bestimmen, weiss auch das nach der Lektüre dieses sehr gelungenen Buches. (abr)
Jens Notroff: Staub Steine Scherben – Wie Archäologen in der Vergangenheit graben und die Gegenwart finden. Hanserblau, 220 S., ca 35 Fr.
Vom kleinen Mann im grossen Kosmos
Es ist die unglaubliche Geschichte eines Mannes aus dem Toggenburg. Jost Bürgi (1552–1632), aus einer bürgerlichen Familie in Lichtensteig, ohne akademische Ausbildung, war ein Kunsthandwerker mit ungewöhnlicher mathematischer Begabung. Der begnadete Uhrmacher Bürgi konstruierte die erste Uhr, die Sekunden anzeigte. Er entwickelte Himmelsgloben und Vermessungsinstrumente. Und er erfand eine Methode, um einfach Logarithmen zu ermitteln. Das Verfahren war eine wichtige mathematische Grundlage, damit Johannes Kepler seine bahnbrechenden astronomischen Gesetze aufstellen konnte.
Das Buch zur derzeit laufenden Ausstellung im Kulturmuseum in St. Gallen überzeugt, weil die Beiträge von namhaften Wissenschaftlern den Menschen und Handwerker Bürgi in den Kontext der damaligen Zeit stellen: Der Leser erhält in verständlicher Sprache und reich illustriert einen spannenden Einblick in eine Zeit, in der die Wissenschaft das Weltbild neu ordnete und damit in der Gesellschaft Ängste und Unsicherheit hervorrief. Das Buch ist somit aktueller denn je. (lae)
Jost Bürgi: Schlüssel zum Kosmos. Kulturmuseum St. Gallen (Hrsg.), Verlag FormatOst, 328 S., ca. 48 Fr.
Der Weihnachtsmann und andere Mythen
Da wäre zum Beispiel die Sache mit Santa Claus. Die Darstellung als rundlicher Mann mit rotem Mantel und weissem Rauschebart soll eine Erfindung von Coca-Cola sein. Eine beliebte Behauptung – nicht nur an Weihnachtsapéros. Stimmen tut sie jedoch nicht. Denn den Weihnachtsmann gab es in ähnlicher Form bereits Mitte des 19. Jahrhunderts, rund 20 Jahre bevor Coca-Cola erfunden wurde. In den 1920er-Jahren wurde Santa so richtig populär und sah dabei in Zeitschriften ziemlich genauso aus wie später in den Werbekampagnen von Coca-Cola.
Das Aussehen von Santa Claus ist einer von 101 verbreiteten historischen Mythen, die die niederländische Historikerin Jo Hedwig Teeuwisse in ihrem neuen Buch fundiert und gleichzeitig unterhaltsam widerlegt. Dabei wird so manche lieb vermeintliche Gewissheit umgestossen: zum Beispiel, dass im Mittelalter nur die Geistlichen lesen konnten, Hitler die Autobahn erfand und die Chinesische Mauer das einzige vom Menschen geschaffene Objekt ist, das aus dem Weltall erkennbar ist. (fes)
Jo Hedwig Teeuwisse: Fake History – Hartnäckige Mythen aus der Geschichte. Verlag Wilhelm Heyne, 432 S., ab 18 Fr.
Packende Entdeckungen unter der Erde
Francesco Sauro schaut seit 20 Jahren unter die Erdoberfläche. Der italienische Höhlenforscher hat dabei über 100 Kilometer unbekanntes Terrain entdeckt. Jetzt nimmt uns der Speläologe mit seinem wie ein Roman geschriebenen Buch mit in den «verborgenen Kontinent». Da gibt es Höhlensysteme, die mehr als 1000 Meter unter die Erde führen, Tropfsteine, die über 70’000 Jahre alt sind, Säle, die mit Eiskristallen überzogen glitzern oder Höhlen, die so warm und feucht sind, dass Forschende nur für kurze Zeit hinuntersteigen können. Selbst in grönländische Gletscher oder ins Gletschermeer unterhalb des Mont Blanc ist Sauro schon gestiegen. Dort sind die Gänge und Säle vergänglich.

Offenbar gehört eine gehörige Portion Abenteuerlust, Beharrlichkeit, körperliche Fitness und Klettergeschick zum Job eines Speläologen. Sauro prahlt jedoch nicht, er beschreibt seine Touren packend, aber auch nachdenklich, manchmal sogar poetisch und ordnet sie in die Geschichte der Höhlenforschung ein. Er erwähnt nur nebenbei in Klammern, dass er einmal in einem unterirdischen Wasserfall fast an Unterkühlung gestorben wäre. (afo)
Francesco Sauro: Der verborgene Kontinent. Knesebeck, 288 S., ca. 37 Fr.
Vom Anfang der modernen Klimaforschung

Wer sich für Wetter und Klima interessiert, der kommt um das neue Buch «Humboldts Wetterwerkstatt» nicht herum. Die Autoren, der Klimawissenschaftler Stefan Brönnimann und der Wissenschaftshistoriker Dominik Erdmann, greifen darin auf einen riesigen Fundus des grossen Geografen und Forschungsreisenden Alexander von Humboldt zu: 15’000 Briefe, Manuskripte, Tabellen und Zeichnungen. Für von Humboldt (1769–1859) war das die Datenbank für seine Klimaforschung. Er gilt als Begründer der modernen Klimawissenschaft.
Die Autoren entschieden sich für 15 Themen aus dem grossen Nachlass, die im Buch jeweils unabhängig für sich stehen. Verständlich geschrieben und reich illustriert, zeigen die Autoren, wie von Humboldt und seine Kollegen Wetter und Klima im politischen und wissenschaftlichen Kontext ergründeten und mit welchen Problemen sie beim Messen damals zu kämpfen hatten. Spannend ist jeweils der Bogen, den die Autoren in die Moderne spannen. Dem Laien wird so die komplizierte Klimawissenschaft zugänglich gemacht. (lae)

Stefan Brönnimann und Dominik Erdmann: Humboldts Werkstatt. Haupt-Verlag, 240 S., ca. 36 Fr.
Wir und unsere kosmischen Ahnen
Zwischen uns und dem Universum besteht eine spezielle Verbindung: Ohne die frühen Sterne im Universum, die längst explodiert sind, würde all das nicht existieren, was uns ausmacht: der Kohlenstoff unserer Zellen, das Eisen in unserem Blut, das Gold und Silber, mit dem wir uns schmücken.
In ihrem Buch betreibt die Astrophysikerin und Bloggerin Jillian Scudder daher kosmische Ahnenforschung. Dabei hangelt sie sich den Stammbaum immer weiter hinauf: von der Erde und ihren Geschwisterplaneten (die Eltern) zur Sonne und den Sternen (die Grosseltern) über die Galaxien bis zur Entstehung des Universums (die Ururgrosseltern).
Dabei behandelt die Autorin Fragen wie: «Was braucht ein Planet, damit Leben wirklich existieren kann?», «Produzieren Sterne wirklich Gold?», und «Welche Form hat ein Schwarzes Loch?» Das wird ergänzt durch teils verblüffende Gedankenexperimente: «Was für ein Gedränge gäbe es, wenn es eine Tür gäbe, durch die man auf die Mondoberfläche treten könnte?» Ein Buch zum selektiven Schmökern. (jol)

Jillian Scudder: In 74 Fragen durch das Universum – Warum Sterne funkeln und wo wir nach ausserirdischem Leben suchen sollten. Haupt, 224 S., ca. 34 Fr.
Das revolutionäre Jahr 1848
1848 krachte es in Europa: In der Schweiz und in vielen anderen Ländern fanden Revolutionen statt, und es vollzogen sich tiefgreifende Änderungen. Diese Revolutionen seien in ihrer Intensität und geografischen Reichweite in der europäischen Geschichte einzigartig, schreibt der Historiker Christopher Clark von der Universität Cambridge in seinem neuen, sehr lesenswerten «Spiegel»-Bestseller. Auf rund 1000 Seiten analysiert Clark, was in dem turbulenten Jahr 1848 in verschiedenen Ländern vor sich ging.
Obwohl jedes Land mit dem Entstehen der Nationalstaaten seine eigene Erzählung zu den Geschehnissen in jenem Jahr ausgebildet habe, findet Clark doch viele Gemeinsamkeiten. Und er beschäftigt sich auch mit der grundlegenden Frage, wann man eine Revolution als erfolgreich bezeichnen könne. Weil auf die Revolution oftmals Gegenrevolutionen folgen. Mit dem zeitlichen Abstand von mehr als 150 Jahren sind solche Fragen auf jeden Fall leichter zu beantworten. (abr)
Christopher Clark: Frühling der Revolutionen – Europa 1848/49 und der Kampf für eine neue Welt. DVA, 1168 S., ca. 60 Fr.
Das Ende der Vergänglichkeit?
Noch nie war das Forschungsthema «Altern» heisser als heute. Vor allem Tech-Mogule aus dem Silicon Valley stecken Milliarden Dollar in die Suche nach lebensverlängernden Elixieren, wie Ulrich Bahnsen im spannenden Buch «Das Uhrwerk des Lebens» schreibt. Darin widmet sich der Wissenschaftsjournalist («Die Zeit») den ebenso rasanten wie vielversprechenden Fortschritten im Bereich der Altersforschung.
Die Ära, in der Altern ein normaler, unvermeidlicher Teil des Lebens gewesen ist, sei nun vorbei, schreibt Bahnsen. Künftig «können wir alt werden, wenn wir es wollen.» Dieses gewagte Statement basiert der Autor auf diversen wegweisenden Entdeckungen der letzten Jahre: auf einer «epigenetischen» Lebensuhr, die in jeder Zelle tickt; auf der verjüngenden Wirkung von jungem Blutplasma (bei Mäusen); oder auf dem Diabetes-Mittel Metformin, das vor Krebs, Herzinfarkt und Demenz schützen und möglicherweise sogar die Lebensuhr verlangsamen kann.
Trotz allem: Sterben werden wir weiterhin, das weiss auch Bahnsen. Vielleicht künftig einfach erst nach einem gesunden, langen Leben mit 120 oder noch mehr Jahren. (nw)
Ulrich Bahnsen: Das Uhrwerk des Lebens – Wie die Medizin den Code des Alterns entschlüsselt. Quadriga-Verlag, 240 S., ca. 24 Fr.
Wo kommen unsere Rohstoffe her?
Wusstest du, dass Lithium, das unter anderem für Akkus in Elektroautos gebraucht wird, vor allem in Salzwüsten gesucht wird? Das leichteste Metall der Erde steckt aber auch in einem Standardmedikament der Psychiatrie, das seit Jahrzehnten zur Behandlung von bipolaren Störungen verwendet wird.
In dem grossartig illustrierten Kinderbuch «Atlas der Rohstoffe» erzählt der Autor Alessandro Giraudo spannende Geschichten über die Welt der Rohstoffe – vom Weizen in unserem Brot oder von Baumwolle in unserer Kleidung, über Zinn in Konservendosen sowie Silber in manchen Süssigkeiten bis hin zum Kupfer in Kabeln, von dem sich etwa in einem Flugzeug zusammengerechnet mindestens 500 Kilometer befinden.
Neben den Ursprüngen und Anwendungsgebieten all der Rohstoffe erfährt man aber auch, dass etwa Bergleute früher Kanarienvögel mit in die Schächte der Kohleminen nahmen. Der Grund: Hörte der kleine Vogel auf zu zwitschern und kippte um, deutete dies auf gefährliches Grubengas hin. Giraudo erinnert zudem daran, dass die Entdeckung von Erdöl damals viele Wale rettete. Denn fortan wurde alsbald kein tierisches Öl mehr produziert, das in der Industrie zum Schmieren aller Maschinen verwendet wurde. Allein amerikanische Fischer jagten zu jener Zeit im Durchschnitt 15’000 Wale pro Jahr. (bry)

Alessandro Giraudo: Atlas der Rohstoffe. Verlag Midas, 88 S., ca. 33 Fr.
Fehler gefunden?Jetzt melden.