Staatsanwalt meldet Berufung anGeht Gerichtsfall um Brasserie Lorraine in nächste Runde?
Das Regionalgericht Bern-Mittelland sprach die Brasserie Lorraine im Fall um einen Konzertabbruch frei. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Berufung gegen das Urteil angemeldet.

Der Fall sorgte weit über Bern hinaus für Schlagzeilen: Im Juli 2022 spielte die Berner Reggae-Band Lauwarm in der Brasserie Lorraine – und musste das Konzert abbrechen, weil mehrere Gäste bei den Lokalbetreibern ihr Unwohlsein aufgrund von Kleidung und Frisuren der Musiker geäussert hatten.
Die Junge SVP und eine Privatperson zeigten die Genossenschaftsbeiz daraufhin wegen Rassendiskriminierung an – das Regionalgericht Bern-Mittelland sprach die Brasserie jedoch am 17. Februar frei. Nun hat die Staatsanwaltschaft Berufung gegen das Urteil angemeldet. Dies schreibt der «Blick» mit Verweis auf eine Recherche der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Ob der Fall damit tatsächlich vor dem Berner Obergericht neu verhandelt wird, ist allerdings noch nicht klar. Die Generalstaatsanwaltschaft wolle nun die schriftliche Urteilsbegründung abwarten und dann entscheiden, ob die Berufung auch wirklich erklärt werde.
Der Staatsanwalt hatte im Prozess argumentiert, Menschen dürfe nicht vorgeschrieben werden, welche Frisur und Kleidung diese zu tragen hätten, um eine gewisse Musik zu spielen. Das sei schlichtweg rassistisch. Die Einzelrichterin ging im Urteil nicht auf den Vorwurf der Rassendiskriminierung ein. Vielmehr könne die Brasserie nach dem Unternehmensstrafrecht nicht verantwortlich gemacht werden.
mik
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