Geldberater beantwortet FragenBieraktien sind für Anleger eher eine Schnapsidee
In Aktien von Bierbrauern zu investieren, lohnt sich nur beschränkt. Die Aussichten auf eine rasche Erholung der Kurse ist nicht da, auch sind die Dividendenrenditen gering.
Ich hatte vor 6 Jahren 120 Aktien Anheuser-Busch InBev zum Kurs von 100.80 Euro gekauft. Heute ist der Kurs fast auf der Hälfte. Besteht Hoffnung auf rasche Erholung? R. M.
Nein. Anheuser-Busch InBev ist der grösste Bierkonzern der Welt und verfügt in Nordamerika, Lateinamerika und Afrika über eine starke Position. Obwohl eine gefloppte Genderwerbeaktion für Bud Light in den USA den Konzern belastete, konnte der Bierbrauer mit seinen letzten Quartalszahlen positiv überraschen.
Eine Kurserholung brachte die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogrammes. Allerdings ging der weltweite Bierabsatz zurück. Eine rasche Erholung auf Ihren Einstandspreis halte ich aber für unrealistisch. Auch die Dividendenrendite ist bescheiden. Etwas mehr Dividende verdienen könnten Sie bei der niederländischen Konkurrentin Heineken. Doch kursmassig liegt auch da kaum viel drin, nachdem Heineken angesichts enttäuschender Verkäufe und hoher Kosten den Ausblick gesenkt hatte. Da hilft es wenig, dass zu den grösseren Aktionären von Heineken Microsoft-Gründer Bill Gates zählt.
Besser gegangen wäre es Ihnen mit den Aktien des dänischen Bierbrauers Carlsberg, zu dem die Schweizer Feldschlösschen gehört. Mehr Chancen bietet zudem der US-Brauer Molson Coors Beverage. Doch selbst bei diesen beiden Titeln stufe ich die Kursaussichten nicht als berauschend ein und würde an der Seitenlinie bleiben, zumal Sie auch noch Währungsrisiken tragen.
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