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Heute vor 80 Jahren
Bauern geben altes Werkzeug ab

Aus dem Archiv der «Zürichsee-Zeitung».
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Im 2. Weltkrieg waren Lebensmittel rationiert. Dieser Umstand hat sich ins kollektive Gedächtnis der Schweiz gebrannt. Aber weniger bekannt ist, dass damals auch Eisen und Metalle Mangelware waren. Am 15. Februar 1941 fehlten die dringend gebrauchten Rohstoffe. Die Bauern rund um den Zürichsee wurden um Hilfe gebeten. Sie wurden dazu aufgerufen, an einer Sammlung der Kantonalstelle für Ackerbau beizutragen, wie der «Anzeiger vom Zürichsee» schrieb.

Demnach sollten die Bauern ihr Inventar auf Werkzeuge und alte Pflüge durchsuchen, welche nicht mehr gebrauchsfähig waren. «Gebt das alte Eisen», war das Gebot der Stunde. Denn der ausserordentlich wichtige Rohstoff werde für die «Anbauvermehrung» dringend gebraucht. Wer damals noch Maschinen und Werkzeuge übrig hatte, konnte diese einem Wertstoffsammler oder der Gemeindesammelaktion abgeben. Diese Geräte, die «vielleicht schon seit Jahren zwecklos herumliegen», sollten dann der Industrie zugutekommen. Die Fabriken seien sonst nicht mehr in der Lage, alle eingegangenen Bestellungen rechtzeitig auszuführen.

Landi-Boote sollen auf den Zürichsee zurückkehren

Auch die Staatsrechnungsprüfungskommission befasste sich damals mit schwerem Gerät oder, besser gesagt, mit dessen Finanzierung. Es stand zur Diskussion, ob die Dampfboot AG einen finanziellen Beitrag vom Kanton Zürich erhalten soll, um drei neue Motorschiffe zu kaufen, wie der «Zürichsee-Zeitung» zu entnehmen war. Der Regierungsrat wollte den Erwerb mit einem Beitrag von 75’000 Franken unterstützen. Die Kommission empfahl dem Kantonsrat, diesen Antrag anzunehmen. Bei den Booten handelte es sich um Exemplare, welche 1939 an der Landi Passagiere transportierten. Der Preis erscheint aus heutiger Sicht als ein Schnäppchen. Die drei Motorschiffe waren für je 150’000 Franken hergestellt worden und standen nur ein halbes Jahr lang in Betrieb.

Die Dampfboot AG befand sich damals in einer schwierigen Situation: Der alte Schiffspark benötigte dringend eine Erneuerung. Zudem waren die veralteten Schiffe «im Betriebe unwirtschaftlich». Dementsprechend schlecht stand es auch mit den Finanzen. Die finanzielle Lage war seit Jahren so ungünstig, dass der Kanton und die am Zürichsee gelegenen Gemeinden «beträchtliche Beiträge» leisteten, um die Betriebsdefizite zu decken. Mit der Anschaffung war jedoch Besserung in Sicht. Der Kauf der drei Motorschiffe sollte für den Schifffahrtsbetrieb auf dem Zürichsee technisch und finanziell erhebliche Verbesserungen bringen. Die Schiffe mit den Namen Speer, Halbinsel Au und Möve wurden gekauft und blieben bis Ende 90er-Jahre in Betrieb.