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Frisches Geld für die Schweiz
Warum die SNB neue Banknoten will und wer mitgestalten darf

Der SNB Notendoktor, er muss verbrannte oder zerstückelte Banknoten analysieren, am 18.12.2019 in Bern. Foto: Raphael Moser / Tamedia AG
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Warum braucht es wieder neue Banknoten?

Die letzte Notenserie führte die Schweizerische Nationalbank (SNB) zwischen 2016 und 2019 ein. Die aktuellen Scheine hätten sich als «hochwertig, schön und fälschungssicher» herausgestellt, sagte der neue SNB-Präsident Martin Schlegel an einer Medienkonferenz in Bern. Damit das weiterhin so bleibe, brauche es eine neue Notenserie. Schlegel verwies dabei auf die Vorteile von Bargeld: Es sei für alle zugänglich, einfach zu nutzen und brauche weder Strom noch Geräte, um zu funktionieren.

Wie sollen die neuen Banknoten aussehen?

Die neue Banknotenserie wird laut der SNB unter dem Thema «Die Schweiz und ihre Höhenlagen» lanciert. Sie soll sich der einzigartigen Topografie der Schweiz widmen. Die Nationalbank hält damit am eingeschlagenen Weg fest, keine bekannten Persönlichkeiten mehr auf den Geldscheinen abzubilden.

Konkret seien das für die 10-Franken-Note die Tiefenlagen, für die 20-Franken-Note das Mittelland, für die 50-Franken-Note der Jura, für die 100-Franken-Note die Voralpen. Für die 200-Franken-Note steht das Gebirge und für die 1000-Franken-Note das Hochgebirge im Fokus.

So lautet die Aufgabe, welche die SNB im Gestaltungswettbewerb stellt. «Das Thema hat der Bankrat vorgegeben», sagte Schlegel. Es stehe für die Vielseitigkeit der Schweiz und lasse sich bildhaft darstellen.

Sind bei den neuen Noten Änderungen bei Stückelung und Farben geplant?

Nein. Was die Stückelung betrifft, so ist die Schweizer Bevölkerung laut repräsentativen Umfragen der SNB mit den aktuellen Geldwerten zufrieden. Dazu gehört auch die 1000er-Note. Sie spielt bei der Wertaufbewahrung eine wichtige Rolle. Rund die Hälfte des wertmässigen Bargeldumlaufs besteht aus der wertvollsten Banknote.

Ebenfalls hält die SNB an der aktuellen Farbgebung der Banknoten fest: Die Bevölkerung habe sich daran gewöhnt und die Farben hätten sich bewährt, sagte Sébastien Kraenzlin, stellvertretendes Mitglied des Direktoriums. Es gebe deshalb keinen Grund, dies zu ändern.

Wie geht es jetzt weiter?

Als ersten Schritt zur Entwicklung der neuen Banknoten lanciert die Nationalbank einen Gestaltungswettbewerb. Ab sofort können sich alle in der Schweiz tätigen Gestalterinnen und Gestalter für die Teilnahme daran bewerben. Der Wettbewerb, für den am Ende zwölf Gestalter ausgewählt werden, startet im Februar 2025.

Der neue Nationalbankpräsident Martin Schlegel kündigt die neue Banknotenserie an.

Stimmt es, dass die Bevölkerung mitbestimmen kann?

Ja. Eine Fachjury und die Bevölkerung sollen darüber entscheiden, welcher Entwurf das Rennen macht. Wie genau Herr und Frau Schweizer einbezogen werden sollen, ist aber noch offen. Die SNB kann sich aber eine Onlinemeinungsumfrage vorstellen.

Wann sollen die neuen Banknoten ausgegeben werden?

Im Herbst 2026 will die SNB das Wettbewerbsergebnis bekannt geben und dann frühestens Anfang der 2030er-Jahre erste Noten lancieren. Die SNB stelle in Sachen Sicherheit, Funktionalität und grafische Gestaltung hohe Anforderungen an die neue Serie, hiess es weiter.

Wie hoch sind die Kosten?

Unter anderem brauche es Sicherheitsmerkmale, die leicht zu erkennen und schwer zu fälschen seien. Zudem müssten sie leicht voneinander unterscheidbar sein. Die Kosten für die neue Notenserie schätzt Schlegel auf einen «mittleren zweistelligen Millionenbetrag».

Welche Rolle spielt Bargeld noch?

«Bargeld ist aus der Schweiz nicht wegzudenken. Bargeld ist und bleibt ein beliebtes Zahlungsmittel», sagte Schlegel. Deshalb sei die sicherheitstechnische Weiterentwicklung und Neugestaltung der Banknoten zentral und gestützt auf das Mandat der SNB, die Bargeldversorgung zu gewährleisten, auch selbstverständlich.

Mit Material von Keystone-SDA