Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Glosse zu fragwürdigen Spesen
«Denke, das ist okay. Habe ja keinen Teuerungs­ausgleich bekommen»

Ein Kassenzettel mit Angabe der Mehrwertsteuer (8.1%) fuer die Konsumation einer Tasse Espresso, fotografiert am Montag, 15. Januar 2024 in Zuerich. (KEYSTONE/Christian Beutler)

Von: Regierungsrat M. (Name der Redaktion bekannt)

An: Controlling Kanton Bern

Betreff: Spesen

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Nachfolgend meine Spesenabrechnungen der vergangenen Woche.

Banane: 20 Rappen. Natürlich ist das ein geringer Betrag. Aber «Sparen ist verdienen», das muss ich euch vom Controlling ja nicht sagen, haha. 

Bio-Mehrkornbrötli: 95 Rappen. Denke, das geht in Ordnung. Habe letztes Jahr keinen Teuerungsausgleich bekommen. 

Kaugummi «Airwaves»: 1.90 Franken. Was soll ich sagen? «Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.»

Café Crème: 3.50 Franken. Der Café Crème wird immer teurer. Bald haben wir Preise wie in Zürich! Meine persönliche Schmerzgrenze liegt bei 5 Franken. Danach: Tschüss Kafi, ich mach da nicht mehr mit, sollen andere 5 Stutz zahlen.

Laugenbretzeli mit Butter: 3.20 Franken. «Die Kunst des Lebens besteht darin, wenig auszugeben und viel zu haben.» Das habe nicht ich gesagt, sondern Cicero. Bin mir allerdings nicht ganz sicher, wie er es gemeint hat. Was denkt ihr im Controlling?

Almosen an Bettler: 10 Franken. Ein zünftiger Batzen, schon klar. Das habe ich mir entsprechend lange und gründlich überlegt. Aber Nächstenliebe kann es in dieser durchgetakteten Welt voller Bürokraten nicht genug geben.

Gipfeli: 1.10 Franken. Habe keine weiteren Sparzitate mehr auf Wikipedia gefunden. Hmmm …«Wer spart, ist smart»?

Banane: 30 Rappen. Halsabschneider, dieser Coop! Nächstes Mal gehe ich wieder in die Migros.

Das wärs. Vielen Dank für eure Arbeit.

PS: Auf dem Lohnausweis, den ich kürzlich von euch erhalten habe, schlich sich ein Fehler ein. Ich verdiene pro Jahr 280’000 Franken, nicht 280’500 Franken. Bitte nehmts genau, das sind wir als Beamte den Steuerzahlern schuldig.