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Attentat auf Trump in Pennsylvania
Secret-Service-Agenten kontrollierten Gelände nachlässig

Republican presidential candidate former President Donald Trump is helped off the stage at a campaign event in Butler, Pa., on Saturday, July 13, 2024. (AP Photo/Gene J. Puskar)
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Der Secret Service hat im Zusammenhang mit dem Attentat auf US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump vom Juli Fehler eingeräumt. Eine interne Untersuchung habe «Mängel in der Vorausplanung und der Umsetzung» beim Schutz des Ex-Präsidenten während des Wahlkampfauftritts in Pennsylvania gezeigt, sagte der Interimschef des Secret Service, Ronald Rowe am Freitag (Ortszeit) vor Journalisten.

Es habe Kommunikationsversäumnisse gegeben, auch im Austausch mit lokalen Einsatzkräften. Einige wichtige Informationen seien nicht über den üblichen Kommunikationskanal weitergegeben worden und habe damit nicht alle erreicht, sagte er. Probleme seien vorab erkannt, aber nicht an Vorgesetzte weitergereicht und nicht behoben worden.

Nachlässige Kontrollen

«Während einige Mitglieder des Vorausplanungsteams sehr sorgfältig arbeiteten, gab es bei anderen eine Selbstgefälligkeit, die zu einem Verstoss gegen die Sicherheitsprotokolle führte», fügte er hinzu. Einzelne Agenten, die das Gelände im Voraus kontrolliert hätten, seien nachlässig gewesen. «Diese Mitarbeiter werden zur Rechenschaft gezogen.» Rowe betonte, seit dem Attentat seien verschiedene technische und organisatorische Veränderungen angeschoben worden.

Seit der Attacke bekomme Trump ausserdem den gleichen Schutz wie der amtierende Präsident. Rowe verwies zugleich auf die besondere Belastung des Secret Service durch das Wahljahr und viele andere hochrangige Veranstaltungen. «Wir haben nur begrenzte Ressourcen, und wir reizen diese Ressourcen im Moment bis zum Maximum aus.»

Personenschützer stimmten sich nicht mit lokalen Beamten ab

Der Secret Service, der für den Schutz amtierender und ehemaliger Präsidenten zuständig ist, war nach dem versuchten Mordanschlag auf Trump am 13. Juli massiv in die Kritik geraten. Ein Mann hatte bei der Wahlkundgebung in der Kleinstadt Butler von einem Dach aus mehrere Schüsse auf Trump abgegeben, was der 78-Jährige nur um Haaresbreite überlebte. Ein Besucher der Kundgebung starb, zwei weitere wurden verletzt. Trump wurde am rechten Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet.

Rowe zufolge wurden Secret-Service-Mitarbeiter darüber in Kenntnis gesetzt, dass sich bei der Wahlkampfveranstaltung ein Mann auf dem Dach befanden habe, von dem geschossen wurde, diese Information sei jedoch nicht angemessen weitergegeben worden. Zudem stimmten sich die Personenschützer nicht ausreichend mit den lokalen Sicherheitsbehörden ab und verliessen sich zu sehr auf «mobile Geräte», wie Rowe weiter ausführte. Es gab Hinweise, dass der junge Mann Sicherheitsbeamten bereits vor Trumps Auftritt mit seinem Verhalten aufgefallen war, der Ex-Präsident aber trotzdem die Bühne betreten durfte.

Präsidentschaftskandidaten sollen denselben Schutz erhalten wie Präsidenten

Nach dem Mordversuch auf Trump war die damalige Secret-Service-Chefin Kimberly Cheatle zurückgetreten, mindestens fünf Beamte wurden beurlaubt. Rowe forderte eine besser Ausstattung des Secret Service und kündigte einen «Paradigmenwechsel» an.

Er wolle eine «agilere» Behörde, die ihrer Aufgabe auf «höchstem Niveau» nachgehen könne. Das Repräsentantenhaus beschloss am Freitag ein Gesetz, demzufolge Präsidentschaftskandidaten denselben Personenschutz erhalten sollen wie Präsidenten. Die Regelung muss noch vom Senat bestätigt werden.

In der vergangenen Woche hatte es einen weiteren mutmasslichen Attentatsversuch auf Trump gegeben. Ein Verdächtiger wurde verhaftet.

AFP/ij