Anti-Pilz-MittelMedikament für ärmste Kranke der Welt gefunden
Der japanische Pharmakonzern Eisai testet seine Therapie nicht nur gegen Nagelpilz, sondern auch gegen eine Seuche im Sudan. Mit Erfolg – und dank Schweizer Hilfe.
Es ist die am meisten vernachlässigte Krankheit der Welt: Mycetoma wird durch Bakterien oder Pilze ausgelöst, die beim Barfusslaufen in den Körper gelangen. Sie tritt vor allem im Sudan und in Mexiko auf, betrifft häufig Kinder und kann zu Amputationen und schweren Behinderungen führen. Nun gibt es erstmals eine Therapie gegen die Pilzinfektion.
Für die Tabletten mit dem Wirkstoff Fosravuconazole ist im Sudan schon die Zulassung beantragt, sagte am Donnerstag die Genfer Nichtregierungsorganisation «Drugs for Neglected Diseases initiative» (auf Deutsch: Initiative für Medikamente für vernachlässigte Krankheiten). Sie hatte die klinischen Studien im ostafrikanischen Staat Sudan koordiniert.
Geld für klinische Versuche im Sudan
Entwickelt hat das Anti-Pilz-Medikament die japanische Firma Eisai (Umsatz 2023: 4,41 Milliarden Franken). Sie testete es jedoch nur gegen Nagelpilz, wozu es in Japan zugelassen ist. Klinische Versuche gegen die Pilzkrankheit im Sudan waren für Eisai weder lukrativ, noch konnte sie diese allein organisieren. Deswegen vermittelte die Nichtregierungsorganisation. Bei der Durchführung half das Mycetoma Research Center (MRC) in Sudans Hauptstadt Khartoum.
An der Finanzierung der klinischen Studie beteiligt waren unter anderem der Kanton Genf, die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit sowie Médecins Sans Frontières Schweiz.
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