Umstrittener Nachfolger von BiglerAngehender Gewerbeverbandschef mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert
Henrique Schneider solle einem Bericht zufolge unzutreffende Quellenangaben in seinen Publikationen gemacht und zwei Professuren vorgetäuscht haben.

Der designierte Gewerbeverband-Direktor Henrique Schneider ist mit schweren Plagiatsvorwürfen konfrontiert worden. Zudem soll er zwei Professuren vorgetäuscht und somit unter anderem seinen Lebenslauf geschönt haben.
So sollen in den Autorenangaben zu seinen Publikationen akademische Titel oder Verweise auf Studien stehen, die nicht zutreffend sind, wie Recherchen der «NZZ am Sonntag» zeigen. Die Zeitung basierte sich unter anderem auf ein in Auftrag gegebenes Gutachten des österreichischen Plagiatforschers Stefan Weber.
Dieser schreibt auf seiner Website, Schneider stehe im Verdacht, seit mindestens zehn Jahren in seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen systematisch plagiiert zu haben und zwei Professuren vorgetäuscht zu haben.
Henrique Schneider war für ein Stellungnahme vorerst nicht erreichbar. Gegenüber der «NZZ am Sonntag» sagte er, er führe keine akademischen Titel und interveniere, wenn immer er merke, dass solche Titel und Funktionsbeschreibungen mit ihm in Verbindung gebracht würden.
Der 45-jährige Ökonom Schneider wird ab dem 1. Juli neuer Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV). Die Gewerbekammer – das Parlament – des Verbands hatte ihn Anfang Februar ohne Gegenstimme zum Nachfolger von Hans-Ulrich Bigler gewählt. Der 64-jährige Bigler verlässt den Posten nach fünfzehn Jahren altershalber.
SDA/aru
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