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Meinung

Meinung zum Eklat im Langlauf
Bolschunow tickt komplett aus – und der Skiverband nimmts locker

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Das Staffel-Rennen in Lahti sollte die Hauptprobe für die WM vom Februar werden. Doch unfassbare Szenen um den besten Langläufer der Gegenwart werden den Wettkampf in die Langlauf-Geschichte eingehen lassen. Was war passiert? Finnlands Schlussläufer Joni Mäki schneidet dem heranbrausenden Alexander Bolschunow auf der Zielgeraden den Weg ab.

Dieser reagiert, indem er versucht, Mäki mit dem Stock zu schlagen. Als ihm dies misslingt und ihm der Finne davongleitet, versucht er ihm im Ziel erst die Faust ins Gesicht zu schlagen – und fährt ihn damit mit einem Bodycheck mit viel Tempo um. Dass sich Mäki bei der Attacke nicht schwer verletzt, ist auch: Glück.

«Hinter seiner Stirn muss etwas gehörig schieflaufen.»

Der attackierte Mäki über Aggressor Bolschunow.

Denn Mäki beklagt als Folge Handschmerzen und sagt: «Hinter seiner Stirn muss etwas gehörig schieflaufen. Ich dachte, ich nehme die Aussenbahn, damit er nicht so leicht vorbeikommt und die Innenbahn nehmen muss. Ich denke, ich bin früh genug in den äusseren Korridor gegangen.»

Entsprechend resümierte selbst Markus Cramer, der deutsche Trainer im Russen-Team: «Wir waren im Juryraum, und sie haben uns die Situation im Video gezeigt. Zunächst muss ich sagen, dass das, was da am Ende passiert ist, nicht gut war. Alexander hätte das nicht tun dürfen, da gibt es keinen Zweifel. Wenn das bei der WM passiert wäre, wäre es ein Desaster.»

FIS-Verantwortlicher: «Fall ist geschlossen»

Bolschunow und sein Team wurden zwar vom dritten Platz verbannt. Angesichts der vollen Absicht, einem Konkurrenten zu schaden, ist diese Strafe aber lächerlich. Der Internationale Skiverband müsste Bolschunow nun hart anfassen und ihn im Minimum für mehrere Rennen sperren.

Was aber sagte Pierre Mignerey, der Langlauf-Verantwortliche der FIS: «Joni war vorne und konnte seine Spur frei wählen. Dann hat Alexander versucht, rechts vorbeizugehen. Da war aber kein Platz. Es kam zum Kontakt, aber sowas passiert eben. Das gibt es oft in Sprints. Nach den Regeln war alles in Ordnung. Der Fall ist geschlossen.»

So leicht darf es sich die FIS nicht machen: Bolschunow verkörpert seinen Sport neben dem Norweger Johannes Hösflot Kläbo schliesslich wie kein Zweiter. Und kein Sport will doch einen Botschafter, der unfair bis grobfahrlässig handelt.

Ansonsten ist er eine Schande für diesen Sport.

Zumal Mignerey dessen Attacke auch als solche wertete: «Sowas sieht man selten, und wir wollen es auch nicht sehen. Die erste Aktion mit dem Stockschlagen ist ein Sicherheitsrisiko für die Athleten. Aber auch das Verhalten im Ziel ist nicht korrekt. Dennoch hat das keine Auswirkungen auf seine weitere Saison. Wenn es nach uns geht, darf er im nächsten Rennen antreten.»

Wenn Saisondominator Bolschunow nun nur ein bisschen Rückgrat aufweist, entschuldigt er sich rasch bei Mäki – und auch öffentlich, um zumindest zu zeigen, dass er sich seiner (fehlenden) Vorbildfunktion auch gegenüber Nachwuchslangläufern bewusst ist. Ansonsten ist er eine Schande für diesen Sport.

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