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Mehrere Sportler verletzt
Nach dem Langlaufrennen im Engadin ins Spital

Schwerwiegende Erfrierungen: Der Norweger Andreas Nygaard in medizinischer Behandlung im Spital.
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«Die 8. La Diagonela – der perfekte Start in die Langlaufsaison der Langstrecken-Spezialisten»: So hiess es in einer Medienmitteilung der Organisatoren beim Rennen, das am vergangenen Samstag mit Start und Ziel in Zuoz stattfand. Trotz Bilderbuchwetter im tief verschneiten Oberengadin blieb der Wettkampf, der normalerweise als Volkslauf ausgetragen wird, vielen der 138 teilnehmenden Profi-Athleten nicht in bester Erinnerung. Laut einem Bericht der «Engadiner Post» trugen einige Athletinnen und Athleten erhebliche gesundheitliche Probleme davon. Bei Temperaturen bis minus 25 Grad mussten sie sich mit teils schweren Erfrierungen in Spitalpflege begeben.

Die Situation unterschätzt

Wie Recherchen der «Engadiner Post» ergaben, hatten Athleten, Trainer und das OK die Situation offenbar unterschätzt. Dem Norweger Andreas Nygaard erfroren die Hände. Er musste sich im Spital in Sondrio im Veltlin einer Operation unterziehen. Der deutsche Langlauf-Profi Patrick Ottilinger erlitt Erfrierungen dritten Grades an der rechten Hand. Er muss hoffen, dass betroffene Gliedmassen nicht amputiert werden müssen, sonst droht ihm das Karriereende. Andere kamen mit blauen Zehennägeln, Blasen im Gesicht und Gliederschmerzen davon.

Der Entscheid des Organisationskomitees, das Rennen durchzuführen, wurde mit Vorwürfen wie auch mit Verständnis aufgenommen. Der Deutsche Ottilinger geht hart mit dem OK ins Gericht. «Klar steht es in der Selbstverantwortung eines jeden Athleten, das Rennen sofort abzubrechen oder gar nicht erst anzutreten.» Er ist aber überzeugt, dass es besser gewesen wäre, den Start – 8.10 Uhr bei den Frauen, 8.40 bei den Männern – um zwei oder drei Stunden nach hinten zu verlegen.

Fahrlässig gehandelt?

Daten von Meteo Schweiz zeigten, dass die Temperaturen in Zuoz am besagten Samstag bis 11 Uhr zwischen –24,3 und –20,2 Grad lagen, in Samedan war es ähnlich. Nach 11.00 Uhr waren es «nur» noch rund –17 respektive –18,5 Grad. Das OK hatte von Temperaturen von –15 Grad gesprochen.

Viele Athletinnen und Athleten erlitten leichte bis Erfrierungen zweiten und dritten Grades.

Für manche Athleten hat das OK fahrlässig gehandelt. «Das Atmen bereitete Schmerzen. Die Gesundheit und die Sicherheit der Athleten wurden fahrlässig aufs Spiel gesetzt», sagte etwa Peter Soleng Skinstad, der für ein norwegisches Team startete. «Die Erfrierungen sind Beweis genug. Ich hoffe, das OK lernt aus diesen Fehlern.» Sein Landsmann Nygaard sieht es anders. «Das OK möchte ich nicht verantwortlich machen; soweit ich das beurteilen kann, hat es sich an die Regeln und Vorgaben gehalten. Ich habe mich warm genug angezogen und die Temperaturen schlicht unterschätzt.»

Die Organisation der Visma Ski Classic Tour bedauert es, dass Athleten Erfrierungen erlitten haben. «Jede Verletzung ist eine zu viel», hiess es. Allerdings wehrt sie sich gegen die teils massiven Vorwürfe. Die Jury habe noch am Freitagabend die Teamverantwortlichen aufgerufen, sich möglichst gut auf die tiefen Temperaturen vorzubereiten und sich entsprechend zu kleiden. Gemäss Reglement hielt sich die Jury an die Vorgaben – denjenigen, die Erfrierungen erlitten, war dies ein schwacher Trost.

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