Riesenslalom in SestriereBrignone führt ihre eindrückliche Serie fort – Gut-Behrami zeigt eine starke Reaktion
Wenn Federica Brignone im Weltcup ins Ziel kommt, steht sie seit Ende Dezember stets auf dem Podest. Die Führung im Gesamtweltcup kann die Italienerin weiter ausbauen.

Diese Leichtigkeit des Seins. Diese wahnsinnige Technik. Diese unglaubliche Geschwindigkeit auf Ski. Was Federica Brignone zurzeit offenbart, ist stets aufs Neue höchst eindrücklich. Seit dem Super-G von St. Moritz am 21. Dezember vergangenen Jahres steht Brignone bei jedem Weltcuprennen, das sie ins Ziel bringt, auch auf dem Podest. Neun Podestplätze fährt sie so ein.
Einzig in der Weltmeisterschafts-Abfahrt fährt sie auf Rang zehn. Mit der Silbermedaille im Super-G und Gold im Riesenslalom vermag sie an der WM dennoch zu brillieren. 34-jährig steht die Italienerin auf dem zwischenzeitlichen Höhepunkt ihres Schaffens. Das beweist sie auch in Sestriere.
Den ersten Riesenslalom am Freitag gewinnt sie. Nur die zweitplatzierte Alice Robinson kann ihren Rückstand unter einer Sekunde halten. Und am Samstag doppelt die Italienerin bei ihren Heimrennen nach. Und wie.
Nachdem ihre Landsfrau Sofia Goggia einen eindrücklichen zweiten Lauf in den Schnee zaubert, scheint diese Laufzeit unantastbar. Dann kommt Brignone. Mit etwas schlechterer Sicht meistert sie diesen Lauf noch elf Hundertstelsekunden schneller als Goggia, übernimmt mit 1,18 Sekunden Vorsprung die Führung und stellt so die beiden noch oben stehenden Lara Gut-Behrami und Alice Robinson vor nicht bewältigbare Aufgaben.
190 Punkte Rückstand von Gut-Behrami auf Brignone
Gut-Behrami klassiert sich zum Schluss auf Rang zwei, Robinson auf Rang drei. Für die Schweizerin ist es eine Versöhnung mit dieser Strecke, auf der sie am Vortag mit guten Zwischenzeiten im ersten Lauf ausschied. «Ich muss mich in letzter Zeit davon überzeugen, dass, auch wenn nicht alles immer perfekt ist, ich schnell fahren kann», sagt die 33-Jährige gegenüber SRF. Für die Neuseeländerin Robinson ist es der zweite Podestplatz innerhalb von rund 24 Stunden.
Im Kampf um den Gesamtweltcup büsst Gut-Behrami damit erneut auf Brignone ein – 190 Punkte sind es nun, und wenig deutet aktuell auf einen Leistungseinbruch der 34-fachen Weltcupsiegerin hin, die vor ihrem Doppelsieg von Sestriere sogar noch mehrere Tage krank war.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Gefühlsskala befindet sich die 99-fache Weltcupsiegerin Mikaela Shiffrin. Nach dem 25. Rang am Freitag erklärte die Amerikanerin gegenüber SRF sichtlich emotional, dass sie nun um Punkte statt um Podestplätze kämpfe. Dies bestätigt sich auch am Samstag. Mit 2,50 Sekunden Rückstand verpasst Shiffrin den Einzug in den zweiten Lauf.
Besser ergeht es der Schweizerin Vanessa Kasper, die mit dem 18. Rang ihr Karrierebestresultat im Weltcup herausfährt. Einen Platz vor ihr klassiert sich Wendy Holdener. Wieder überzeugen kann Camille Rast, die nach dem neunten Rang am Freitag am Samstag den zehnten Platz belegt.
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Der Liveticker zum Nachlesen:
1 – Alice Robinson
Wie gestern und an der WM heisst das Duell: Brignone gegen Robinson! Die Neuseeländerin attackiert von Beginn an, doch der perfekte Lauf gelingt ihr nicht! Gegen die entfesselte Brignone hat sie keine Chance, verliert schon bis zum Mittelabschnitt sechs Zehntelsekunden und fällt sogar noch hinter Gut-Behrami zurück. Rang drei für Robinson!
2 – Lara Gut-Behrami
Die letzte Schweizerin ist gestartet! Doch schon im ersten Abschnitt verliert Gut-Berami beinahe vier Zehntelsekunden. Und leider geht diese Tendenz so weiter! Mit Brignone kann sie nicht mithalten, doch es reicht ihr dennoch aufs Podest! 77 Hundertstelsekunden beträgt ihr Rückstand im Ziel, das heisst: Zwischenrang zwei!
3 – Britt Richardson
Kaum bin ich am schreiben, schon ist die Kanadierin ausgeschieden. Nur wenige Tore kann sie in diesem zweiten Lauf hinter sich bringen, dann fällt sie aufgrund eines Innenski-Fehlers aus. Schade, noch nie war sie so gut klassiert nach einem ersten Durchgang.
4 – Federica Brignone
Die Gesamtweltcupführende gewann gestern dank einer überragend Leistung. Sie hat beim Start über eine Sekunde Vorsprung auf Goggia und kann diesen zwischenzeitlich sogar noch ausbauen! Auch sie kann zwar im Steilhang nicht ganz mit Goggia mithalten, verliert dort fast eine halbe Sekunde doch im Ziel reicht es ihr locker zur Führung! 1,18! ist ihr Vorsprung, Laufbestzeit!
5 – Sara Hector
Die Schwedin ist gut zu hören, sie gibt hörbare Laute von sich. Doch sie kann sich nicht zur Führung schreien, denn sie ist zu weit weg von den Toren, kommt nicht in Fahrt in diesem Lauf und verliert im Ziel über eine Sekunde.
6 – Julia Scheib
Die Österreicherin verliert wenig, dafür aber konstant Zeit auf Goggia. Und auch sie kann im Steilhang nicht mit der Italienerin mithalten. Im Ziel resultiert dennoch Rang zwei für Scheib.
7 – Camille Rast
Gestern war sie mit ihrem neunten Rang die beste Schweizerin. Schon bis zur ersten Zwischenzeit verliert sie aufgrund eines Fehlers die hälfte ihres Vorsprungs. Und dann kann auch sie im Steilhang nicht mit Goggia mithalten. Im Ziel resultiert Zwischenrang sechs.
8 – Valerie Grenier
Die kanadische Technik-Spezialistin startet gut in diesen Lauf, doch dann verschneidet sich ihre Skis und sie fliegt ab. Zum Glück ist ihr nichts passiert. Sie fährt selbstständig ins Ziel.
9 – Zrinka Ljutic
Die Kroatin liegt nur 58 Hunderstelsekunden hinter der Führenden des ersten Laufs. Doch so richtig anzugreifen vermag sie in diesem Lauf nicht. Auch sie fällt hinter Goggia und zwar klar, denn nur schon im Steilhang verliert sie 8 Zehntelsekunden. Im Ziel ist es dann über eine Sekunde.
10 – Thea Louise Stjernesund
Die Norwegerin ist im Riesenslalom in Form, das zeigen auch ihre steten Top-10-Klassierungen in den letzten Rennen. Im Steilhan kann aber auch sie nicht mit Goggia mithalten, verliert dort mehr als eine halbe Sekunde. Im Ziel ist es dann Zwischenrang fünf.
11 – Paula Moltzan
Sie startet mit einer halben Sekunde Vorsprung auf Goggia in diesen Lauf, doch schon bei der ersten Zwischenzeit ist sie eine halbe Sekunde zurück. Im Ziel ist es Zwischenrang vier für die Amerikanerin.
12 – Lara Colturi
Sie fährt unter albanischer Flagge, aufgewachsen ist sie aber ganz in der Nähe von Sestriere. Die 18-Jährige zeigt von Beginn an ihre eindrucksvolle Technik, verliert nur wenig auf Goggia. Doch dann kommt der Mittelabschnitt und dort ist auch sie chancenlos auf Goggia, im Ziel sind es rund 5 Zehntelsekunden Rückstand und Zwischenrang zwei.
13 – Marta Bassino
Die Italienerin verlor im ersten Lauf weniger als eine Sekunde auf Robinson. Nun scheint also alles möglich in diesem Rennen. Doch der Mittelabschnitt ist fehleranfällig und dann scheidet sie aus. Sie rutscht auf dem Innenski aus.
14 – Stephanie Brunner
Die zweite und sogleich zweitletzte Österreicherin in diesem Lauf fährt sehr engagiert, verliert somit auch nicht viel Zeit, doch dann schleicht sie im gegen den Schluss ein paar Fehler ein und auch sie verliert über eine Sekunde und fällt damit etwas zurück.
15 – AJ Hurt
Die nächste Amerikanerin zeigt auch eine eher wilde Fahrt, zähmt aber nach dem Startabschnitt selbst etwas und kommt so als Zweite ins Ziel. Doch auch sie verliert über 0,6 Sekunden.
16 – Nina O’Brien
Die Amerikanerin versetzt es kurz, sie rutscht weg und verpasst damit ein Tor. Der erste Ausfall in diesem Lauf ist somit Tatsache.
17 – Sofia Goggia
Die italienische Speedspezialistin ist – wie immer – angriffig und bei ihrer Fahrt schreien sie die Fans beinahe ins Ziel. Diese Euphorie überträgt sich auf die Fahrerin und sie kommt mit beinahe einer Sekunde Vorsprung ins Ziel!
18 – Mina Fürst Holtamnn
Die Norwegerin zeigt nun wie es geht: Sie übernimmt nach einer angriffigen Fahrt die zwischenzeitliche Führung. Ihre Fäuste im Ziel zeugen von Zufriedenheit.
19 – Wendy Holdener
So, die zweite Schweizerin in diesem Durchgang fährt. So ganz funktionieren will es bei ihr zu Beginn dieses Laufs aber nicht, sie braucht lange bis sie den Rhythmus findet – und so ganz findet sie diesen dann doch irgendwie nie. Im Ziel bedeutet dies Zwischenrang drei.
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