Geldberater zu Aktien Wenn man mit einer Aktie tief im Minus ist, nicht noch zukaufen
Für Automobilzulieferer wie Feintool bleibt das Marktumfeld anspruchsvoll. Zusätzlich lastet der starke Franken auf dem Aktienkurs des Unternehmens.
Wir halten 170 Aktien von Feintool. Ankauf 49.14, heutiger Kurs unter 20 Franken. Sollen wir weitere Aktien dazukaufen? M.H.
Nein. Die Aktien des Automobilzulieferers Feintool haben einen langen Kurszerfall hinter sich. Vor sechs Jahren kosteten sie noch fast 90 Franken. Dass sich die Papiere zuletzt leicht erholten, hat mit Sparmassnahmen und dem Stellenabbau zu tun, bei dem ein Teil der Produktion von Lyss nach Tschechien verlegt wird.
Grosser Umbau im Automobilsektor
Damit soll künftig eine Verbesserung des Betriebsgewinns um jährlich 7 Millionen Franken möglich werden. Auch unabhängig davon bleibt das Marktumfeld für Feintool anspruchsvoll. Der Automobilsektor, aus dem viele Kunden des Unternehmens kommen, ist in einem tief greifenden Umbau, was negative Spuren bei vielen Schweizer Branchenzulieferern hinterlassen hat – so auch bei Feintool.
Zusätzlich ist das Unternehmen wegen des starken Frankens mit einem rauen Gegenwind konfrontiert. Kurzfristig belasten auch noch Umstrukturierungskosten das Jahresergebnis mit 10 bis 12 Millionen Franken. Ob das mittelfristige Ziel, bis 2026 ein Umsatz von einer Milliarde Franken, wirklich erreicht werden kann, wie es das Management verspricht, ist angesichts wenig versprechender Wirtschaftsperspektiven in Europa zweifelhaft – ebenso wie das Ziel, dass die Betriebsgewinnmarge bis dahin auf 6 bis 8 Prozent gesteigert werden kann. Das wäre fast eine Verdoppelung gegenüber derjenigen von heute.
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