Kriselnde Rüstungs- und RaumfahrtsparteAirbus streicht 2’500 Stellen
Die Raumfahrtsparte musste im ersten Halbjahr Abschreibungen in Höhe von 989 Millionen Euro verbuchen. Der Stellenabbau soll bis Mitte 2026 erfolgen.
![ARCHIV - 01.02.2024, Baden-Württemberg, Immenstaad am Bodensee: Jan Kasper (r), Leiter Systems Engineering bei Airbus, zeigt Journalisten im Reinraum von Airbus Defence and Space den Wolken- und Aerosolsatelliten «Earthcare». (zu dpa: «Airbus streicht 2.500 Stellen») Foto: Felix Kästle/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (KEYSTONE/DPA/Felix Kästle)](https://cdn.unitycms.io/images/BS9ff9tGaQc9x-jkLw-zO8.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=5oy9NppMspQ)
Der europäische Flugzeugbauer Airbus will bis zu 2’500 Stellen in seiner kriselnden Verteidigungs- und Raumfahrtsparte abbauen. Der Bereich sei in den vergangenen Jahren von einem «schwierigen Geschäftsumfeld mit unterbrochenen Lieferketten» und hohen Kosten betroffen gewesen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Nun stünden strukturelle Änderungen an, die zu einem Abbau von «bis zu 2’500 Stellen bis Mitte 2026» führen dürften.
Der Geschäftsteil beschäftigt derzeit rund 35’000 Menschen und leidet unter einer gesunkenen Nachfrage im Raumfahrtbereich. Airbus teilte weiter mit, mit den zuständigen Sozialpartnern wegen des Jobabbaus in Kontakt zu sein, um sie sozialverträglich zu gestalten. Es gehe nun darum, dass die Verteidigungs- und Raumfahrtsparte «schneller, schlanker und wettbewerbsfähiger» werde.
Airbus ist weltweiter Marktführer bei Telekommunikationssatelliten. Der Bereich schwächelt jedoch, auch der Airbus-Konkurrent Thales hatte im Frühjahr einen Plan zur Umverteilung von 1’300 Stellen seiner Raumfahrtsparte innerhalb des Konzerns angekündigt. Bei Airbus führten insbesondere die Probleme im Raumfahrtgeschäft zu einer Halbierung seines Gewinns im ersten Quartal. Konzernchef Guillaume Faury kündigte daraufhin an, die «Wurzeln» der Probleme anzugehen.
Zentral sind demnach die hohen Entwicklungskosten und zugleich veränderten Geschäftsaussichten bei bestimmten Telekommunikations- und Navigationssatellitenprogrammen. Schwierig ist hier, dass diese Satelliten individuell für einzelne Kunden zugeschnitten und in kleinen Mengen produziert werden. Dies verhinderte Effizienzgewinne einer Massenproduktion, hiess es bei Airbus.
DPA/sme
Fehler gefunden?Jetzt melden.