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Ärger nach Übernahme
Haben CS und UBS russischen Kunden geholfen, Sanktionen zu umgehen?

An employee of multinational investment bank UBS walks past a sign of Swiss giant banking UBS above a sign of Credit Suisse in Zurich on August 31, 2023 after the announcement by UBS of the first results since Credit Suisse merger. Banking giant UBS has decided that the Swiss unit of its recently-swallowed rival Credit Suisse will be "fully integrated" into its operations, and thus disappear, without spelling out the implications for job cuts. (Photo by Fabrice COFFRINI / AFP)
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Laut einem Bericht der US-Nachrichtenagentur Bloomberg ermittelt das US-Justizministerium gegen die UBS. Dies weil die CS russischen Kunden dabei geholfen haben könnte, US-Sanktionen zu umgehen.

Die US-Justiz will von der UBS wissen, wie sie und die Credit Suisse die Konten der sanktionierten Kunden in den letzten Jahren behandelt haben, schreibt Bloomberg. Die Ermittler hätten aber noch keine Interviews mit Führungskräften oder Mitarbeitern verlangt.

Im vergangenen Frühling hat das US-Justizministerium eine Reihe von Vorladungen an die Banken geschickt. Das habe sich nun zu einer umfassenden Untersuchung ausgeweitet, wie Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen schreibt.

Mehr als 1000 vermögende Russen auf US-Sanktionsliste

Inzwischen hat das Ministerium auch die amerikanischen Anwälte der UBS über die angeblichen Verfehlungen der von der UBS übernommenen CS gegen die Sanktionsbestimmungen informiert. Untersucht werden aber auch mögliche Verfehlungen der UBS. Die Ermittlungen seien noch in einem sehr frühen Stadium, heisst es in dem Bericht von Bloomberg.

Die Untersuchung beziehe sich nicht nur auf die Sanktionen, die nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 eingeführt wurden, sondern auch auf frühere Sanktionsrunden. Zum Beispiel die nach der Annexion der Krim im Jahr 2014. Mehr als tausend vermögende Russen wurden in den letzten zehn Jahren von den USA auf die schwarze Liste gesetzt.

Gegenüber Bloomberg nahm die UBS nicht Stellung. Die UBS hat auf eine Anfrage dieser Redaktion bislang nicht reagiert.

Die UBS-Aktie reagierte negativ auf den Bericht. Sie sackte nach Bekanntgabe der Meldung zuerst um mehr als 7 Prozent ab, bei Handelsschluss waren es noch knapp 3 Prozent.

Die Anfragen der US-Behörde seien an die UBS direkt gestellt worden, anstatt dass die offizielle Amtshilfe beansprucht worden sei. Normalerweise müssen ausländische Anklagebehörden eine Anfrage an die Schweizer Behörden stellen. Das Bundesamt für Justiz erklärte gegenüber Bloomberg, in dieser Sache bisher keine Anfrage aus den USA erhalten zu haben.

Möglich sei auch, dass es den USA darum gehe den Druck auf die Schweiz zu erhöhen. Laut dem Bericht seien die US-Beamte frustriert darüber, dass die Schweiz ihrer Meinung nach nicht genug tut, um die Sanktionen gegen Russland durchzusetzen und die Geldwäsche zu bekämpfen. (jb/bb)