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Meinung

Kommentar zu Nordkorea
Abschottung bleibt das Ziel

Kim Jong-un, Herrscher von Nordkorea, spricht vor dem Parteikongress: Ein offiziell verbreitetes Bild – unabhängige Berichte gibt es nicht.
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Nordkorea hat den wichtigsten politischen Termin seit fünf Jahren abgehalten, den achten Kongress der herrschenden Arbeiterpartei, und die Welt bekommt davon kaum etwas mit: Das verschlossenste Land der Erde hat sich in der Pandemie noch stärker verbarrikadiert. Die meisten Botschaften sind seit Monaten verwaist, die Büros der internationalen Hilfsorganisationen geschlossen, ausländische Journalisten gibt es in dem Land nicht. Verlassen muss man sich auf die barocke Propaganda der nordkoreanischen Staatsmedien. Angewandte Pyongyang-Wissenschaften, Lektüre zwischen den Zeilen und Jubelbilder.

Die Hardliner im Apparat nutzen die Krise, um sich weiter abzuschotten: Es gibt keine Anzeichen von wirtschaftlichen Lockerungen, keine wegweisenden Beschlüsse, keine wirtschaftlichen Reformen, keine Öffnung – nur die alten Parolen: Die Führung verlangt von den Nordkoreanern mehr Anstrengung und mehr Gehorsam. Militärisch könnte sich die Lage sogar noch verschärfen. Machthaber Kim Jong-un posiert in weisser Marschalluniform und kündigt die Entwicklung von neuen Raketen und Atom-U-Booten an.

In Nordkorea bleibt also alles beim Alten: Dieser unmögliche Staat, dieses Fossil des Kalten Krieges, beutet die eigene Bevölkerung aus und wird die Welt mit Säbelrasseln in Atem halten.