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Zunahme autoritärer Regierungen
Globaler Demokratie-Index erreicht historischen Tiefstand

Weltkarte mit verschiedenen Farbmarkierungen zur Darstellung von Regierungsformen: autoritäres Regime, Hybridregime, unvollständige Demokratie und volle Demokratie.
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Um die Demokratie ist es gegenwärtig nicht gut bestellt, wie der soeben erschienene Demokratie-Index des britischen Wochenmagazins «The Economist» aufzeigt: Mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung lebt laut der Analyse zurzeit in einem Land mit autoritärer Herrschaft.

Obwohl vergangenes Jahr in mehr als 70 Ländern gewählt wurde und rund 1,65 Milliarden Stimmen abgegeben wurden, hat sich der seit 2008 einsetzende Abwärtstrend nicht umgekehrt: Der Gesamtzustand der weltweiten Demokratien ist seit 2006 auf einen neuen historischen Tiefstand im Jahr 2024 gesunken.

Der Index des «Economist» kategorisiert die Länder auf einer Skala von 0 bis 10 anhand der Kriterien Wahlverfahren und Pluralismus, Funktionsweise der Regierung, politische Partizipation, politische Kultur und bürgerliche Freiheiten. Die Länder werden dann in vier Kategorien eingeteilt: vollständige Demokratien, unvollständige Demokratien, hybride Regimes und autoritäre Regimes. Seit 2006 hat der Gesamtwert des Index von 5,52 auf 5,17 im vergangenen Jahr abgenommen. Der tiefste bisher gemessene Wert.

Selbst in den Regionen, die sich 2024 verbessert oder nicht verändert haben, wendet sich die unzufriedene Bevölkerung zunehmend Parteien mit extremen Positionen zu.

Schweiz schafft es auf Platz 5

Zum 16. Mal in Folge wurde Norwegen mit einem Wert von 9,81 zum demokratischsten Land der Welt gewählt. Es folgen Neuseeland und Schweden. Die Schweiz schafft es nach Island auf den fünften Platz. Sie hat sich damit gegenüber dem Vorjahr um drei Plätze verbessert.

Afghanistan ist seit 2021 das am schlechtesten bewertete Land und erhielt nur 0,25 Punkte. Die grösste Veränderung gab es bei Bangladesh, das um 25 Plätze zurückfiel. Der Wiederaufbau der Demokratie in Bangladesh wird gemäss dem «Economist» eine enorme Aufgabe sein, nachdem Sheikh Hasina, die langjährige autokratische Herrscherin des Landes, abgesetzt wurde.

Auch in Europa, wo neun der zehn führenden Länder im Index liegen, gab es einige bemerkenswerte Rückgänge: Frankreich wurde von einer vollständigen Demokratie zu einer unvollständigen Demokratie herabgestuft. Dies spiegelt vor allem die Verschlechterung des Wertes für das Vertrauen in die Regierung wider, nachdem Präsident Emmanuel Macron im Juni vorgezogene Neuwahlen ansetzte, aus denen keine legislative Mehrheit für eine einzelne Partei oder einen Block resultierte. Auch Rumänien wurde nach den Vorwürfen der russischen Einmischung herabgestuft.

Die USA, die 2016 von einer vollwertigen Demokratie zu einer unvollständigen Demokratie herabgestuft wurden, verzeichneten gemäss dem Bericht im Jahr 2024 einige positive Entwicklungen, darunter die reibungslose Durchführung von Wahlen und politisches Engagement. Das Problem des geringen Vertrauens in die Medien und Institutionen, der Einfluss von Lobbyisten und die starken Ungleichheiten bleiben jedoch bestehen.