Jahreszahlen der KantonalbankZKB macht weniger Gewinn – Kanton und Gemeinden profitieren trotzdem mehr
Die Zürcher Kantonalbank hat das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt. Die Gemeinden dürfen sich auf eine Rekordausschüttung freuen.
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) ist 2024 leicht unter dem Rekordgewinn des Vorjahres zurückgeblieben. Kanton und Gemeinden können sich aber dennoch über eine höhere Ausschüttung freuen.
Unter dem Strich sank der Reingewinn um 9,5 Prozent auf 1,12 Milliarden Franken, wie die Bank am Freitag mitteilte. Der Geschäftserfolg, der als Mass für die operative Leistung gilt, sank um 13,1 Prozent auf 1,28 Milliarden Franken. Damit erzielte die Bank das zweitbeste operative Ergebnis der Firmengeschichte.
Einen vergleichsweise starken Rückgang gab es im zentralen Zinsgeschäft, vor allem wegen der wieder sinkenden Leitzinsen. Hier sank der Netto-Erfolg um 7,7 Prozent auf 1,68 Milliarden Franken. Klar rückläufig war auch das vergleichsweise kleine Handelsgeschäft (-15,1% auf 353 Mio.). Als Grund nennt die Bank die im Vergleich zum Vorjahr schwächere Marktdynamik.
Weiter wachsen konnte die Bank dagegen im Geschäft mit Kommissionen und Dienstleistungen. Der Erfolg stieg hier um 8,9 Prozent auf 1,02 Milliarden Franken. Insgesamt sank der Geschäftsertrag damit um 3,3 Prozent auf 3,09 Milliarden Franken.
Ein klares Plus gab es auch erneut beim Hypothekarbestand, der um 5,7 Prozent auf 106,6 Milliarden Franken per Ende Jahr anstieg. Bei den Kundengeldern flossen der Bank netto 29,8 Milliarden Franken neu hinzu.
2025 erwartet ZKB-Chef Urs Baumann ein makroökonomisch herausforderndes Umfeld. Für den Bankenplatz sieht er eine zunehmende Wettbewerbsintensität und steigenden Margendruck. Zudem dürften durch mögliche weitere Zinssenkungen die Zinserträge gemindert werden.
Stocker: Stolz auf die ZKB
Der Kanton Zürich und die Gemeinden können sich über eine höhere Gewinnausschüttung in Höhe von 562 Millionen Franken freuen. Dies ist noch einmal klar mehr als die Rekordausschüttung von 558 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Unter Anrechnung der OECD-Mindeststeuer, welche auf Anfang 2024 eingeführt wurde, erhält der Kanton eine Dividende von 361 Millionen Franken (2023: 358 Millionen Franken). Darin enthalten ist die Dividende zur Deckung der Selbstkosten des Dotationskapitals in der Höhe von 21 Millionen Franken (18 Millionen Franken). Die Gemeinden erhalten 170 Millionen Franken, das ist gleichviel wie im Vorjahr. Die Ausschüttung an die Gemeinden erfolgt im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Zusätzlich profitiert der Kanton von einer Abgeltung für die Staatsgarantie in Höhe von 31 Millionen Franken (30 Millionen Franken).
Der Zürcher Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) zeigte sich erfreut über das «sehr gute Geschäftsjahr» der Zürcher Kantonalbank. Deshalb falle die Ausschüttung an den Kanton und die Zürcher Gemeinden in der gleichen Grössenordnung aus wie im Vorjahr. «Ich bin stolz darauf, dass der Kanton Zürich eine starke Kantonalbank hat», so der Finanzdirektor.
SDA/nlu
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