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Anklage gegen Álvaro Uribe
Kolumbiens Ex-Präsident muss sich einem Strafprozess stellen

(FILES) Former Colombian President (2002-2010) and Senator Alvaro Uribe (C) arrives to the Palace of Justice for a hearing before the Supreme Court of Justice in a case over witness tampering in Bogota, Colombia, on October 8, 2019. Colombia's prosecutors announced on May 17, 2024, that they would try influential ex-president Alvaro Uribe for alleged witness tampering in what will be the first trial of a former head of state in the country's history. (Photo by Raul ARBOLEDA and RAFA SALAFRANCA / AFP)
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Die kolumbianische Generalstaatsanwaltschaft hat Anklage gegen den ehemaligen Präsidenten Álvaro Uribe erhoben. Dem früheren Staatschef (2002-2010) werde Zeugenbestechung und Verfahrensbetrug vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft in einer Anhörung am Freitag mit. Der rechtskonservative Politiker ist damit der erste Ex-Präsident des südamerikanischen Landes, der sich einem Strafprozess stellen muss.  

Uribe wird beschuldigt, Verbindungen zu rechten paramilitärischen Gruppen gehabt zu haben, die in Kolumbien zahlreiche Verbrechen begingen. Der Ex-Präsident wehrte sich gegen die Vorwürfe und verklagte 2014 den linken Senator Iván Cepeda, weil dieser in kolumbianischen Gefängnissen Ex-Paramilitärs zu falschen Zeugenaussagen gegen ihn bewegt haben soll. 

Vorwurf der Zeugenbestechung

Der Oberste Gerichtshof wies die Klage 2018 ab und leitete Ermittlungen gegen Uribe ein. Das Gericht warf dem früheren Staatschef nun seinerseits vor, inhaftierte Paramilitärs bestochen zu haben, um entlastende Zeugenaussagen zu beschaffen.

Uribe ist in Kolumbien sehr umstritten. Seine Anhänger verehren ihn wegen seiner Politik der harten Hand gegen linke Guerillaorganisationen. Gegner machen ihn für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen während seiner Amtszeit verantwortlich. Das südamerikanische Land litt jahrzehntelang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen den Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Bei den Auseinandersetzungen kamen 220 000 Menschen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. 

DPA/wy