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Neuer Tech-Hub in Zürich
Zalando setzt auf die perfekte Passform – und schafft 150 Stellen

Mit der Technologie des Zürcher Software-Start-ups Fision sollen Zalando-Kunden bald ihre Masse nehmen können.
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Da hat man die Traumhose endlich im Onlineshop ergattert, und dann das: Sie passt nicht. Da hilft auch kein Zerren, Hüpfen und Dehnen, der Hintern lässt sich einfach nicht hineinpressen. Und das, obwohl doch eigentlich die richtige Grösse gewählt wurde. Der Frust ist gross. Die Hose muss zurück ins Paket und zurück zum Absender. Das kostet Zeit und Nerven. Und genau das will Zalando jetzt ändern: Mit der Übernahme des Zürcher Start-ups Fision will der Onlinehändler das Frustpotenzial mindern, die Retourenrate senken und gleich noch seine Präsenz in der Schweiz ausbauen. Das haben die Kundinnen und Kunden davon.

Was macht Fision?

Das Software-Start-up Fision wurde vor fünf Jahren in Zürich gegründet und setzt auf 3-D-Bodyscanning. Das heisst, es bietet die Technologie, die es braucht, um Körpermasse exakt auszumessen. Es gibt eine App und eine virtuelle Umkleidekabine, die dem Kunden helfen, die richtigen Kleidergrössen zu finden. Diese Technologie will Zalando jetzt nutzen, um den Onlineshoppern beim Einkauf gleich die richtigen Grössen vorzuschlagen. Denn je nach Hersteller und Kleidermarke können die Grössen stark variieren.

Wie profitieren Kundinnen und Kunden?

Bevor ich ein Kleidungsstück online bestelle, kann ich sichergehen, dass es auch passt. Denn der Nachteil beim Onlineshoppen: Die Auswahl ist zwar gross, anprobieren kann man die Kleidung vor dem Kauf allerdings nicht. Seit vier Jahren probiert Zalando, dieses Problem zu lösen, und macht Kleidervorschläge anhand der Daten, die es durch die Massangaben bei bestellten und zurückgeschickten Produkten sammelt. «Bei 50 Prozent aller Artikel werden auf Basis dieser Informationen Grössenempfehlungen ausgesprochen», sagt Catherine Westphal, Sprecherin bei Zalando. Mit der neuen Technologie soll diese Rate verbessert werden.

Seine Masse muss der Kunde mit der Fision-Technologie nur einmal nehmen. Sie werden dann für weitere Einkäufe gespeichert. Auf Basis der gespeicherten Masse werden dem Kunden dann passende Kleidungsstücke vorgeschlagen. So soll die Retourenrate gesenkt werden. Heute wird über alle Zalando-Märkte rund die Hälfte aller Einkäufe wieder zurückgesendet.

Wann kommt der neue Service?

Wie genau dieser Dienst in die Zalando-App und -Website integriert wird und wann der Kunde ihn nutzen kann, steht noch nicht fest. «Wir gehen davon aus, dass es 18 bis 24 Monate dauern kann, da wir verschiedene Technologien verknüpfen müssen», sagt Westphal. Extra bezahlen muss der Kunde fürs Massnehmen nicht. Auch Retouren bleiben weiterhin gratis.

Wieso baut Zalando einen Tech-Hub auf?

Neben Helsinki und Dublin wird Zürich der dritte Zalando-Hub weltweit, der sich mit neuen Technologien befasst. Neben der Lösung für die richtige Kleidergrösse sollen langfristig weitere Kundenprobleme in Angriff genommen werden. Welche das sind, verrät Zalando noch nicht. Nur so viel: Es wird sich um Computervision und künstliche Intelligenz drehen. Im Moment wird der Hub am Fision-Standort an der Zürcher Stampfenbachstrasse aufgebaut. Das Start-up zählt derzeit rund 20 Mitarbeitende. Doch in eineinhalb bis zwei Jahren soll das Team auf 150 Mitarbeitende anwachsen. «Sobald wir wachsen, werden wir uns nach einer passenden Location in Zürich umschauen», sagt Sprecherin Westphal.

Wieso wählt Zalando Zürich?

Seit Jahren wächst der Onlinehändler in der Schweiz. Hinter Deutschland ist hier der zweitgrösste Markt für den Bekleidungsriesen. 2019 stieg der Umsatz in der Schweiz auf über 900 Millionen Franken. Doch bisher hatte Zalando in der Schweiz keine Mitarbeitenden. Das ändert sich jetzt. Zürich wurde aber auch wegen seiner Nähe zu grossen Universitäten wie der ETH gewählt. Hier geht Zalando bald auf Talentsuche, um die über 100 Stellen zu besetzen. «Wir profitieren hier nicht nur von dem Know-how von Fision», sagt Sprecherin Westphal, «sondern sehen in Zürich auch eine Talentschmiede.»