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Meinung

Xi Jinping in Europa
Besucher mit unfreundlichen Absichten

epa11322003 France's President Emmanuel Macron (R) and Chinese President Xi Jinping (L) pose prior to a bilateral meeting during the Chinese leader's state visit, at The Elysee Presidential Palace in Paris, France, 06 May 2024. French President Emmanuel Macron is to host Xi Jinping for a state visit, seeking to persuade the Chinese leader to shift positions over Russia's invasion of Ukraine and also imbalances in global trade. Xi's first visit to Europe since 2019 will also see him hold talks in Serbia and Hungary. Xi has said he wants to find peace in Ukraine even if analysts do not expect major changes in Chinese policy.  EPA/LUDOVIC MARIN / POOL  MAXPPP OUT
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Die Reiseroute überrascht auf den ersten Blick. Xi Jinping kommt nach fünf Jahren Abwesenheit erstmals wieder nach Europa und macht neben Frankreich ausgerechnet in Serbien und Ungarn halt. Aus chinesischer Perspektive ist die Reiseroute sehr geschickt gewählt. Das Regime in Peking kennt die Bruchlinien in Europa und nutzt die Reise, um die Gräben möglichst zu vertiefen.

Emmanuel Macron hat zuletzt den Machthaber in Peking mit der Aussage erfreut, Taiwan sei eine chinesische Angelegenheit und Europa dürfe sich von den USA nicht in einen Konflikt hineinziehen lassen. Xi Jinping dürfte es auch gefallen, wenn Frankreichs Präsident Europas «strategische Autonomie» einfordert. Alles, was das transatlantische Band zwischen Amerikanern und Europäern schwächt, ist in Chinas Interesse. Das ist auch das Thema bei den nächsten Stationen.

Photo taken on May 5, 2024, shows a huge Chinese flag displayed on one of Belgrade's landmark buildings, The Western City Gate, also known as the Genex Tower, two days before the visit of Chinese President to Serbia. (Photo by Andrej ISAKOVIC / AFP)

Chinas Staatsoberhaupt beehrt ausgerechnet Serbiens Präsidenten Aleksandar Vucic und Ungarns Regierungschef Viktor Orban, beide Wortführer des prorussischen Putin-Lagers in Europa. Wenn Xi Jinping am Dienstag in Belgrad eintrifft, ist es zudem genau 25 Jahre her, dass die Nato Chinas Botschaft in der serbischen Hauptstadt bombardierte. Das Bündnis hat zwar stets behauptet, es sei ein Versehen gewesen im Laufe der knapp 80-tägigen Militärintervention, um Serbiens Genozid in Kosovo zu stoppen. Xi Jinping wird den Auftritt am 25. Jahrestag aber geschickt nutzen, um das Narrativ von der aggressiven westlichen Allianz zu unterstreichen.

(FILES) Hungarian Prime Minister Viktor Orban (L) shakes hands with Chinese President Xi Jinping during a meeting on April 25, 2019, as part of the second Belt and Road Forum (BRF) in Beijing. Chinese President Xi Jinping will visit Hungary from May 8 to 10, as part of his first tour of Europe since the Covid-19 pandemic, authorities in the Hungary announced on April 25, 2024. (Photo by Andrea VERDELLI / POOL / AFP)

In Budapest wird Xi Jinping am 8. Mai erwartet – genau 20 Jahre nach Ungarns Beitritt zur EU. Das Land hat sich aber inzwischen zum Hub russischer und auch chinesischer Interessen entwickelt. Viktor Orban und Xi Jinping werden in der südungarischen Stadt Pec den Bau einer grossen chinesischen Autofabrik verkünden. Gerade rechtzeitig, um die Strafzölle der EU-Kommission gegen die Schwemme an Elektroautos aus China zu unterlaufen. Der Gast aus China kommt in unfreundlicher Absicht.