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Geldblog: Probleme mit Kryptowährungen
Was Swissquote-Aktionäre erwartet

Turbulente Märkte vertreiben die Kundschaft: Der Bärenmarkt führt bei Swissquote zu einer Durststrecke.

Ich hatte Swissquote-Aktien gekauft und das Unternehmen hat die Ertragserwartungen meist übertroffen. Vor Jahren hat sich der Aktienpreis aufgrund von nicht gedeckten Lombardkrediten aber schon einmal halbiert. Da Swissquote vermehrt Geschäfte in Kryptowährungen abwickelt, bin ich mir nicht sicher, ob sich die Problematik nun wiederholen könnte. Kryptowährungen werden auch bezüglich Stromverbrauch negativ beurteilt und könnten vermehrt unter Druck geraten. Teilen Sie diese Befürchtungen oder sind Sie anderer Meinung? Leserfrage von O.K.

Der Onlinebroker Swissquote ist schon früh auf den Kryptowährungsmarkt aufgesprungen und hatte über seine Plattformen den Handel von digitalen Währungen ermöglicht – und damit in guten Zeiten einiges Geld verdient. Seither haben Kryptowährungen nicht nur stark an Wert verloren, sondern auch bei vielen an Sympathie und Vertrauen eingebüsst – erst recht nochmals nach dem Kollaps der Kryptobörse FTX.

Nichtsdestotrotz hat Swissquote eine eigene zentralisierte Kryptowährungs-Handelsplattform eingeführt, auf der anfangs der Bancor Network Token und Schritt um Schritt weitere Kryptowährungen handelbar sind. Damit hat Swissquote die eigene Kryptobörse SQX gestartet, bietet den Investoren mehr Möglichkeiten an und erschliesst für sich weitere Geschäftsmöglichkeiten. Dass Swissquote die Kryptobörse SQX trotz viel Gegenwind gestartet hat, finde ich positiv und spricht für den unternehmerischen Mut der Gründer.

Ob sich dies in Zukunft rechnet, kann ich nicht sagen. Das hängt stark davon ab, ob die Kryptowährungen irgendwann wieder aus dem Tief zurückfinden. Eine andere Frage ist, ob das Unternehmen deshalb mit zusätzlichen Gefahren konfrontiert ist. Aus meiner Sicht sollte dies nicht der Fall sein, da Swissquote nur Plattformen für Kunden anbietet.

Die grösste Gefahr sehe ich darin, dass aufgrund des gesunkenen Vertrauens in Kryptowährungen die Handelsvolumen in diesen digitalen Währungen nicht so gross wie erhofft sind und sich die Investitionen vielleicht nicht auszahlen oder dass sich Kunden verspekulieren. Doch dieses Risiko stellt sich generell im Handel und dürfte von Swissquote nach früheren negativen Erfahrungen besser beherrschbar sein. Eher ein Risiko für die Aktionäre sehe ich darin, dass wegen des allgemeinen Bärenmarktes die Handelsaktivitäten generell noch mehr abnehmen, weil viele Privatanleger wegen der Kursrückschläge frustriert sind und auf Distanz gehen. Das trifft sowohl Swissquote als auch die gemeinsam mit Postfinance lancierte Mobile App Yuh.

Swissquote ist langfristig eine Wachstumsstory, dürfte aber wegen der Baisse in gemächlicherem Tempo wachsen.

Es ist klar, dass Swissquote stark von den Kundenaktivitäten abhängig ist und die Erträge schwankungsanfällig sind. Auch hier habe ich aber in die Führungscrew von Swissquote rund um die Gründer Marc Bürki und Paolo Buzzi viel Vertrauen, zumal diese ihr Unternehmen kurz vor dem grossen Tech-Crash im Jahr 2000 an die Börse gebracht hatten und auch als Unternehmer schon einige Erfahrungen mit Börseneinbrüchen gemacht haben.

Weil die Kunden vorsichtiger geworden sind, dürften die Erträge sowohl im Gesamtjahr 2022 als auch 2023 unter Druck bleiben. Dies haben die Anleger allerdings zu einem grossen Teil vorweggenommen und dürfte im gesunkenen Aktienkurs mehrheitlich eingepreist sein. Swissquote ist langfristig eine Wachstumsstory, dürfte aber wegen der Baisse in gemächlicherem Tempo wachsen. Das Gleiche erwarte ich bei der Aktie, wo kaum mit einer schnellen Erholung auf alte Höchstwerte, sondern eher mit einer längeren Durststrecke zu rechnen ist.