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Corona-Medienkonferenz
«Der Anstieg bei den Neuinfektionen scheint sich zu verlangsamen»

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Das Wichtigste in Kürze

  • In den letzten Wochen sind die Fallzahlen in der Schweiz stark angestiegen.

  • Wie Virginie Masserey vom BAG heute sagt, scheine sich der Anstieg aber zu verlangsamen.

  • Die aktuelle Belegung auf den Intensivstationen war gestern Montag bei 82,2 Prozent, der Anteil von Covid-19-Patienten liegt bei 34,7 Prozent.

  • Die Eidgenössische Impfkommission (Ekif) und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) weiteten am Dienstag ihre Impfempfehlung auf Fünf- bis Elfjährige aus.

Zusammenfassung

Die Lage in der Coronavirus-Pandemie in der Schweiz ist nach Ansicht des BAG weiter «angespannt». Die Zunahme der Fallzahlen habe sich auf hohem Niveau etwas verlangsamt, aber die Hospitalisierungen und Todesfällen würden weiter steigen, sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG, am Dienstag vor den Medien.

Mittlerweile sei die Schwelle von 300 Covid-Patienten auf den Intensivstationen übertroffen worden, sagte Masserey. Die Infektionszahlen müssten zurückgehen, damit das Land für die Omikron-Variante gerüstet sei. Diese breite sich schneller aus als die bisherigen Varianten.

Omikron wird bald dominant

Die Omikron-Variante wird in der Schweiz ab Anfang 2022 dominant werden, wie Tanja Stadler, Präsidentin der wissenschaftlichen Covid Task Force des Bundes vor den Medien sagte. Die Krankheitsverläufe von Omikron dürften mit jenen der Delta-Variante vergleichbar sein. Neben der dritten Impfung schützten die bisher bekannten Massnahmen auch gegen Omikron, sagte Stadler.

Wer sich nach doppelter Impfung mit dem Corona-Virus infiziert hat, soll mit der Auffrischungsimpfung sechs Monate lang zuwarten, hiess es an der Medienkonferenz weiter. «Eine Infektion hat genau die gleiche Wirkung wie eine Boosterimpfung», sagte Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif). Auffrischungsimpfungen sind vom Bund sechs Monate nach der zweiten Grundimpfung empfohlen.

Lehrerverbände für einheitliche Massnahmen

Die Lehrer-Dachverbände der Deutsch- und der Westschweiz haben ihre Forderung nach einer Koordination der Massnahmen zur Pandemiebekämpfung auf Bundesebene bekräftigt. Einheitliche Massnahmen hätten sich in den vergangenen Monaten bewährt.

Kurz vor den Weihnachtsferien und angesichts der extrem hohen täglichen Infektionszahlen von Kindern und Jugendlichen sowie der zusätzlichen Bedrohung durch Omikron müssten wirksame Massnahmen getroffen werden, um die Fallzahlen für das neue Jahr drastisch zu vermindern.

Im Kanton Bern werden die Schulkinder wegen der Pandemie bereits am Freitag in die Winterferien geschickt statt am 21. Dezember. Nidwalden verschiebt den Schulstart im neuen Jahr um einige Tage.

Ende der Pressekonferenz

Die Pressekonferenz ist zu Ende. Hier folgt in Kürze eine Zusammenfassung. Vielen Dank für das Interesse und eine schönen restlichen Dienstag.

Geimpfte mit Kontakt zu einer infizierten Person müssen nicht in Quarantäne - wird diese Regelung überprüft?

Masserey: Natürlich, diese Regel wird überprüft. Es bestehe aber trotzdem die Möglichkeit, einen Test zu machen.

Welche Rolle spielen Schulschliessungen oder Weihnachtsferien-Verlängerungen?

Stadler: Dies käme einem Shutdown für Schulen gleich. Die Frage sei, was mit den längeren Ferien erreicht würde. Wenn man die Zeit nutze, um Impfungen vorzunehmen, mache das Sinn. Man müsse sich aber auch fragen, was die Kinder zuhause machen und wieviele Kontakte die Eltern haben. Und ob die Eltern das stemmen können. Ein klares Ja oder Nein sei nicht möglich. Berger bestätigt und betont, das es wichtig sei für die Kinder, dass die Schulen offen bleiben.

Überlegt man sich eine Maskenpflicht für unter 12-Jährige?

Masserey: Ja, das gehört zu den Massnahmen, über die wir zurzeit nachdenken.

Gibt es nun neue Einreise-Regelungen für Genesene?

Masserey: Ja, Genesene dürfen nun auch ohne PCR-Test mit ärztlichem Attest, das bestätigt, dass sie vor maximal 30 Tagen genesen sind, in ein Flugzeug. Die betroffene Person muss zusätzlich asymptomatisch sein und einen negativen Schnelltest vorweisen können. Mehr dazu finden Sie in unserem Corona-Newsticker

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Braucht es schärfere Massnahmen?

Stadler: Selbst bei einer Stabilisierung von Delta drohe eine Überlastung der Spitäler. Denn dazwischen werde sich Omikron immer stärker ausbreiten. Man brauche nun etwas, das Delta nicht stabil hält, sondern etwas, das Delta runterdrückt. Das könne mit Masken in Innenräumen und Verzicht auf Kontakte gemacht werden.

Wie lange sollen Genesene, die zum Beispiel vor einem Monat krank wurden, warten für den Booster?

Masserey: Zurzeit erlaube dies Swissmedic sechs Monate nach der zweiten Impfung. Was heisst das für Genesene, so die Zusatzfrage. «Die Infektion entspricht einer Booster-Impfung». Auch in so einem Fall empfehle man, sechs Monate zu warten. Berger stimmt dem zu.

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Wie wichtig sind Massnahmen an den Schulen?

Stadler: Schutzmassnahmen in den Schulen seien zentral, denn sonst stecken sich die Kinder an, noch bevor sie jetzt die neue Option einer Impfung nutzen können. «Masken nützen extrem viel. Und frische Luft auch.» Sie verstehe Bedenken, dass die Kinder sich unwohl fühlen. Doch sie gibt zu bedenken: Option sei nicht ‹Maske oder nicht›, sondern ‹Maske oder grösserer Ausbruch›. Und die Gefahr eines Ausbruchs sei höher zu werten.

Auswirkung später Booster-Impfungen auf das Gesundheitssystem?

Stadler: Die Daten zeigen immer mehr Impfdurchbrüche in Spitälern. Das sei nicht überraschend. Wichtig dazu zu sagen sei, dass der Booster nicht ein «nice to have», sondern essentiell ist. Der Schutz durch die ersten beiden Impfungen sei nicht ausreichend.

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Kinder-Impfstoff: Warum hat man den in der Schweiz noch nicht geimpft, vor allem für besonders Gefährdete?

Masserey: Impfen sei Sache der Kantone. So eine Impfung könne in einem Kinderspital oder einem Kinderarzt durchgeführt werden. Zur Dosis: Ab der Zulassung müsse man drei bis vier Wochen warten, bis der Impfstoff in der Schweiz ist. Man wollte erst die Zulassung und die Daten abwarten. Man habe keine Dringlichkeit gesehen, das vorher zu tun.

Welche Auswirkungen hat Omikron auf die Spitäler?

Masserey: Dies sei noch zu unsicher um eine Prognose zu machen, es gebe da zu viele Unsicherheiten.

Stadler: Man geht davon aus, dass wegen der höheren Ansteckungsraten mehr Personen im Spital landen könnten, wenn sich Omikron stark verbreite. Vieles hänge von den Schutzmassnahmen ab und wie gut die Zirkulation aufgehalten werden könne.

Nun folgt die Fragerunde.

Einsatz von Zivilschutz

Die Vertreter des Zivilschutzes informieren über bisherigen Einsätze des Zivilschutzes während der Corona-Pandemie. Christoph Flury, Vizedirektor, Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS spricht als erster. Die Aufgaben des Zivilschutzes liege vor allem darin, den Spitälern sowie den Alters- und Pflegeheimen einen Teil der Arbeit abzunehmen. In vielen Kantonen wurden Test- und Impfzentren durch den Zivilschutz unterstützt.

Das Milizsystem bedinge, dass genügend Personal zur Verfügung stehe. Gerade in einer solch schwierigen Situation. Die Bilanz des Zivilschutz-Einsatz falle insgesamt positiv aus. Insbesondere für die Kantone sei er ein zentrales und wichtiges Instrument zum Schutz der Bevölkerung gewesen.

Martin Bühler, Amtsleiter, Amt für Militär und Zivilschutz, Chef des Kantonalen Führungsstabes, spricht nun über die Situation im Kanton Graubünden. «Der Zivilschutz ist in den Händen der Kantone», sagt Bühler. So könne er besonders schnell und gezielt eingesetzt werden. Zum Beispiel bei Ausbrüchen in Heimen. Das Aufgabenspektrum sei ausgeschöpft worden und situationsbedingt angepasst. Über Unterstützung aus dem Ausland sei man froh: «Ohne das Personal aus Italien hätte der Gesundheitsschutz im Südbünden nicht aufrechterhalten werden können.»

Brigadier Droz über die Rolle der Armee

Raynald Droz, Brigadier, Stabschef Kommando Operationen, Armee, spricht nun über die Rolle der Armee in der Pandemie. Man unterstütze die Impfkampagnen des Bundes. Er zählt für die einzelnen Kantone auf, wieviele Armeeangehörige dort im Einsatz sind. Die Unterstützung sei für 30 Tage angedacht, mit Möglichkeit auf Verlängerung. Zurzeit werden 84 Armeeangehörige in 4 Westschweizer Kantonen eingesetzt.

Zurzeit könne man den nötigen Einsatz ermöglichen, es hätten sich 300 Armeeangehörige freiwillig gemeldet. Droz bedankt sich bei ihnen. Und fordert weitere auf, sich zu melden. Man brauche vor allem für die Westschweiz mehr Kapazitäten. «Bitte tun sie etwas, bleiben sie nicht passiv.» Wenn sich die Situation verschlimmert, sei man auch vorbereitet, Sanitätstruppen einzusetzen.

Berger zur Kinderimpfung

Nun spricht Christoph Berger, Präsident, Eidgenössische Kommission für Impffragen EKIF. «Covid-19 verläuft milder, je jünger.» Man gehe davon aus, dass etwa 25 Prozent der Kinder bereits infiziert waren. Kinder müssten kaum hospitalisiert werden. Es gebe rund 150 Fälle von Pims.

Die Kinderdosis wurde durch eine klinische Studie ermittelt und auf Wirksamkeit und Verträglichkeit getestet. Durch die Zulassung durch Swissmedic sei die Sicherheit gegeben. In den USA wurden bereits 6 Millionen Kinder in der jungen Altersgruppe geimpft, davon bereits 2 Millionen doppelt.

Ekif-Chef Christoph Berger.

«Mit dieser Datenlage empfehlen das Ekif und das BAG die Covid-Impfung allen Kindern von 5 bis 11 Jahren, nach individueller Abwägung durch die Eltern.» Genesenen Kindern werde eine Impfung empfohlen, wenn sie chronische Krankheiten haben oder gefährdete Kontaktpersonen haben. Die Empfehlung gelte insbesondere, wenn die Kinder bereits durch eine chronische Erkrankung vorbelastet seien oder mit Risikopersonen leben.

Berger spricht nun über das Risiko für Nebenwirkungen. Seltene oder schwere Nebenwirkungen habe man zwar in den Studien nicht ausschliessen können, doch in Ländern, in denen bereits Kinder geimpft wird, wurden bisher keine festgestellt.

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Stadler zu Omikron

Tanja Stadler spricht nun über Omikron und was dazu aus wissenschaftlicher Sicht bekannt ist. Die Omikron-Variante des Coronavirus wird die Covid-Epidemie in der Schweiz ab Anfang 2022 prägen und dominant werden.

In England, Schottland und Dänemark werde eine rasche Verbreitung festgestellt. Die Impfung schützt weniger gut als bei Delta. Eine dritte Impfung hat jedoch kurzfristig eine gute Wirkung, wie lange diese anhält, wisse man zurzeit noch nicht.

In Basel wurde Omikron in Abwasser am 14.11. festgestellt. Eine Woche später sei der Anteil bereits auf 1,4 Prozent gestiegen. Dies beruhe auf einer Stichprobe.

«Wir erwarten, dass die Variante dominant wird. Geimpfte werden sich vermehrt infizieren.»

Es gebe Meldungen, dass Verläufe milder seien, so Stadler. Es gebe jedoch dazu keine Daten, dass bei nicht-immunisierten Menschen der Verlauf milder sei. Umgekehrt gibt es Meldungen, dass Verläufe schwerer bei Kindern sind. Auch dazu gebe es keine Daten.

Taskforce-Chefin Tanja Stadler.

Weil sich Omikron schneller ausbreitet, werde die Hospitalisierung stark zunehmen. Das heisst die Auslastung der Spitäler wird bald höher sein als noch mit Delta.

Entscheidend sei nun, dass eine Drittimpfung sehr schnell verabreicht wird, bevor man mit Omikron in Kontakt kommt. Sobald die Fallzahlen in die Höhe schnellen, wird die Testkapazität sehr belastet. Darum sollen genügend Selbsttests zur Verfügung stehen. Sie appelliert zuletzt noch an das Einhalten der Schutzmassnahmen. Vor allem in Schulen sei Lüften enorm wichtig.

Der bisherige Impfschutz sei bei Ansteckungen mit Omikron begrenzt. Laut Stadler schützt die dritte Impfung aber kurzfristig vor Omikron zu 60 bis 85 Prozent.

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Bei Omikron gehe man von einer erhöhten Ansteckung aus, eine Impfung wird empfohlen. Jeder könne zu einer Verlangsamung der Pandemie beitragen mit einer Impfung und Einhalten der Schutzmassnahmen. Damit beendet Masserey ihren Beitrag.

Inzidenzen bei den Kindern

Die Inzidenz bei den 6- bis 11-Jährigen ist zurzeit die höchste und steigt stark an, so Masserey. Sie haben gleichzeitig die tiefste Rate an Hospitalisierungen. Sie steigen aber leicht an in dieser Altersklasse. Neu wird Kindern ab 5 Jahren eine Impfung empfohlen.

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Masserey: Anstieg verlangsamt sich

Virginie Masserey übernimmt als erste das Wort. «Die Entwicklung der Pandemie ist beunruhigend.» Die Neuinfektionen variieren zwischen 8000 und 12000. «Der Anstieg bei den Neuinfektionen scheint sich jedoch zu verlangsamen». Es gebe zudem einen grossen Unterschied zwischen den verschiedenen Kantonen. Die Inzidenz in der Schweiz sei höher als der europäische Durchschnitt. In einigen Staaten steige die Inzidenz wieder.

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Man sei zurzeit bei 135 Hospitalisierungen pro Tag, sie steigen täglich an. Auch bei Intensivstationen steige die Zahl, zurzeit sind dort über 300 Patienten. Bei den Tests sei die Rate sehr hoch, die Positivitätsrate habe sich leicht stabilisiert: 19 Prozent bei den PCR-Tests, 8 Prozent bei den Schnelltests. Die Inzidenz sei am tiefsten bei den Über-50-Jährigen.

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