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Warnung der Experten
Überlastung der Intensivstationen laut Taskforce innert Wochen möglich

Wählte an der Pressekonferenz des BAG deutliche Worte: Urs Karrer, Vizepräsident der wissenschaftlichen Taskforce.
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Die Lage in den Schweizer Spitälern ist angespannt. In 23 von 75 Intensivstationen für Erwachsene war am Dienstmorgen kein einziges Bett mehr frei. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der zweiten Welle vor einem Jahr war dies in über 30 Stationen der Fall. In den ersten Kantonen, unter anderem in St. Gallen oder im Wallis, liegen bereits wieder mehr Corona- als Nicht-Corona-Fälle auf den Intensivstationen. Schweizweit belegen diese inzwischen über 30 Prozent aller verfügbaren Intensivbetten.

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264 von 852 Intensivbetten sind am Dienstag von Covid-Patientinnen und Patienten besetzt, wie der Koordinierte Sanitätsdienst der Armee meldet. Ihm müssen die Spitäler laufend mitteilen, wie viele Intensivbetten sie inklusive des dafür notwendigen Personals betreiben können und wie viele noch frei sind. Die Zahlen ändern ständig. Mit einer Reserve von rund 170 freien Betten liegt die Schweiz aber nahe an einem kritischen Wert: Noch seien die Kapazitäten landesweit ausreichend, sagte Andreas Stettbacher, Delegierter des Bundesrats für den Koordinierten Sanitätsdienst, an der Pressekonferenz des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Wenn die Zahl unter 150 falle, müssten zusätzliche, nicht zertifizierte Betten mit Personal aus anderen Stationen in Betrieb genommen werden.

Derzeit sind erst wenige solcher unzertifizierter Betten im Einsatz. Das Universitätsspital Zürich, das die grösste Intensivstation der Schweiz betreibt, meldete der Armee am Dienstagmorgen 64 Intensivbetten. Davon war noch eines frei, wie Sprecherin Manuela Britschgi sagte. Alle gemeldeten Betten seien zertifiziert, Abstriche bei der Betreuung der Patienten müssten noch keine gemacht werden.

Die Betreuung von Covid-Patienten auf den Intensivstationen braucht sehr viel Personal: Aufnahme aus dem Universitätsspital Basel von Ende 2020.

Laut der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes ist die Schweiz aber nicht mehr weit davon entfernt, dass die Kapazitäten auf den Intensivstationen landesweit erschöpft sind. Dann seien «grossräumige» Triagen zu erwarten, schreibt sie in ihrem neusten Bericht.

Gegenwärtig nimmt die Belegung der Intensivstationen mit Covid-Fällen um rund 20 Prozent pro Woche zu. Ende November wurden dort erstmals in der fünften Welle wieder mehr als 200 Covid-Patientinnen und -Patienten behandelt. Gemäss der Taskforce ist das die Grenze, bis zu der die Pandemie «normalerweise bewältigt werden kann». Werde die Zahl der Infektionen nicht umgehend deutlich reduziert, erwartet sie aber, dass noch im Lauf des Dezember die Marke von 300 und dann 400 überschritten wird. Ab 300 Covid-Fällen auf den Intensivstationen komme es landesweit zu Verschiebungen von medizinischen Eingriffen und lokal zur Triage, ab 400 in der ganzen Schweiz.

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Laut Berechnungen der Taskforce müsste der R-Wert, der anzeigt, wie schnell sich das Virus in der Bevölkerung ausbreitet, rasch auf 0,8 sinken, um das Überschreiten der 400er-Marke vielleicht noch abzuwenden. Zurzeit liegt er bei 1,2. Die Fallzahlen nehmen damit weiter exponentiell zu.

Man habe aber «berechtigte Zweifel», dass ein R-Wert von 0,8 mit den seit Montag geltenden Massnahmen möglich sei, sagte Urs Karrer, Vizepräsident der Taskforce, an der Pressekonferenz des BAG. Österreich habe dies selbst mit einem Lockdown nur knapp geschafft. Karrer betonte aber auch, dass viel davon abhänge, wie sich die Bevölkerung verhalte. Das könne man schlecht voraussehen, habe aber einen wichtigen Einfluss auf die Situation.

Wie reagiert der Bundesrat?

Ob und wie der Bundesrat auf die Warnung der Taskforce reagiert, ist offen. Am Dienstag hat er aber zum dritten Mal in der Pandemie den Einsatz der Armee beschlossen – auch um die Spitäler zu unterstützen. Die nächste offizielle Bundesratssitzung findet am Freitag statt.

Erste Kantone rechnen bereits mit einer weiteren Verschärfung der Massnahmen: In Basel-Stadt hat die Regierung am Dienstag beschlossen, dass auch bei 2-G weiterhin Masken- und Sitzpflicht gilt bei Konsumation in Bars, Clubs und Diskotheken. Der Bundesrat verzichtet in seinen schweizweiten Regeln bei 2-G darauf. Angesichts der epidemiologischen Entwicklung sei absehbar, dass der Bundesratsentscheid von vergangener Woche «nur ein Zwischenschritt zu konsequenteren Massnahmen darstellen wird», teilt die Basler Regierung mit.

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