Spitäler wegen Covid am AnschlagArmee bereitet Teilmobilisierung vor
Bis zu 2500 Armeeangehörige sollen bis im Frühling Spitäler bei der Pflege unterstützen oder infektiöse Patientinnen und Patienten transportieren.
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Noch ist unklar, wie viele Soldaten wann und wo genau zum Einsatz kommen. Die Kantone Neuenburg, Jura und Wallis haben den Bundesrat bereits um subsidiäre Unterstützung gebeten. Der Bundesrat kommt mit der Genehmigung eines Assistenzdienstes diesen und allfälligen künftigen Begehren nach. Die Westschweizer Kantone haben bisher Antrag auf einige wenige Armeeangehörige gestellt.
Um die Unterstützung der Armee zu erhalten, müssen umfangreiche Kriterien erfüllt sein: Zivilschutz, Zivildienst, Feuerwehren und Fachpersonal aus dem privaten Sektor müssen ausgeschöpft sein, bevor die Armee als letztes Mittel zur Krisenbewältigung anrücken darf.
Nachdem die Armee beim ersten Covid-Einsatz im Frühling 2020 noch geklotzt hatte und den umfangreichen Begehren von Kantonen problemlos nachkam, hagelte es Kritik: Die Armeeangehörigen seien teils massiv unterbeschäftigt gewesen. Bereits beim zweiten Armeeeinsatz im Herbst 2020 wurden dann die Lehren gezogen, und es wurde ein umfangreicher Kriterienkatalog erstellt. Für den aktuellen Armeeeinsatz gelten exakt die gleichen Voraussetzungen wie im vergangenen Herbst.
Impfen mit Salzlösung
Brigadier Raynald Droz, Stabschef des Kommandos Operationen, hat seine Schnelleingreiftruppe bereits in Alarm versetzt. 30 Sanitäts-Durchdiener seien ab sofort einsetzbar; sie frischen gegenwärtig ihre Fertigkeiten im Impfen auf. Dazu halten sie sich gegenseitig die Oberarme hin und spritzen einander Natriumchlorid.
Zur Verfügung stellt die Armee auch Transportkapazitäten, die gegenwärtig aber noch nicht benötigt werden. Zum Einsatz käme dabei der Sanitätswagen leicht (San W L), ein vollständig ausgerüsteter Mercedes mit abgetrennter Führerkabine. So sind Fahrerinnen und Fahrer von den hinten mitgeführten, ansteckenden Patientinnen und Patienten geschützt. Der Sanitätswagen wurde mit dem Rüstungsprogramm 2009 beschafft.
Brigadier Raynald Droz sagte am Dienstag vor den Medien in Bern, dass eine Teilmobilmachung folgen werde, falls dies die Situation erfordere. Diese würde bei einer weiteren Verschlimmerung der Corona-Lage ausgerufen. Dann nämlich, wenn eine grössere Anzahl WK-Soldaten zum Assistenzdienst aufgeboten werden müsste.
Auf der Webseite der Schweizer Armee können sich gegenwärtig Freiwillige zum Dienst an der Gesellschaft melden. Klar ist dabei: Es darf sich nicht um Personal handeln, das heute schon im Gesundheitswesen in den Spitälern arbeitet.
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