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Aufruf von 150 Nobelpreisträgern
«Wir sind nicht einmal annähernd auf dem richtigen Weg»

Zwei junge Männer pflegen ein Maisfeld in Lusaka, Sambia, während ein Kind im Hintergrund steht. Der Boden ist trocken aufgrund anhaltender Dürre.
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Mehr als 150 Wissenschaftler fordern in einem Offenen Brief erhebliche grössere Forschungsanstrengungen für den Kampf gegen den Hunger. Derzeit hätten ohnehin bereits schätzungsweise 700 Millionen Menschen keine sichere Ernährung und seien bitterarm, schrieben die Nobel- und Welternährungspreisträger. Falls es nicht gelinge, mehr Nahrungsmittel anzubauen, werde es wegen des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums aber noch viel schlimmer kommen.

«Wir sind nicht auf dem richtigen Weg, um den zukünftigen Nahrungsmittelbedarf zu decken. Nicht einmal annähernd» heisst es in dem Schreiben, das von 153 Preisträgerinnen und -Preisträgern unterzeichnet ist. Die Erträge aus dem Maisanbau in Afrika gingen zurück. Weltweit nehme die Bodenqualität ab und die Wasserknappheit zu.

«So schwierig und unangenehm die Vorstellung auch sein mag, die Menschheit steuert bis Mitte des Jahrhunderts auf eine noch unsicherere und instabilere Welt zu als heute, die durch einen Teufelskreis aus Konflikten und Ernährungsunsicherheit noch verschlimmert wird», schrieben die Wissenschaftler. «Es wird prognostiziert, dass der Klimawandel die Produktivität der meisten wichtigen Grundnahrungsmittel verringern wird.» Die Produktivität müsse jedoch drastisch gesteigert werden, um eine Welt zu ernähren, deren Bevölkerung bis 2050 um weitere 1,5 Milliarden Menschen anwachsen werde.

Photosynthese in wichtigen Nutzpflanzen soll verbessert werden

Der Brief fordert «transformative Anstrengungen», um beispielsweise die Photosynthese in wichtigen Nutzpflanzen wie Weizen und Reis zu verbessern, Nutzpflanzen zu entwickeln, die weniger auf chemische Düngemittel angewiesen sind, und eine längere Haltbarkeit von Obst und Gemüse zu erreichen.

Die Klimaforscherin Cynthia Rosenzweig verglich die Herausforderung mit den Anstrengungen der USA Anfang der 1960er Jahre bis Ende des Jahrzehnts Menschen auf den Mond zu bringen. «Die Lösungen werden bereits erprobt, aber um sie tatsächlich aus dem Labor in die landwirtschaftlichen Regionen der Welt zu bringen, brauchen wir wirklich den Moonshot-Ansatz», sagte die Welternährungspreisträgerin von 2022, die bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa arbeitet. Damals hätten Wissenschaftler, Ingenieure, politisch Verantwortliche und Öffentlichkeit an einem Strang gezogen. Das sei auch jetzt nötig.

Physiknobelpreisträger Brian Smith sprach von einer grossen Herausforderung, die sich aber meistern lasse. Der Ausbau der Forschung müsse richtig finanziert werden. Er hoffe auf Regierungen in den USA und Europa ebenso wie auf private Initiativen wie die Gates-Stiftung.

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DPA/sme