AboInterview mit Easyjet-Chef in Basel«Wir können derzeit alle schlagen»
Laut Johan Lundgren ist die Reiselust nach Corona grösser denn je. Im Interview erklärt der CEO, wie er die Zukunft des Billigfliegens sieht – und warum Easyjet bisweilen teurer ist als andere.
Herr Lundgren, Flugtickets sind im Vergleich zur Zeit vor Corona viel teurer geworden: Ist die Ära des Billigfliegens passé?
Das werde ich oft gefragt. Ein Flug mit Easyjet kostet heute durchschnittlich 60 Euro. Die Hälfte der Tickets ist für weniger als 55 Euro zu haben. Davon entfallen vielleicht 10 Euro auf die hohe Inflation, einschliesslich der gestiegenen Treibstoffpreise. Für diesen Betrag kann man in vielen europäischen Ländern drei Espressi bestellen oder ins Kino gehen. Das heisst, dieser Aufpreis ist für viele Menschen tragbar. Und unsere Umfragen zeigen, dass derzeit der Urlaub im Vordergrund steht. Die Menschen haben während Corona viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht und Geld für ein gemütliches Zuhause ausgegeben. Jetzt wollen sie verreisen. Wenn die Nachfrage so gross ist, bedeutet das für uns wiederum, dass wir unser Angebot ausweiten und durch Skaleneffekte attraktive Angebote machen können. Die Ära des preislich attraktiven Fliegens geht also sicher nicht zu Ende.